Baden/Wien
Flüchtige "Schamanin" auch Invalidenpension bezogen

- Gegen die 44-Jährige selbst ernannte ‚Schamanin‘ namens ‚Amela‘, österreichische Staatsbürgerin mit serbischer Herkunft besteht ein europäischer Haftbefehl.
- Foto: LPD NÖ/LKA
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Der Fall der flüchtigen Mariana M. zieht weiterhin weite Kreise. Nachdem in einem Anwesen ihres Sohnes unglaubliche 10 Millionen Euro in Bargeld und Gold entdeckt wurden, beschäftigt sich nun auch die internationale Fahndung mit der "Schatz-Schamanin". Der 29-jährige Sohn sitzt wegen Geldwäscheverdachts in Untersuchungshaft, während seine Mutter weiterhin auf der Flucht ist.
NÖ. Mariana M., die als Wahrsagerin unter dem Namen "Amela" tätig gewesen sein soll, kassierte jahrelang eine Invalidenpension, obwohl sie mutmaßlich in großem Stil Vermögen anhäufte, wie "heute.at" enthüllte. Erst kürzlich wurde die monatliche Pension auf 1.274 Euro erhöht. Seit 2012 erhielt sie insgesamt rund 160.000 Euro aus Steuergeldern.
Wieso bei der heute 44-Jährigen damals eine geminderte Arbeitsfähigkeit festgestellt wurde, ist unbekannt. Laut Sozialrecht müssen für eine solche Pension dauerhafte gesundheitliche Einschränkungen nachgewiesen werden. Es bleibt unklar, welche ärztlichen Gutachten ihrer Bewilligung zugrunde lagen und ob in der Vergangenheit eine Kontrolle ihrer Erwerbsunfähigkeit stattgefunden hat.
Kriminelle Vergangenheit
Die Vergangenheit von Mariana M. weist eine lange Liste von Verurteilungen auf. Bereits 2002 und 2005 gab es Vorstrafen in Deutschland, 2009 wurde sie in der Schweiz zu einer teilbedingten Haftstrafe von 13 Monaten verurteilt.

- Im Tresor befanden sich Schmuck, Gold, luxuriöse Armbanduhren und Bargeld in zweistelliger Millionenhöhe.
- Foto: Sandra Schütz
- hochgeladen von Rahel Mold
In Wien folgte 2016 eine dreijährige Gefängnisstrafe, nachdem ihr nachgewiesen wurde, in München mehrere Frauen um insgesamt 214.000 Euro betrogen zu haben. Sie soll ihren Opfern vorgetäuscht haben, mit magischen Kräften Geister besänftigen oder aus der Hand lesen zu können.
Internationale Fahndung
Europaweit wird nach Mariana M. gefahndet. Ermittlerinnen und Ermittler versuchen nun, ihre Spur aufzunehmen. Fingerabdrücke könnten eine entscheidende Rolle spielen, um ihren Aufenthaltsort ausfindig zu machen.
Die sichergestellten Gegenstände sind auf der Fahndungseite der Polizei einsehbar.
Opfer sowie Personen, die Hinweise zu ihrem Aufenthaltsort geben können, werden gebeten, sich beim Landeskriminalamt Niederösterreich unter der Telefonnummer +43 59133 303333 zu melden.




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