Gemeinsames Miteinander?
Rücksichtnahme ist auch nur ein Lippenbekenntnis
Heute Vormittag in einer der GroßHandelsKetten im Schwarzatal - ja, ich gestehe, mir war nicht bewusst, dass wieder mal die Hungersnot ausgebrochen war durch den gestrigen Feiertag ;-)
Es gibt ein Geschäft in welches ich wieder "fremd gehe" - weil das Krustenbrot und die Weckerl mit einem halben Kilo einfach besser schmecken, wie woanders irgendwelches Brot. Ich also mal schnell Brot holen - und festgestellt - Hungersnot - 2 lange Schlangen - ok - ich bin in Pension, ich hab Zeit - bin zwar hungrig, aber was solls.
Ne Lady, vollbepackt ohne Wagerl stürmt vor - stellt fest - es gibt keine 3. Kassa - macht kehrt und geht zurück - find ich voll ok - ich lass sie auch nicht vor - hab ja nur mein Brot und das Geld passend.
Ich steh so, dass ich seh, wie die 3. Kassa geöffnet wird - noch bevor es durchgesagt wird - also "schwindle" ich mich durch und vor - steh an 2. Stelle bei der neuen Kassa - vor mir eine Mama mit Kind mit 5 oder 6 Teilen, also nicht viel - ich mach Trenndingens hin, leg mein Brot hin, mach 2. Trenndingens hin - und trete auf die Seite, damit ich nicht zu dicht steh.
Eine Lady hinter mir beginnt, am anderen Ende des Laufbandes auf zu legen - mittlerweile ist die vor mir fertig - es liegt also nur mein Brot am Ende der Kassierin. Hinter der Lady hinter mir steht die Dame mit den Händen voller Zeugs.
Ich wage es, vor zu schlagen, dass die hinter mir ihre Sachen weiter nach vorne schiebt, dann könnte die andere ihre Berge auch ablegen - au weia - was ich mir traue - wie komme ich dazu?
Schließlich muss man Abstand halten - ja schon - Menschen an sich - man sollte aber auch etwas Rücksicht auf den Rest der Menschheit nehmen - und bei so wenig Zeugs müssen es keine 3 Meter auf dem Laufband sein - nahrungsmitteltechnisch betrachtet.
Wobei mir dadurch auch bewusst wurde, warum so viele solche Probleme damit haben - weil es nicht nur ein Fremdwort ist - sondern etwas absolut Unvorstellbares - Rücksicht auf andere Menschen nehmen - das geht ja jetzt gar nicht.
Wobei ich sowas schon mal erlebt hatte - eine Familie mit 2 übervollen Einkaufswagerln - Sohn & Mutter & Großmutter - letztere mit Sauerstoffmaske - ich komm dazu - mit einem Brot und frage, ob sie mich vor lassen, weil sie grad erst beginnen, den 2. Wagen aus zu räumen.
Dabei faszinierte mich - ängstlicher Blick von Sohn zu Mama - noch ängstlicherer Blick von Mama zu Oma - und die hat mich dann angepfnaucht, was ich mir eigentlich einbilde, einer behinderten Frau so etwas zu zu muten.
Wie gesagt - ich hatte ein Brot und das Geld passend - kein Sackerl - kein Wagerl - nichts - doch - Autoschlüssel ;-)
Wie auch immer - ich hab eben gewartet - bis sie fertig ausgeräumt haben - bis sie bezahlt haben - bis sie dann begonnen haben, wieder ein zu räumen - ich Brot hingelegt - Geld rüber gereicht - an ihnen vorbei gerauscht - nett und zugegebenermaßen doch etwas zynisch - ein wundervolles restliches Leben gewunschen - und abgerauscht.
Nein, ich lasse nicht immer alle vor - aber wenn wer nur 1 oder 2 Stücke hat - und ich einen ganzen Wagen voll, den ich noch ausräume, dann kann es auch passieren, dass ich mehrere Menschen vorwinke - weil ich weiß, dass ich länger brauche.
Das ist jetzt nicht die Welt - aber wäre vielleicht trotzdem mal ein guter Anfang für echtes Miteinander und Rücksichtnahme.
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