Semmering - 140.000 S Schulden gemacht - dann verschwunden
Vor 50 Jahren am 1. Mai 1964 im Schwarzataler Bezirksboten
Der 53jährige Straßenbauingenieur Gustav Warth ist vor kurzem mit seiner Frau und Tochter aus seinem Wohnort Semmering verschwunden. Dies wäre an und für sich keine aufregende Angelegenheit, Gustav Warth stammt aus dem Saargebiet. Aber die Begleitumstände, unter denen der saubere Herr Bauingenieur verschwand, sprechen eine andere Sprache. Er hinterließ nämlich Schulden in der Höhe von rund 140.000 Schilling.
Der Mann lebte auf sehr großem Fuß. Er kaufte grundsätzlich alles nur auf Pump. Ein Polier ging Warth als Bürge, als sich der Bauingenieur ein Personenauto um rund 50.000 Schilling kaufte. Gustav Warth bekam den Wagen geliefert, ohne einen Groschen Anzahlung geleistet zu haben. Aber auch Möbel, Lebensmittel usw. kaufte der Mann nur auf Schulden. Jetzt haben Geschäftsleute in Semmering, Gloggnitz und Neunkirchen das Nachsehen.
Inzwischen hat sich herausgestellt, dass Warth auch von der Polizei Westdeutschlands über Interpol gesucht wird. Er hat sich auch dort zahlreiche Betrügereien und Hochstapeleien zuschulden kommen lassen.
Der Straßenbauingenieur war bei einer Gloggnitzer Baufirma, E. Pusial, beschäftigt und arbeitete beim Straßenbau auf dem Semmering. Da sich der Westdeutsche seinen Wagen stets auf Firmenkosten volltanken ließ, wurde er entlassen, und nun hat er das Weite gesucht.
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