Die Waffe namens Wahrheit
Der Semmeringtunnel-Rebell von Alliance for Nature im Interview
Sie sind einer der schärfsten Gegner des "Semmeringbasistunnels neu". Es geht vor allem um den Wasserverlust.
Genau. Dieser Tunnel stellt einen massiven Eingriff in den Wasserhaushalt dar.
Zwischenzeitlich wurde ein Straßentunnel verwirklicht. Da wird auch Wasser verloren. Hier hörte man kaum Proteste.
Wir haben uns schon in den 90-er Jahren dagegen ausgesprochen. Wir haben nur nie eine Unterstützung bekommen. Weder von der betroffenen Bevölkerung, noch von den Politikern. Wir sind alleine dagestanden.
Wie viele Unterstützer hat Alliance for Nature?
Ungefähr 700 Mitglieder und an die 5.000 Interessenten.
Wenn man Christian Schuböck erwähnt, hört man "ein Idealist", andererseits "reiner Selbstzweck, er lebt ja davon".
Erstens einmal bin ich Idealist und zum zweiten lebe ich von dieser Arbeit. Ich habe meine Berufung zum Beruf gemacht. Ich habe deshalb auch Landschaftsökologie studiert, bin mittlerweile beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für Naturschutz und Landschaftsökologie und Landschaftspflege. Und aus diesem Beruf her setze ich alle meine beruflichen Aktivitäten.
Im alten Sondierstollen wird Tag für Tag Wasser verloren. Warum wird das nicht abgestellt?
Man will es nicht abstellen, weil sonst der Wasserspiegel wiederum aufspiegelt. Auch der Landeshauptmann Pröll hat 2008 die Abdichtung des Sondierstollens als Bedingung zu seiner Zusage zum "SBT neu" gefordert, weil 10-12 Millionen Liter Wasser ausrinnen. Und das Auspumpen kostet ein Heidengeld. Diese Bedingung wurde nicht erfüllt. Ebenso wie der Erhalt der Semmeringbahn. Wer garantiert das? Die 3. Bedingung war die korrekte und konsequente Abhandlung von dem Verfahren. Das ist absolut nicht passiert.
Ein Kritiker stand mit einem Plakat direkt neben der Prominenz beim Spatenstich. Sie nicht.
Wir waren nicht eingeladen. Das war eine Veranstaltung der Politiker und Bundesbahnen. Ich würde es auch nicht zulassen, wenn bei meiner Veranstaltung Leute auftreten und die Veranstaltung stören. Das ist nicht höflich, nicht fair. Man muss mit korrekten Mitteln arbeiten. Und ich bin der Meinung, dass wir die stärkste Waffe haben: die Wahrheit.
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