Schulärztin im Gespräch
Verletzungen aber auch psychische Probleme

Neben Infekten, Verletzungen und Kreislaufschwankungen trifft Schulärztin Hedwig Gartner auf psychische Probleme unter den Schülern. | Foto: Marvin John
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  • Neben Infekten, Verletzungen und Kreislaufschwankungen trifft Schulärztin Hedwig Gartner auf psychische Probleme unter den Schülern.
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Eine aktuell ordinierende Schulärztin gewährt den RegionalMedien Burgenland einen Blick hinter die Kulissen und verrät, wo der Schuh der heutigen Schülerinnen und Schüler gesundheitlich am meisten drückt.

NEUSIEDL AM SEE. Dr. Hedwig Gartner, Schulärztin mit Leidenschaft an der HBLW Neusiedl am See, beantwortet jene Fragen, die sich sowohl Lehrpersonal als auch Eltern des Öfteren stellen. Vom mangelhaften Lebensstil und ungesunden Angewohnheiten bis hin zu Drogenmissbrauch und psychischen Problemen, versuchte sie die gängigsten Themen zu beleuchten, als auch ein paar mahnende Worte an junge Menschen und deren Erziehungsberechtigte auszusprechen.

Dr. Hedwig Gartner | Foto: Pannoneum Neusiedl am See
  • Dr. Hedwig Gartner
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REGIONALMEDIEN: Mit wie vielen Schülerinnen und Schülern, die medizinische Hilfe in Anspruch nehmen, müssen Sie ungefähr an einem regulären Schultag rechnen?
DR. HEDWIG GARTNER:
Das ist sehr unterschiedlich und hängt auch von meiner Anwesenheitszeit ab. Durchschnittlich aber 15 bis 20 Schülerinnen und Schüler.

Um welche Leiden handelt es sich hierbei für gewöhnlich?
Virale und bakterielle Infekte, Verletzungen, Kreislaufschwankungen, psychische Probleme.

Haben Sie noch Beschwerden in Erinnerung, die Sie eher zu den ungewöhnlicheren zählen würden?
Ja. Ein Beispiel wäre der missglückte Versuch eines chemischen Experimentes zuhause, der zu leichten Verbrennungen am Arm geführt hat.

Wie viele der auftretenden Krankheitssymptome unter den Schülerinnen und Schülern sind psychischen Ursprungs?
Bei rund 15 bis 20 Prozent wäre das der Fall.

Lässt sich ein Großteil der Leiden der bei Ihnen erscheinenden Schülerinnen und Schüler auf deren Lebensstil in Form von beispielsweise mangelhafter Ernährung, Nikotin-/Alkoholkonsum oder Schlafmangel zurückführen?
Mangelhafte bzw. unausgewogene Ernährung, Nikotin-/Alkoholkonsum, Schlafmangel und vor allem Bewegungsmangel beeinträchtigen die Gesundheit unserer Jugendlichen massiv und fördern Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen, Herz-Kreislauferkrankungen (wie z. B. Herzinfarkte oder Schlaganfälle), Diabetes mellitus, Schmerzen im Bewegungsapparat etc.; Allerdings kommt der Großteil der Schülerinnen und Schüler nicht aufgrund dieser Faktoren in die schulärztliche Sprechstunde, da die Folgen Langzeitfolgen sind und sich meist erst in fortgeschrittenerem Alter manifestieren.

Hatten Sie bei Schülerinnen und Schülern bereits den Verdacht auf Drogenkonsum? Wenn ja, stellte sich der Verdacht als wahr heraus?
Ja, das kommt durchaus hin und wieder vor.

Empfinden Sie den Rauschmittelkonsum unter den Schülerinnen und Schülern als besorgniserregend hoch oder handelt es sich hierbei lediglich um Einzelfälle?
Der Rauschmittelkonsum (v. a. auch von synthetischen Drogen – „Designerdrogen“) nimmt allgemein bei den Jugendlichen zu, das ist nicht schulspezifisch und ist natürlich besorgniserregend.

Gibt es eine Altersgruppe, die besonders für Rauschmittelkonsum (jeglicher Art) anfällig ist?
Leider beginnt der Rauschmittelkonsum in vereinzelten Fällen schon ab dem 13./14. Lebensjahr und nimmt ab dem 14. Lebensjahr zu.

Welche Maßnahmen sollten Schülerinnen und Schüler selbst setzen, um auch unter erhöhtem Schulstress gesundheitlich ausbalanciert zu bleiben?
Bewegung, Bewegung, Bewegung! Wenn möglich, in der Natur, da die Natur positive Effekte auf unser Wohlbefinden und somit unsere Gesundheit hat. Das ist das billigste Medikament – fördert psychische und physische Gesundheit und trägt zusätzlich zu Wohlbefinden rundum bei. Bewegung im Ausdauer– und Kraftbereich, Yoga, aber auch aktive Entspannungstechniken wie autogenes Training oder die progressive Muskelentspannung sind aus gesundheitlicher Sicht sehr empfehlenswert. Außerdem sind ausreichend Schlaf (empfohlen für 14- bis 17-Jährige sind 8 bis 10 Stunden), eine ausgewogene Ernährung und ein reduzierter Medienkonsum mit Förderung der sozialen „nichtvirtuellen“ Kontakte für die Gesundheit junger Menschen wesentlich. Auch Entspannung bei Musik oder einem guten Buch sind zur Entspannung und für die gesundheitliche Balance förderlich.

Sowohl körperlich als auch mental fit werden und bleiben
Neben Infekten, Verletzungen und Kreislaufschwankungen trifft Schulärztin Hedwig Gartner auf psychische Probleme unter den Schülern. | Foto: Marvin John
Dr. Hedwig Gartner | Foto: Pannoneum Neusiedl am See

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