Kochen in Zeiten des Mangels
BEZIRK NEUNKIRCHEN (bs). Kriege und Krisen zwangen zum Sparen - auch in der Küche.
Vor Hundert Jahren wurde die Republik Österreich auf den Ruinen des Ersten Weltkriegs gegründet, der Friede war brüchig und bald tauchten faschistische Ideen auf, mit Versprechungen, dann mit Drohungen und schließlich mit einem weiteren Weltkrieg.
Die Menschen mussten mit fast nichts das Auslangen finden. Das "Wiener Kochbuch mit neuen Kriegs- und Spar-Rezepten von Leserinnen und Lesern der Illustrierten Kronen-Zeitung", wurde in den 1940er Jahren veröffentlicht - damals kostete Dr. Oetkers Grießpudding acht Pfennig und die Wiener Elektrizitätswerke waren telefonsich unter A24540 erreichbar. Im Kochbuch findet sich neben einer "falsche Schildkrötensuppe" und der "Baumwollsuppe" die "Blutwurst aus Gänseblut" oder ein"Hirnragout" - und gab es kein Fleisch, nahm man hartes Brot und Schmalz.
"Altes Brot ist nicht hart, kein Brot, das ist hart!", war die Parole.
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