Reichenau an der Rax/Payerbach
Leserpost zum buchstäblich heißen Theater-Sommer
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Wer darauf vertraut, dass die sogenannten Spielräume im Theater Reichenau – wie vollmundig behauptet – klimatisiert seien, sollte über eine eiserne Gesundheit verfügen. Ansonsten droht schon nach wenigen Minuten Spielzeit unausweichlich ein Kreislaufkollaps. So wie zuletzt im „Neuen Spielraum“, wo ich am 23. Juli mit meiner Begleitung versuchte, mir Zuckmayers "Des Teufels General" anzusehen. Allerdings nicht mit Vergnügen, nachdem mich geschätzt 28 Grad Raumtemperatur bald zur Aufgabe nötigten. Bevor ich den Spielsaal während der Aufführung mit Schnappatmung verließ, stöhnte noch eine Sitznachbarin: „Gell, das belastet ganz schön den Kreislauf.“ Zuvor hatte ich mich ob meiner Herzerkrankung freilich explizit erkundigt, ob eine Klimatisierung auch tatsächlich gewährleistet sei, was mir telefonisch treuherzig versichert wurde. Nachdenklich wurde ich erst am Besuchstag, weil das Gros des offenbar schon routinierten Reichenauer Publikums mit Handfächern ausgerüstet war.
Maria Happel mag als neue Festspielleiterin fraglos ihre Qualitäten haben, aber das Thema Raumklima und damit das Wohlbefinden der BesucherInnen dürfte sie bestenfalls peripher interessieren. Für vorwiegend ältere Theatergeher eine echte Zumutung. Von einem professionellen Umgang mit Reklamationen, indem man den Kartenpreis von immerhin rund 80 Euro zumindest rückerstattet, gar nicht zu reden. Mein Fazit: Nie wieder Festspiele Reichenau!
Werner R. Deutsch
2650 Payerbach
Seitens der Theater Reichenau GmbH (bestehend aus NÖKU und der Gemeinde Reichenau) hieß es auf BezirksBlätter-Anfrage sinngemäss, dass die Kälte-Belüftungsanlage wegen der extrem heißen Temperaturen an ihr Limit kam. "Wir werden die gesammelten Erfahrungen nutzen und dies bei den kommenden Investitionen berücksichtigen, um die Vorstellungsbesuche in Zukunft so angenehm wie möglich zu gestalten", heißt es seitens der Theater Reichenau GmbH.
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