Pünktlich zu Ostern
Die Spargelsaison im Marchfeld hat begonnen
Endlich ist es wieder soweit! Pünktlich zum Osterfest hat im Marchfeld die Spargelernte begonnen. Wo du jetzt schon Spargel bekommst, erfährst du hier.
NÖ. „Der erste Spargel von unseren Feldern ist bereits zu haben", verkündet Werner Magoschitz, Obmann der Spargelbauern am Marchfeld, den Start der Spargelsaison. Damit ist das Gemüse pünktlich zu Ostern am Teller.
So wird der perfekte Erntezeitpunkt ermittelt
„Beim Spargel rechnet man mit Wärmesummen. Dazu werden Temperaturen in 20 cm Tiefe auf der Anbaufläche addiert und sollen 500 Grad ergeben." Er erklärt auch, dass die Folien eine entscheidende Rolle spielen. Beim weißen Spargel kommen schwarz-weiße Folien zum Einsatz. Legt man dabei die schwarze Seite nach oben wird die Temperatur unter der Folie höher. Gibt man zusätzlich eine transparente Folie darüber erhöht sich die Wärmesumme erneut. So kann auf das Klima reagiert und das Wachstum des Spargels positiv beeinflusst werden, damit rechtzeitig zu Ostern das erste Gemüse am Teller liegt. In frostigen Nächten, wie sie aktuell eintreten, helfen aber auch diese Maßnahmen nur bedingt. So hofft Magoschitz auf steigende Temperaturen. Sind diese optimal kann Spargel schon mal zehn Zentimeter am Tag wachsen.
So sind die Prognosen für die Spargelernte
Trotz eines sehr trockenen Winters schaut es nach einem guten Jahr für den Spargel aus, betont Magoschitz. Der Grund dafür ist im vergangenen Herbst zu finden. „Es schaut aus, als würde es ein wüchsiges Wetter sein. Wenn im Herbst eine Kältestimmung war, kommt der Spargel im Frühjahr üblicherweise schneller. Nur brauchen wir auch die Wärme von oben, sonst hilft uns das auch nicht." Der Winter verlief sehr mild und trocken, dafür war es zuletzt Ende März eher kühl. Im Vorjahr war es ähnlich, da war die Haupterntezeit aber erst im Mai, weil der April sehr kühl war, weshalb der Obmann der Marchfelder Spargelbauern dringend auf frühlingshaftes Wetter hofft.
Spargelpreis ähnlich wie im Vorjahr
„Ohne die Hilfe von ausländischen Erntehelfern wäre die Spargelernte unmöglich", weiß Werner Magoschitz. Er zeigt sich aber erfreut, dass nach der Pandemie nun Einreisebestimmungen gelockert wurden und so die Helferinnen und Helfer - viele kommen auch aus Kriegsregionen in der Ukraine - leichter einreisen können. Auch aus Rumänien und Polen kommen Helferinnen und Helfer zur Ernte nach Österreich. Die Inflation und die Teuerungen machen aber auch vor der Spargelernte nicht halt. In den zwei Monaten der Ernte werden auf den Spargelfeldern rund 800 Stunden gearbeitet. Auch die Hilfskräfte aus dem Ausland sind aber teurer geworden, was sich auch auf den Spargelpreis für Endverbraucher auswirken kann. Aktuell liegt die Lohnerhöhung laut Magoschitz bei 7,7 Prozent. Zudem ist die Kaufkraft beim Kunden zuletzt zurück gegangen, da dieser weniger Geld zur Verfügung hat. Dafür sind im Gegenzug die Energie- und Düngerpreise zuletzt leicht gesunken. Im direkten Vergleich zum Vorjahr sieht er kaum Veränderung beim Spargelpreis. Eine moderate Erhöhung kann er aber nicht ausschließen.
Wo es jetzt schon österreichischen Spargel gibt
Etwa die Hälfte des in Österreich konsumierten Spargels kommt von heimischem Boden, schätzt Magoschitz. Dieser ist aktuell noch nicht in den Supermarktketten erhältlich, dafür ist die Ernte noch zu gering. Aber die Hofläden der regionalen Bauern haben bereits geöffnet, somit könnte man mancherorts auch auf Wochenmärkten schon fündig werden und pünktlich zum Osterfest den ersten heimischen Spargel genießen. „Durch Corona wurde vermehrt regional eingekauft. Dieser Trend ist zuletzt leider etwas abgeflaut. Wir haben hohe Standards und freuen uns, wenn diese Anforderungen vom Kunden geschätzt werden", so Magoschitz. Selbst genießt er übrigens dünnen, grünen Spargel am liebsten und diesen direkt vom Grill, wie er uns verraten hat.
Heimischen Spargel wird es auch in Zukunft geben
Beim Blick in die Zukunft rechnet der Spargelbauer weiterhin mit dem Gemüse aus heimischer Landwirtschaft. Klar sind Prognosen dahingehend aber schwierig. „Ich glaube schon, dass österreichischer Spargel weiterleben wird. In welchem Ausmaß ist allerdings schwer vorherzusagen". Ein Problem sind er im günstigeren Importgemüse, wovon etwa 50 Prozent des Konsums in Österreich ausmachen. „In Deutschland liegt der Inlandsbedarf zum Beispiel bei 90 Prozent. Dort hat man jetzt folglich aktuell auch größere Probleme durch den Druck der Billigimporte", so Magoschitz.
Glückliche Bienen auf heimischen Spargelfeldern
Um langfristig Felder bewirtschaften zu können, werden zwischen den Spargelreihen immer häufiger bienenfreundliche Blumen gesät. „Nach der Ernte des Spargels sind Zwischenreihen frei, die wir mit niedrigen, blühenden Pflanzen bepflanzen, die auch Stickstoff sammeln. Dadurch sparen wir mineralischen Dünger ein und Bienen haben den ganzen Sommer über reichlich Nektar", erklärt der Obmann der Spargelbauern und verweist auf gute Zusammenarbeit mit nahegelegenen Imkern. Eine Win-win-Situation für Landwirte und Imker, um auch künftig heimisches Obst und Gemüse gewährleisten zu können.
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