Staatspreis für literarische Übersetzung
Die RegionalMedien im Gespräch mit Bernhard Strobel

Für seine Übersetzungen aus dem norwegischen wurde Bernhard Strobel mit dem Österreichischen Staatspreis für literarische Übersetzung ausgezeichnet. | Foto: Strobel
  • Für seine Übersetzungen aus dem norwegischen wurde Bernhard Strobel mit dem Österreichischen Staatspreis für literarische Übersetzung ausgezeichnet.
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Der freischaffende Schriftsteller und Übersetzer Bernhard Strobel erhielt nach zahlreichen anderen Auszeichnungen kürzlich den Österreichischen Staatspreis für literarische Übersetzung.

NEUSIEDL/ZURNDORF. Geboren 1982 in Wien, lebt und arbeitet Strobel aktuell in Neusiedl am See und Zurndorf.

"Deutschsprachigem Publikum zugänglich machen"

Der Österreichische Staatspreis für literarische Übersetzung wird jährlich vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport vergeben. Die Nominierung der Preisträger erfolgt durch den Beirat für literarische Übersetzung. Die Preise sind mit jeweils 10.000 Euro dotiert. Die Verleihung der Preise wird im Sommer 2022 im Literaturhaus Wien stattfinden.
Strobel wurde für seine Übersetzung von drei maßgeblichen norwegischen Gegenwartsautoren fernab des literarischen Mainstreams ausgezeichnet: Bjarte Breiteig, Tor Ulven und Jan Kjærstad.
Er erhält den Staatspreis für seine herausragende Leistung, "schnörkellos-lakonische Texte wie fabulierend-mäandernde Texte in ihrer jeweiligen Vielschichtigkeit, Experimentierfreudigkeit und sprachschöpferischen Kraft einem deutschsprachigen Publikum zugänglich zu machen", so die Jury.

Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer gratuliert Strobel und dem weiteren Preisträger Lajos Adamik und betont: „Die Staatspreise für literarische Übersetzung und die Übersetzungsprämien sind eine Würdigung der großen Leistungen von Literaturübersetzern. Sie ermöglichen uns, über die Grenzen des eigenen Landes hinauszublicken und weite literarische Landschaften zu durchstreifen. Sie haben die besondere Gabe, Geschichten Anderer mit ihren Worten zu erzählen, zu interpretieren und gekonnt in die Zielsprache zu bringen. Literaturübersetzer verstehen sich auf die schöne Kunst der literarischen Wiederholung und schaffen es, Sprachbilder der Originale in der Übersetzung durchscheinen zu lassen. Ich gratuliere allen ausgezeichneten Übersetzern herzlich zur Auszeichnung und zu den Prämien.“

"Wünsche mir Mitarbeit der Lesenden"

Wie kam die Faszination für Skandinavien/Norwegen?

Meine Faszination für Norwegen hat eigentlich eine eher wenig spannende Ursache, denn sie rührt allein von der Sprache her. Ich hatte an der Uni studiert und einfach Lust bekommen, eine neue Sprache zu lernen, und mich für Norwegisch entschieden. So einfach war das. Zum Übersetzen bin ich auch eher zufällig gekommen, durch meinen ehemaligen Droschl-Lektor, der mir einmal ein Buch aus Norwegen hat schicken lassen, als ich selbst gerade in einem Schreibtief steckte. So hat sich das ergeben.

Welchem Genre bzw. welcher Zielgruppe würden Sie Ihre eigenen Werke zuschreiben?

Meine eigenen Werke haben keine bestimmte Zielgruppe, würde ich sagen. Allerdings ist es eher, wie soll ich es nennen, keine leichte Unterhaltungsliteratur, sondern ich wünsche mir die Einbindung und Mitarbeit der Lesenden. Die Short Storys, also Erzählungen, werden von Hause aus leider oft als Stiefkind der Literatur abgestempelt und finden häufig einen eher kleineren Leserkreis, womit sie als "schwierig" gelten. Was ich persönlich natürlich nicht so sehe, und ich darf mich ja auch nicht beschweren, denn meine Erzählungen haben ja durchaus schon einen gewissen Bekanntheitsgrad.

Ist zurzeit ein Werk in Arbeit? Was sind Ihre nächsten Ziele?

Derzeit arbeite ich an meinem nächsten Roman, der wieder bei Droschl erscheinen wird, stelle nebenbei ein kleines Büchlein fertig, das im Burgenländischen LexLiszt-Verlag im Herbst herauskommen wird, und bis 2024 werden vier neue Übersetzungen erscheinen. Haufenweise Arbeit also.

Übersetzer und Schriftsteller

Strobel hat selbst bereits fünf Bücher verfasst und 11 übersetzt. Er absolvierte das Studium der Germanistik und Skandinavistik an der Universität Wien und ist Autor und Übersetzer aus dem Norwegischen. Bisher von ihm selbst verfasste Bücher sind:

  • Sackgasse (Erzählungen, 2007)
  • Nichts, nichts (Erzählungen, 2010)
  • Ein dünner Faden (Erzählungen, 2015)
  • Im Vorgarten der Palme (Roman, 2018)
  • Nach den Gespenstern (Erzählungen, 2021)

Alle Bücher sind im Verlag Droschl erschienen.

Mehrfach ausgezeichnet

Für sein literarisches Schaffen hat er bereits sämtliche Literaturpreise des Burgenlandes erhalten:

  • 2003 Literaturstipendium Burgenland
  • 2009 Burgenländischer Buchpreis 3 x 7
  • 2016 Theodor-Kery-Preis
  • 2017 Energie-Burgenland-Literaturpreis
  • 2017 Literaturstipendium Burgenland (zweitmalig)

Auf überregionaler Ebene sind als bedeutendste Auszeichnungen die beiden Staatspreise zu nennen, die ihm zuerkannt wurden:

  • 2019 Outstanding Artist Arward für Literatur
  • 2021 Österreichischer Staatspreis für literarische Übersetzung

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