Behandlungsfreies Imkern schützt Bienen, Umwelt und Natur

- Organisator und Imker Nobert Dorn, John Kefuss (einer der Vortragenden), LR Verena Dunst, LR Astrid Eisenkopf und NR Erwin Preiner
- Foto: Weber-Kraus
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Erste Burgenländische Bienenkonferenz zum Thema "Behandlungsfreie Bienenhaltung"
NEUSIEDL AM SEE. Der Schutz der Bienen ist ein wichtiges Thema - Bienenschutz dient der Natur, der Umwelt und den Menschen.
Konferenz in Neusiedl am See
„Die Bienenkonferenz widmet sich erstmals gänzlich dem Thema "Behandlungsfreie Bienenhaltung". Wissenschaftler, Züchter und Honigbienenhalter berichten bei diesem Zusammentreffen über ihre Methoden. Der Bogen spannt sich dabei von Freizeit- und Erwerbsimker, von Magazin- über Korbimkerei bis zur Klotzbeute und der Zeidlerei“, erklärte der Organisator der Bienenkonferenz und Windener Imker Norbert Dorn.
"Dort, wo bienenfreundliche Lebensräume geschaffen werden, wo artenreiche Blühwiesen existieren und auf den Einsatz von Pestiziden verzichtet wird, dort fühlen sich nicht nur die Bienen, sondern auch viele andere Insekten und Tiere wohl. Die Bienenkonferenz zeigt, dass es auch anders geht, dass naturnahe Behandlungsformen und erfolgreiche Bienenhaltung kein Widerspruch sein müssen“, so LR Astrid Eisenkopf anlässlich der Pressekonferenz vor Beginn der Veranstaltung.
Der Schutz der Bienen ist ein wichtiges Thema. Bienenschutz dient der Natur, der Umwelt und den Menschen. Die Bestäuberfunktion für eine Fülle von Kulturpflanzen und die Imkerei selbst machen die Bienen zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor und zu einem der wichtigsten Nutztiere.
„Bekanntlich war die Wahrnehmung des Spannungsfeldes Pflanzenbau und Imkerei in den letzten Jahren als durchaus sehr turbulent einzustufen. Während die Imker das Verbot von vier Wirkstoffen in Beizanwendungen als Schritt in die richtige Richtung zur Verminderung von immer wiederkehrenden Bienenschäden durch Pestizide sehen, empfinden Pflanzenbauern den Verlust dieser Produkte als Erschwernis bzw. als Bedrohung der pflanzlichen Produktion. Naturgemäß sind die Positionen in solch unterschiedlichen Interessenlagen meist von den jeweiligen Blickwinkeln der sich gegenüberstehenden Gruppen gekennzeichnet. Es ist von enormer Bedeutung, das Verständnis der beteiligten landwirtschaftlichen Sektoren für die Probleme des jeweils anderen zu verbessern und zu stärken. Dazu braucht es Toleranz und Verständnis und eine unvoreingenommene, positive Diskussionskultur. Die Bienen danken es dem Landwirt und Gärtner mit vielen schönen Früchten und den Imkern mit köstlichem Honig. Rund 600 burgenländische Imker mit knapp 10.000 Bienenvölkern tragen dazu bei, die burgenländischen Konsumenten mit verschiedenen Honigen und anderen wertvollen Bienenprodukten zu versorgen.“, so LR Verena Dunst.
„Ubi apis, ibi salus – Wo Bienen sind, dort ist Gesundheit“
Das alte lateinische Sprichwort zeigt die Wichtigkeit der Biene für die Landwirtschaft und ein gesundes Ökosystem. Die Honigbiene ist das drittwichtigste Nutztier nach dem Rind und dem Schwein. Im Burgenland erlebt die Imkerei in den vergangenen Jahren einen Aufschwung.
Rund 80 Prozent der 2.000 bis 3.000 heimischen Nutz- und Wildpflanzen sind auf Insekten und dabei hauptsächlich auf die Honigbienen als Bestäuber angewiesen. Die Rückbesinnung auf die Wichtigkeit der Honigbiene für die Natur, ihre Leistung in der Bestäubung und die Wertsteigerung regionaler Produkte bei der Bevölkerung verhelfen der Imkerei zu großen Ansehen.
„Dass die Zahl der Bienenvölker im Burgenland in den letzten Jahren immer mehr angestiegen ist, ist auch ein Beweis für die Nachhaltigkeit der heimischen Landwirtschaft. Die Gesundheit der Bienenvölker ist durch die hohe Sensibilität der Bienen gegenüber Krankheitserregern und Umwelteinflüssen vielfältigen Gefahren ausgesetzt. Wie jede Form der Nutztierhaltung, so auch die Bienenhaltung, bedarf umfassender Kenntnisse des Tierhalters, um einen tiergerechten Umgang bei der Betreuung von Nutztieren zu gewährleisten“, so der Windener Bürgermeister, NR Erwin Preiner.
Um mit der Imkerei auch wirtschaftlich erfolgreich zu sein, sind natürlich auch betriebs- und marktwirtschaftliche Überlegungen unumgänglich. Mit den erfolgreich angebotenen Facharbeiterkursen wird ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung von gesunden Bienenvölkern geleistet und eine Grundlage aufgebaut, damit die Bienenwirtschaft für die Imker auch betriebswirtschaftlich interessant ist.
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