Renner-Museum jetzt barrierefrei Dank der "Virtual Tour"
Damit wird die 120 Jahre alte Renner-Villa nun auch für Gehbehinderte erlebbar.
BEZIRK NEUNKIRCHEN.
Mit einer bemerkenswerten Innovation lässt das Karl Renner-Museum in Gloggnitz aufhorchen. Ein virtueller Rundgang durch die mehr als 120 Jahre alte Renner-Villa, Gedenkstätte an den zweifachen Staatsgründer lässt auch Rollstuhlfahrer in diesen Teil der Geschichte eintauchen.
Wolfgang Luftensteiner, Direktor des Renner-Museums, präsentierte diese mit Stolz kürzlich der Öffentlichkeit: "Wir sind meines Wissens das einzige Museum weit und breit, das so etwas anbieten kann." Für Behinderte, die das in Anspruch nehmen wollen, wird auch ein 40 Prozent reduzierter Eintrittstarif angeboten.
1.100 Bilder durch die Räumlichkeiten
Projektleiter Peter Dörenthal hat in mehr als 400 Arbeitsstunden mit rund 1.100 Bildern, unterlegt mit dem Original-Text der Audio Guides einen einstündigen Rundgang durch alle Räumlichkeiten gestaltet, der einem realen Besuch des Museums gleich kommt. "Und der ist auch veränderbar, wenn es neue Sonderausstellungen gibt", erklärt der Archivar des Museums stolz.
Virtual-Tour kommt gut an
Gerald Vogel, Rollstuhlfahrer aus der Gemeinde Semmering, ist das eine „Super-Sache“: „Ich bin froh und dankbar, dass es so etwas hier gibt. Ich hätte mir das Renner-Museum sonst nie ansehen können, obwohl mich Politik und Zeitgeschichte sehr interessieren.“
Der Ternitzer Stadtvize und Landtagsabgeordneter Christian Samwald, SP-Bautensprecher im Landtag, gratulierte der Museumsführung zu der Initiative und meinte: "Barrierefreiheit von öffentlichen Gebäuden ist für mich ein tägliches Thema, aber wie man es hier bei einem denkmalgeschützten, alten Gebäude geschafft, hat ist optimal." Er werde sich für eine entsprechende Landesförderung dieses Projektes einsetzen, versprach der Mandatar.
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