Berge: aus 5 mach 7 Millionen
Toleranz ist das A und O, wenn Schneeberg & Co den mannigfaltigen Touristen-Interessen gerecht werden sollen.
PUCHBERG/REGION. Sechs Wochen beleuchteten die Bezirksblätter die Facetten des Bergtourismus, versuchten auszuloten, wo die Reise in der touristischen Vermarktung von Wechsel, Rax & Co bis zum Jahr 2020 hingeht.
Bei der Abschlussveranstaltung der Bezirksblätter am 18. Juni im Gasthaus zum Riesenschnitzel in Puchberg wurde rasch klar: den typischen Bergtouristen gibt es nicht. Die Bedürfnisse sind so unterschiedlich wie die Angebote selbst. "Einer macht einen Ausflug mit seinen Kindern, der Zweite ist ein Kletterer oder Bergsportler", so Gerald Gabauer, zuständig für die Schischaukel Mönichkirchen-Mariensee und St. Corona.
"Der preis bestimmt die Qualität. Wenn eine Attraktion geboten wird, ist es dem Gast auch was wert." (Gerald Gabauer)
In der Region wird versucht mit sanftem Tourismus sowie millionenschweren Investitionen den unterschiedlichen Interessen der Urlauber gerecht zu werden. Nicht zuletzt deshalb schnellt nun, wie Gabauer verriet, die Investition in das Gebiet St. Corona von 5 auf 7 Mio. € in die Höhe. Denn zusätzlich zur Sommerrodelbahn wird nun auch ein "Königin des Waldes"-Themenweg gestaltet. Beides soll bis Oktober dieses Jahres eröffnet werden. Auch der Bau eines Motorik-Parks mit 118 Geräten ist angedacht.
Unterm Strich entsprächen die Berge noch einem preiswerten Urlaub, vorausgesetzt, man verzichtet auf Hilfsmittel wie Schneebergbahn und erklimmt den Schneeberg per pedes. Sonst werden für eine vierköpfige Familie (mit Familienpackage) für Berg-Tal-Fahrt 98 € fällig. Zum Vergleich: die Rax ist mit der Familien-Superkarte um 56,80 € erreichbar.
Allerdings muss bei der Raxbahn nach dem 15. November eine Zwangspause fällig, weil hier technisch nachgerüstet werden muss. Bernd Scharfegger: "Danach ist die Bauphase bis Ende Mai 2016 geplant."
Vernunft und Aufklärung
Was Seehütten-Wirt Franz Eggl von der Rax auffällt: "Die Leute wissen oft nicht, dass wir in einem sensiblen Quellengebiet sind." Hier müsse weiter Aufklärungsarbeit geleistet werden. Dasselbe gilt beim Bereinigen von Konflikten zwischen dem MTB-Verkehr am Berg und anderen Interessenten wie z.B. den Jagenden.
"Ersucht man höflich, nicht in der Dämmerung zu fahren, hört man unfreundliche Worte." (Johann Wurzinger)
"Das gehört reguliert, damit die Biker nicht in der Dämmerung fahren, wenn das Wild aktiv wird", so Alt-Jäger Johann Wurzinger.
Abhilfe schaffen laut Peter Lepkowicz von der MA49 Verhandlungen der Stadt Wien und den Wiener Alpen: "Damit bis 2020 zusätzliche Strecken für Biker freigegeben werden." Wo diese verlaufen sollen, ist offen. MTB-Guide Elmar Fabbri begrüßt diese Überlegungen.
Absurd ist allerdings die Situation, die Peter Pichler vom Molzbachhof schildert: "Am Wechsel sind im Winter Langlaufloipen gespurt. Aber man darf sie im Sommer nicht als Biker benutzen. Das ist eine Grundeigentümergeschichte."
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