Gloggnitzer Stadtchefin rechnet mit Tunnelbetreibern ab

Die Gloggnitzer Bürgermeisterin Irene Gölles ist vom Verhalten der Tunnelbauer wenig begeistert | Foto: Wilfried Scherzer-Schwarzataler
9Bilder
  • Die Gloggnitzer Bürgermeisterin Irene Gölles ist vom Verhalten der Tunnelbauer wenig begeistert
  • Foto: Wilfried Scherzer-Schwarzataler
  • hochgeladen von wilfried scherzer

BEZIRK NEUNKIRCHEN (ws). Die Bürgermeisterin der Stadt Gloggnitz ist über das lasche Agieren und die versprochenen, aber im Ernstfall offensichtlich nicht wirklich vorhandene, ‚zeitnahe Information‘ durch die Verantwortlichen in der ÖBB Holding AG in Zusammenhang mit dem massiven Wassereinbruch im Semmering-Basistunnel (der SCHWARZATALER berichtete) ziemlich sauer – und sie bringt das in ihrer Stellungnahme auch deutlich zum Ausdruck: „Es kann und darf nicht sein, dass hier so gehandelt wird, als ob die Bedenken der Bevölkerung nicht zählen!“

„Als Bürgermeisterin und im Namen der Stadtgemeinde Gloggnitz bestehe ich darauf, dass sofort alle nötigen Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Einbringung des stark verunreinigten Bergwassers aus dem Baustellenbereich Göstritz zu stoppen“, so die unmissverständliche Forderung der Bürgermeisterin an die Adresse der Tunnelbauverantwortlichen, „Aussagen wie jene des Pressesprechers und anderen Verantwortlichen der ÖBB, dass hier keine giftigen Substanzen mit im Spiel sind, möchte ich doch entschieden zurückweisen, weil diese nur einen Teilaspekt berücksichtigen und wenig Kompetenz vermitteln. Die Feststellung des Pressesprechers in Interviews, dass eh kein Fischsterben zu sehen ist, zeugt von wenig Fachwissen. Es steht bei Experten außer Zweifel, dass die Ablagerungen und vor allem auch die extreme Trübung des Wassers durch die Schwebstoffe das biologische Gleichgewicht extrem stören. So ist beispielsweise die Nahrungskette bis hin zu den Fischen unterbrochen und der Laich gefährdet. Auswirkungen sind natürlich nicht innerhalb von einigen wenigen Tagen zu sehen, sondern wirken noch lange nach.“

„Als Bürgermeisterin werde ich darauf bestehen, dass die ÖBB, nach der Lösung des Problems, für alle Wiederherstellungsmaßnahmen Verantwortung tragen“, präzisiert Irene Gölles, „Natürlich wurden nach unserer Anzeige entlang der betroffenen Wasserläufe von den Behörden Proben gezogen und zur Analyse an die verantwortlichen Stellen übermittelt. Noch liegen laut Bezirkshauptmannschaft Neunkirchen nicht alle Ergebnisse vor. Mittlerweile wurden auch das Land NÖ und das zuständige Ministerium mit in die Causa eingebunden. Der einzige Lichtblick bisher ist, laut Zwischeninformation der BH Neunkirchen, dass sowohl das befasste Labor, als auch ein Umweltmediziner Unbedenklichkeit für Menschen und Säugetiere, attestierten. Genauere Mess- und Analyseergebnisse, auch im Hinblick auf die Gewässerflora und Gewässerfauna, werden sofort nach Erhalt seitens der Stadtgemeinde kommuniziert.“

„Solch zeitnahe Kommunikation erwarte ich selbstverständlich auch von den ÖBB-Verantwortlichen! Es kann und darf nicht sein, dass hier so gehandelt wird, als ob die Fragen und Bedenken der Bevölkerung nicht zählen!“, kritisiert die Stadtchefin die durchaus als lasch zu bezeichnende Kommunikationspolitik durch die Verantwortlichen in der ÖBB Holding. Diese Informationspolitik wurde in der Alpenstadt mit ‚Geheimniskrämerei zum Schaden der betroffenen Bevölkerung‘ bis ‚faulen Ausreden‘ beschrieben. Jedenfalls gehen in der Alpenstadt die Wogen hoch – und die Tunnelbetreiber haben durch ihr Herumlavieren wohl viel vom Bonus, den sie in der Alpenstadt genossen, verspielt.

Alle Fotos: Wilfried Scherzer-Schwarzataler

Anzeige
Der EU-Haushalt 2025 wird eingesetzt, um die EU wettbewerbsfähiger zu machen | Foto: unsplash/Lukas S
2

Europäische Union
Wofür der EU-Haushalt eingesetzt wird

Der EU-Haushalt ist ein zentrales Instrument der Europäischen Union. Hier findest du alle Infos dazu.  Der EU-Haushalt wird zur Finanzierung von Prioritäten und Vorhaben eingesetzt, die die meisten EU-Länder allein nicht finanzieren könnten. Die EU verabschiedet langfristige Ausgabenpläne, sogenannte mehrjährige Finanzrahmen, in denen die Ausgabenprioritäten der EU für mehrere Jahre festgelegt sind. Der derzeitige langfristige Haushaltsplan gilt für den Zeitraum von 2021 bis 2027. Zusätzlich...

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Arzt-Ordi statt Kinderhort? Denkbar, meint Bgm. René Blum. | Foto: Santrucek
3

Gloggnitz im Fokus
Ehemaliger Kinderhort könnte Arzt-Ordi werden

Zwei gemeindeeigene Objekte in Gloggnitz stehen derzeit leer. Für beide gibt es Ideen. GLOGGNITZ. Geht es nach dem neuen Gloggnitzer Stadtchef René Blum, wird aus dem ehemaligen alten Rathaus unweit des neuen Schulcampus ein neuer Kindergarten. "Noch ist nichts fix, aber das Objekt wäre dafür tauglich. Der Bedarf für drei Kindergartengruppen und eine Tagesbetreuungseinrichtung für Kleinkinder besteht schließlich." Baustelle Nr. 2 Die zweite Liegenschaft in Stadteigentum ist der ehemalige...

MeinBezirk Chefredakteur Oswald Hicker & Meinungsforscher Christoph Haselmayer laden ein: Bestimmen Sie die Zukunft mit – meinbezirk.at/soticktnö | Foto: Markus Berger
3

Mega-Umfrage - mitmachen & gewinnen
Tickt unsere Politik noch richtig?

"So tickt Niederösterreich" als Sprachrohr der Menschen zur Politik. Gestalte die Zukunft mit und gewinne Jahreseinkäufe von SPAR im Gesamtwert von 34.000 Euro! Umfragenblock 3 ist jetzt online – neue und letzte Gewinnchance sichern! NÖ. Ist Wohnen in Niederösterreich noch leistbar? Schmeckt Gen-Mais aus China auch gut? Hat man nur mit Studium eine Zukunft? Sind Familien ohne Oma und Opa aufgeschmissen? Und brauchen wir eigentlich unsere Bauern noch? Diese Fragen sind im (politischen) Diskurs...

Mach mit bei der größten Meinungsumfrage Niederösterreichs und bestimme die Zukunft des Landes. | Foto: pixabay
4

Letzte Chance!
So tickt Niederösterreich – mitreden und gewinnen!

Umfrage Teil 3 ist online – neue Fragen und somit neue & letzte Gewinnchancen: So einfach kannst Du mitmachen, die Zukunft des Landes mitbestimmen und Spar Jahreseinkäufe im Wert von 34.000 Euro gewinnen. NÖ. Ist Wohnen in Niederösterreich noch leistbar? Schmeckt Gen-Mais aus China gut? Und haben unsere Kinder überhaupt eine Zukunft? MeinBezirk will wissen, wie Niederösterreich tickt. Gemeinsam mit Meinungsforscher Christoph Haselmayer und dem Institut für Demoskopie und Datenanalyse IFDD...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.