VCÖ Quartalsbilanz
Bereits 19 Verkehrstote in Niederösterreich

Auf Niederösterreichs Straßen kracht es wieder öfter – und es kommen mehr Menschen zu Schaden. Heuer sind von Jänner bis März 19 Menschen gestorben, im Vorjahr sind es "nur" 12 gewesen. | Foto: pixabay.com
  • Auf Niederösterreichs Straßen kracht es wieder öfter – und es kommen mehr Menschen zu Schaden. Heuer sind von Jänner bis März 19 Menschen gestorben, im Vorjahr sind es "nur" 12 gewesen.
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Der Trend ist eindeutig – und traurig. Es gibt in Niederösterreich heuer wieder deutlich mehr Tote bei Unfällen auf unseren Straßen. Das zeigen die Zahlen des Verkehrsclub Österreich über das erste Quartal 2022. Von Jänner bis März haben 19 Menschen ihr Leben verloren.

NIEDERÖSTERREICH. (red). Traurige Unfallbilanz für Niederösterreich im 1. Quartal: Bereits 19 Menschen verloren heuer ihr Leben im Straßenverkehr, um sieben mehr als im 1. Quartal des Vorjahres, informiert der VCÖ. Auch österreichweit ist die Zahl der Verkehrstoten anstatt zu sinken massiv gestiegen. Der VCÖ betont, dass es verstärkte Verkehrssicherheitsmaßnahmen braucht. Denn sonst droht Österreich seine Verkehrssicherheitsziele erneut deutlich zu verfehlen.

7 Tote mehr als im Vorjahr

Zwölf Menschen wurden im Vorjahr in den ersten drei Monaten bei Verkehrsunfällen in Niederösterreich getötet. Heuer waren es nach vorläufigen Daten mit 19 um über 50 Prozent mehr, macht der VCÖ aufmerksam. Im 1. Quartal 2020 kamen 20 Menschen im Straßenverkehr ums Leben, 15 im 1. Quartal 2019, im 1. Quartal 2018 waren 22 Todesopfer zu beklagen und im 1. Quartal 2017 insgesamt 19 Todesopfer.

Im Bundesländer-Vergleich weist Niederösterreich heuer gemeinsam mit der Steiermark die höchste Opferzahl auf. In sieben der neun Bundesländer ist die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle gestiegen, berichtet der VCÖ. Und: Österreichweit ist die Zahl der Verkehrstoten anstatt zu sinken heuer um über 50 Prozent gestiegen von 48 auf vorläufig 73.

Generell mehr Tote auf Österreichs Straßen

Der Blutzoll auf Österreichs Straßen ist viel zu hoch. Schon im Vorjahr hat die Zahl der Verkehrstoten auf 359 zugenommen. „In der mit Österreich gut vergleichbaren Schweiz war die Zahl der Todesopfer mit 200 deutlich niedriger“, verdeutlicht VCÖ-Sprecher Christian Gratzer.

Österreich hat bereits im Jahr 2020 sein Verkehrssicherheitsziel - weniger als 312 Todesopfer - trotz Verkehrsrückgangs infolge der Covid-19 Pandemie mit 344 verfehlt. „Wenn bei der Verkehrssicherheit Ziele verfehlt werden, bezahlen Menschen mit ihrer Gesundheit oder gar mit ihrem Leben. Umso wichtiger ist es, alles daran zu setzen, dass Österreich die künftigen Ziele erreicht“, fordert VCÖ-Sprecher Gratzer verstärkte Maßnahmen. Das aktuelle Verkehrssicherheitsziel sieht eine Reduktion der Anzahl der Verkehrstoten um 50 Prozent bis zum Jahr 2030 gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2020 vor auf weniger als 195 Todesopfer.

Hältst du dich immer an die geltenden Templimits?

Österreich ist gut beraten sich an den verkehrssichersten Staaten Europas ein Vorbild zu nehmen und dort wirksame Maßnahmen auch hierzulande umzusetzen. So haben die sichersten Staaten niedrigere Tempolimits: Auf Freilandstraßen Tempo 80 statt 100, auf Autobahnen Tempo 120 (wie in der Schweiz) oder Tempo 110 (wie etwa in Schweden). „Österreich hat als Reaktion auf den ersten Ölpreisschock Tempolimits auf Freilandstraßen und Autobahnen eingeführt. Ein unbezahlbarer Zusatznutzen war, dass damit auch die Zahl der Verkehrstoten stark reduziert wurde. Auch nun kann man mit niedrigeren Tempolimits nicht nur den Spritverbrauch und die Kosten reduzieren, sondern auch die Verkehrssicherheit stark erhöhen“, betont VCÖ-Sprecher Gratzer. Im Ortsgebiet erhöht Tempo 30 statt 50 die Verkehrssicherheit, insbesondere für Fußgängerinnen und Fußgänger, Kinder und ältere Menschen. In der Schweiz ist zudem im Unterschied zu Österreich die Toleranzgrenze beim Überschreiten von Tempolimits sehr gering. Darüber hinaus ist Österreichs Vormerksystem zu erweitern, insbesondere um Handy am Steuer.

Aufholbedarf gibt es auch bei der Rad-Infrastruktur, die vielerorts große Mängel aufweist. In den Regionen fehlen häufig sichere Radverbindungen zwischen Siedlungen und dem nächsten Ortsgebiet, auch in Städten und Gemeinden gibt es immer wieder gravierende Sicherheitsmängel bei der Rad-Infrastruktur.

Zahlen aus den Bundesländern

(Anzahl Verkehrstote von 1.1. bis 31.3.2022 – in Klammer Änderung zu 1. Quartal 2021)

  • Steiermark: 19 (plus 13)
  • Niederösterreich: 19 (plus 7)
  • Oberösterreich: 9 (minus 6)
  • Tirol: 7 (plus 5)
  • Kärnten: 6 (plus 3)
  • Wien: 4 (plus 2)
  • Salzburg: 4 (minus 2)
  • Burgenland: 3 (plus 2)
  • Vorarlberg: 2 (plus 1)

Österreich: 73 (plus 25)
Quelle: BMI, Statistik Austria, VCÖ 2022

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