Bezirk Neusiedl
Fünffacher Vater muss wegen Drogenhandels 2,5 Jahre ins Gefängnis

- 2,5 Jahre Gefängnis für den Drogendealer und 5-fachen Familienvater.
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Ein 5-facher Familienvater pflanzte hunderte Marihuana-Setzlinge und verkaufte kiloweise Drogen. Um sein Gehalt als Kellner aufzubessern. Der Burgenländer aus dem Bezirk Neusiedl am See muss für 2,5 Jahre ins Gefängnis.
BEZIRK NEUSIEDL/SEE. Zuerst ging der verheiratete Vater (41) von fünf Kindern (16, 10, 9, 8 und 6 Jahre alt) mit seiner Firma in Insolvenz, dann wurde sein Haus versteigert, ehe der Privatkonkurs folgte. Zwischenzeitlich verdiente der Burgenländer als Kellner das Geld für den Lebensunterhalt. Weil er seinen Kindern in den Ferien aber ein Eis kaufen und mit ihnen auch etwas unternehmen wollte, sei er auf die schiefe Bahn geraten. Um sein karges Gehalt von monatlich 900 Euro „aufzubessern“.
Polizei täuschte Kontrolle vor
Der Staatsanwalt warf dem Mann Drogenhandel im großen Stil vor. „Auf die Spur des Angeklagten kamen die Ermittlungsbehörden durch einen anonymen Hinweis, bei dem es um den Verkauf von 1.456 Gramm Cannabis gegangen ist. Im Zeitraum 2019 bis 2022. Daraufhin wurde eine Telefonüberwachung und eine Observation des Fahrzeuges vorgenommen!“ Im Rahmen einer Verfolgungsfahrt sei dann am 31. Juli 2023 eine „Lenker- und Fahrzeugkontrolle“ vorgetäuscht worden, bei der die Fahnder jedoch trotz routinemäßiger Untersuchung des Autos keine Drogen fanden.

- Der U-Häftling akzeptierte das Urteil.
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Dies, obwohl zuvor per Telefon der Ankauf von Suchtgift in Wien besprochen worden ist. Sie ließen den Beschuldigten weiterfahren und durchsuchten danach die Umgebung der Anhaltestelle. Prompt fanden sie dabei ein Folienpackerl mit mehreren Gramm Kokain. Tage später wurde der Burgenländer verhaftet. Bei einer Hausdurchsuchung entdeckten die Polizisten neben Grammwaagen und Verpackungsmaterial auch für den Verkauf hergerichtetes Marihuana.
Hunderte Cannabis-Pflanzen
Im Rahmen der Erhebungen, in denen sich der Burgenländer reumütig geständig zeigte, sei dann die ganze Wahrheit ans Tageslicht gekommen. Im Bezirk Neusiedl hatte der Familienvater mit Bekannten eine Indoor-Plantage betrieben. „Bei einer Aufzucht von 184 Pflanzen konnte wegen des guten Blütenstandes eine Ernte von 14 Kilo eingebracht werden!“, berichtete der Staatsanwalt. Das war 2018 bis 2019. Bei 208 Cannabis-Stecklingen in den Jahren 2021 bis 2022 kam es lediglich zu einer Ausbeute von rund 5 Kilo. Laut Anlageschrift soll der Kellner bis zu seiner U-Haft im August 2023 rund 11 Kilo Cannabis verkauft haben.
Weiters warf der Staatsanwalt dem Burgenländer das Vergehen nach dem Waffengesetz vor, weil er im Besitz eines Schlagringes sowie eines Elektro-Schockers in Form eines Handys (Anm: diese Variante ist in Österreich verboten) war. Zu all den Punkten bekannte sich der 41-Jährige schuldig. Auf die Frage von Richterin Mag. Sabine Stagl-Pateisky, ob er selbst drogensüchtig sei, sagte der Familienvater: „Andere trinken nach dem Dienst ein Bier, ich habe mir halt fallweise Kokain gegönnt. Ich bin aber definitiv nicht abhängig. Das Marihuana war nur für den Verkauf!“
2,5 Jahre Gefängnis
Während der Ankläger eine tat- und schuldangemessene Bestrafung forderte und die Verteidigerin um ein mildes Urteil ersuchte, sagte der Beschuldigte: „Ich möchte so bald wie möglich meine Kinder sehen!“ Darauf allerdings muss der Familienvater noch warten. Denn das Urteil, bei einem Rahmen von 1 bis 15 Jahren, lautete: „2,5 Jahre Gefängnis!“ Der Burgenländer akzeptierte das Urteil und wurde zurück in seine Zelle gebracht, der Staatsanwalt gab keine Erklärung ab. Daher nicht rechtskräftig.


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