Grässlicher Selbstmord eines Pensionisten
Vor 50 Jahren am 24.06.1966 im Schwarzataler Bezirksboten.
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Auf furchtbare Weise nahm sich der 85-jährige Bundesbahnpensionist Josef Dietmüller aus Putzmannsdorf Nr. 108 das Leben. Der Mann warf sich vor einen in Richtung Wien fahrenden Schnellzug. Sein Körper wurde förmlich zerstückelt.
Die schreckliche Tat verübte Josef Dietmüller Freitag, den 17. Juni, um 21 Uhr 32. Um diese Zeit brauste der Schnellzug aus Gloggnitz kommend, in Richtung Wien. Als sich der Zug dem unbeschrankten Bahnübergang, der sich oberhalb der Firma Burkhardt in Putzmannsdorf befindet, näherte, warf sich der Pensionist frontal gegen die Lokomotive. Er wurde mitgeschleift und mehrmals überfahren ehe der Schnellzug zum Stehen kam.
Leichenteile des Unglücklichen wurden auf einer Strecke von mehreren hundert Metern gefunden. Einen Arm des Selbstmörders schleifte die Lokomotive bis zum Bahnhof in Sankt Egyden mit. Dort wurde er in den Morgenstunden des 18. Juni gefunden.
Durch das schreckliche Geschehen war der Eisenbahnbetrieb 77 Minuten unterbrochen. Erst danach konnten die Züge wieder normal verkehren.
Josef Dietmüller hatte einen Abschiedsbrief hinterlassen, in dem er als Motiv für seinen Tod seine Krankheit angab. Seit dem Tod seiner Frau hatte sich der Mann nie mehr richtig erholt und war offenbar nicht mehr zurechtgekommen. Als Ausweg für seine Leiden suchte er den Freitod.
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