Kommentar
Mord und die Presse-Phantasien
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Es geschieht selten, dass einem Journalisten gesagt wird, er sei wirklich ehrlich. Besonders, wenn ein Ereignis an Tragik nicht mehr zu übertreffen ist, worüber berichtet werden muss. – Wie jüngst der Mord an einer Grafenbacherin (die BB berichteten). Da wurde den Bezirksblättern aus dem Umfeld des Opfers zu verstehen gegeben, dass sie dankenswerterweise keine sensationsheischende Berichterstattung betrieben haben. Gerne geschehen, kann ich nur sagen. Das ist der kleine, aber feine Unterschied zwischen einen Journalisten, der im Umfeld seiner Berichterstattung lebt, und dem Schreibtischattentäter in der fernen Großstadt. Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob man beim Heurigen und bei anderen Gelegenheiten als Urheber eines Artikels identifiziert und geschimpft wird, oder ob man eine wohltuende Distanz zu Täter und Opfer haben kann.
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