Grundwasser gegen Austrocknung
Erneutes Bangen um den Zicksee

- Derzeit keine Austrocknungsgefahr, aber grüner Bewuchs am Seeboden des Zicksees.
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Nach Rekord-Hitze braucht der Zicksee nun wieder Hilfe, um ein erneutes Austrocknen zu vermeiden. Deshalb wird seit Anfang August wieder Grundwasser in den See gepumpt.
SANKT ANDRÄ AM ZICKSEE. Der einst beliebte Badesee in St. Andrä im Bezirk Neusiedl am See hat wieder an Wassertiefe verloren. Die wasserlosen Stellen des Seebodens sind bereits deutlich zu erkennen und stellenweise mit Grün überwuchert. Um wieder eine durchgängige Wasserfläche zu schaffen, darf erneut Grundwasser in den See gepumpt werden.
Rekord-Sommer ließ Hoffnung schwinden
Anfang des Jahres schien sich die Lage um den Zicksee, zu erholen. Nach der Dotierung im Vorjahr brachte die dünne Wasserschicht nicht nur die Tierwelt, sondern auch die Hoffnung zurück an den einst beliebten Badesee. Heimische Vogelarten wie die Bachstelze, der Kiebitz oder die Wildgans, sowie Amphibien wie Frösche, aber auch Libellen und Heuschrecken fanden in den vergangenen Monaten am und um den Zicksee ein Zuhause. Doch der Hitze-Rekord-Sommer ließ die dünne Wasserschicht Stück für Stück schwinden. Aber Entwarnung: Aktuell ist keine Austrocknungsgefahr gegeben. Auch wenn sich bereits an den trockenen Stellen wieder einiges an Grün angesammelt hat, gibt es durchaus noch ein paar Zentimeter Wasser.

- Seit Anfang August darf nun wieder Grundwasser in den Zicksee gepumpt werden.
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Erneute Dotierung begonnen
Um dem Bewuchs des Seebodens entgegenzuwirken und wieder eine durchgängige Wasserfläche zu bekommen, benötigt der Zicksee erneut menschliche Unterstützung. SPÖ-Bürgermeister von St. Andrä Michael Schmidt hat, wie im Interview im Jänner erwähnt, bereits vor Monaten um eine erneute Dotierung des Sees mit Grundwasser angesucht. Welche nun genehmigt wurde. Seit Anfang August werden daher 100 Liter pro Sekunde in den Zicksee gepumpt. Dieser wasserwirtschaftliche Versuch wird durch die Gruppe Wasser in Wien, die mit dem Land Burgenland eng zusammenarbeitet, begleitet und streng kontrolliert. Der Versuch wurde bis Juni 2026 bewilligt. Doch die Höhe der Seeoberfläche sei begrenzt, erklärt Michael Schmidt im aktuellen Interview.
"Die Seehöhe ist auf 119,35 Meter über Adria begrenzt und darf nicht überschritten werden. Ziel ist es, für die Tierwelt und den Tourismus eine durchgängige Wasserfläche zu schaffen."
Michael Schmidt, SPÖ-Bürgermeister St. Andrä am Zicksee
Kein Badespaß am Zicksee
Die Zeiten der Badefreuden im Zicksee scheinen der Vergangenheit anzugehören. Der Wassermangel scheint dem Tourismus in der Gemeinde aber keine großen Gästeeinbußen zu bescheren. Die nach wie vor sehr gepflegte Anlage rund um den einst beliebten Badesee lockt auch diesen Sommer zahlreiche Menschen an.

- Die einst beliebte Wasserrutsche liegt weit entfernt von der dünnen Wasserschicht im Zicksee.
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"Unsere Gäste kommen schon lange nicht mehr zum Baden nach St. Andrä. Touristen und auch Tagesausflügler genießen die Natur, die Ruhe, machen Radausflüge oder Spaziergänge."
Michael Schmidt, SPÖ-Bürgermeister St. Andrä am Zicksee
Aber auch (Hobby-)Fotografinnen und Fotografen sowie Ornithologinnen und Ornithologen lockt der Zicksee regelmäßig an sein Ufer.
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