4.146 Menschen ohne Arbeit: SPÖ feilt an Job-Kampagne

BEZIRK NEUNKIRCHEN. "Die Folgen der Wirtschaftskrise und die anhaltend schwache Konjunktur bedeuten für den Arbeitsmarkt eine Herausforderung. Zu Jahresende 2015 waren in Niederösterreich 70.509 Menschen ohne Arbeit, im Bezirk Neunkirchen waren es 4.146", skizziert SPÖ-LA Rupert Dworak. Zahlen, die bei Dworak und seinen Genossen die Alarmglocken schrillen lassen: "Das bedeutet einen Anstieg von 6 Prozent oder 234 mehr Menschen, die im Vergleich zum Vorjahr im Bezirk keine Arbeit hatten."

Vollbeschäftigung realistisch?

Im EU-Vergleich zählt Österreich zu den Staaten mit der niedrigsten Arbeitslosenrate, doch Statistiken helfen den Betroffenen nicht weiter“, meint Dworak. Die SPÖ feilt an einer Job-Kampagne. Die Genossen erwarten sich ein Konjunkturpaket für die Gemeinden sowie eine bessere Unterstützung von Klein- und Mittelbetrieben und bessere Aus- und Weiterbildung für Arbeitnehmer. „Wir wollen endlich wieder über Vollbeschäftigung diskutieren", so Dworak. Die Vollbeschäftigungs-Idee nennen Kritiker allerdings illusorisch.

So schaut's aus

Der Neunkirchner AMS Leiter und Wimpassinger Bürgermeister Walter Jeitler liefert aktuelle Zahlen zur Arbeitsmarktlage.
Bis Ende Dezember konnten 4.227 Personen wieder in Arbeitsverhältnisse geführt werden. Ferner wurden 2.156 freie Stellen und Lehrstellen mit passenden Arbeitslosen besetzt. „Damit liegt das Jahresergebnis 2015 über den Werten des Jahres davor“, freut sich Jeitler.
Bedenklich hingegen: Die Zahl der Langzeitarbeitslosen hat sich 2015 gegenüber dem Vorjahr um über 50 Prozent erhöht! 753 Personen waren ein Jahr und länger beim AMS Neunkirchen arbeitslos vorgemerkt. Gleichzeitig ist es trotz angespannter Lage am Arbeitsmarkt gelungen, mehr Personen dieser AMS-KundInnengruppe wieder Chancen am Arbeitsmarkt zu eröffnen: 171 Arbeitsuchende mit einer Vormerkdauer von zwölf Monate (und mehr) haben im letzten Jahr den Wiedereinstieg ins Erwerbsleben geschafft. Das sind um 11 Prozent mehr als 2014.