Soldat vereitelt Bankomat-Coup

Äußerst gerissen gehen derzeit Bankomat-Betrüger ans Werk: Sie schalteten einen „Karten-Scanner“ vor den Geldscheinautomaten und klauen so die Zugangscodes zu Konten. In Neunkirchen machte ein aufmerksamer Soldat (20) den Tätern einen Strich durch die Rechnung.

NEUNKIRCHEN. Der Trick ist nicht neu, aber er funktioniert offenbar ganz gut: Gauner schalten ein Lese-Gerät für die Bankomatkarte vor einen Geldscheinautomaten. Die Codes für die Bankomatkarten landen auf diese Weise in den Händen der Verbrecher und die können in aller Ruhe die Konten plündern.
Ein derartiger Bankomat-Betrug ist am 27. Jänner in der Neunkirchner Bahnstraße abgewickelt worden. Wie aus Polizeikreisen verlautet, ist es nur dem Gespür eines jungen Präsenzdieners zu verdanken, dass die Täter beim Daten-Klauen aufgeflogen sind.

Soldat (20) wurde skeptisch und erstattete Anzeige

Dem 20-Jährigen kam beim Geldbeheben im Foyer des Geldinstituts etwas seltsam vor. So war eine Videokamera direkt auf die Bankomattastatur ausgerichtet und der Schlitz für die Bankomatkarte war auch anders als gewohnt. Der Präsenzdiener ließ sich nicht täuschen und schlug Alarm.

Die Bankfiliale ließ unverzüglich alle Konten sperren, zu welchen die Verbrecher die Codes erfassen konnten. Sparkassen-Direktor Kurt Krejci: „Binnen 45 Minuten waren neun Kunden betroffen. Gott sei Dank ist nichts passiert.“ - Aber auch nur, weil die Gauner bei der „Arbeit“ gestört worden sind. Krejci: „Ich habe erst kürzlich einen Beitrag im Fernsehen über diesen Code-Diebstahl gesehen. Die Täter müssen dann noch eine Karte nachmachen und mit den Codes versehen. Das braucht Zeit.“

Mit Skoda auf der Flucht

Wie die Überwachungsbänder der Bankfiliale zeigten, machten sich zwei Männer am Automaten zu schaffen. Die mutmaßlichen Täter flüchteten in einem PKW, wahrscheinlich in einem Skoda Octavia. Die Fahndung nach den Ganoven läuft.