Hochwasser in Payerbach
So soll es sein – Nachbarn standen zusammen

- Krisen verbinden: Kenneth Hofer und Markus Eder (r.) halfen einander beim Hochwasser 2024 und auch in der Nachbarschaft.
- Foto: Santrucek
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Das Hochwasser im September '24 förderte den Zusammenhalt. Wir schauen in eine Payerbacher Siedlung.
SCHWARZATAL/BEZIRK. Der Raum ab Gloggnitz litt im September 2024 besonders arg unter dem Hochwasser. Schwarzau im Gebirge war sogar von 14. bis 17. September nicht über die B27 erreichbar, weil alles unter Wasser stand (MeinBezirk berichtete).
Einer der Betroffenen war Markus Eder aus der Payerbacher Mühlhofsiedlung. Er erinnert sich: "Meine Frau, Kathi, rief mich mit Facetime an, meinte: 'Maxi, du musst heimkommen, da rinnt ein Bach vorbei, wo sonst keiner ist.' So hat das angefangen. Die ganze Straße ist geschwommen."
"Bei uns liefen ein halbes Jahr die Entfeuchter. Boden, Holztüren, Kästchen – alles war hin."

- Markus Eder, Payerbach.
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Die Nachbarn hielten in der Siedlung zusammen. Kenneth Hofer half Eder und umgekehrt. Hofer: "Bis kurz vor Mitternacht sind alle draußen unterwegs gewesen in der Nachbarschaft, um einander zu helfen. Man hat immer gefragt, ob wer was braucht; bei einigen war's zu spät."

- Kenneth Hofer, Payerbach.
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Die Lage bei Familie Hofer war im September '24 anfangs angespannt: "Begonnen haben wir mit Ausschöpfen. Aber nach fünf Minuten haben wir bemerkt, dass das keinen Sinn hat. Wir retteten, was ging aus dem Keller." Und doch ist der Payerbacher noch mit einem blauen Auge davon: "Mit starken Pumpen konnte ich das Wasser im Keller bei knapp 40 cm halten, bis es sich zurückzog."
Schadensaufnahme
"St. Pölten grast jetzt alle geschädigten Gemeinden ab. Wir waren Ende Juli dran. Man will genau wissen, wo das Wasser genau geflossen ist. Alles ist mit Bildern genau zu dokumentieren", so Payerbachs Bürgermeister Jochen Bous (Pro Payerbach).
Riskante Lage in Reichenau
Reichenau ging nach der Flut '24 in die Planung von Maßnahmen. Bürgermeister Hannes Döller (ÖVP): "Was passiert, hängt vom Neubau oder der Sanierung der Wehranlage Hochfeld ab. Beides ist vom Wehrbetreiber einzureichen und die Unterlagen sind von der zuständigen Wasserrechtsbehörde zu beurteilen. Derzeit gibt es keine Wehranlage und somit kein Abflusshindernis."
Und wie sieht's in Schwarzau/Geb. aus? "Die bestehenden Becken werden ausgebaggert. Zusätzliche Maßnahmen werden nicht gesetzt", so Bürgermeister Peter Lepkowicz (SPÖ).
Wissenswertes zum Hochwassergebiet
- Im Bezirk Neunkirchen leben 8.175 Personen im Hochwasser-Risikogebiet.
- 9,4 Prozent in Neunkirchen leben im Risikogebiet eines hundertjährlichen Hochwassers.
- Gewöhnlich am meisten betroffene Gemeinde: Aspang-Markt (40,1 Prozent/731 Einwohner).
- Am wenigsten betroffene Gemeinde: Wimpassing im Schwarzatale (0 Prozent/unter 5 Einwohner)
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