Niederösterreich-Umfrage
Gemeinde-Check: Mehr Betreuungsplätze, mehr Wohnungen
Wie gut sind Niederösterreichs Gemeinden für die Zukunft gerüstet? Diese Frage steht im Zentrum einer gemeinsamen Umfrage des NÖ Gemeindebunds (ÖVP) und des NÖ GVV (SPÖ): Kommunales Management – Governance für Morgen. Dabei wird deutlich: Genügend und richtige Kinderbetreuungsplätze, leistbarer Wohnraum und eine gute Internetanbindung werden von den befragten Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern sowie Amtsleiterinnen und Amtsleitern als besonders wichtig eingestuft.
NIEDERÖSTERREICH. (red) Die 186 ausgewerteten niederösterreichischen Datensätze, die von politischen Entscheidungsträgern, aber auch von leitenden Verwaltungsbediensteten beantwortet wurden, zeigen vor allem die Bedeutung von Nachhaltigkeit in den Gemeindestuben. 90 Prozent der befragten Gemeindevertreter gaben an, dass nachhaltige Entwicklung und Ressourcennutzung für sie (sehr) wichtig sind. Am meisten wird dabei das Nachhaltigkeitsziel "Maßnahmen zum Klimaschutz“ verfolgt. Danach folgen „Gesundheit und Wohlergehen“ und „Sauberes Wasser und Sanitärversorgung“.
Zukunftsthemen: Kinderbetreuung an der Spitze
Der Ausbau von Kinderbetreuungsangeboten (75,8 Prozent), die Schaffung sowie der Ausbau leistbaren Wohnens (69,9 Prozent) und die Energie-Selbstversorgung (67,2 Prozent) – das sind die großen Herausforderungen für die Zukunft, denen sich unsere Kommunen stellen müssen.
„Das sind Aufgaben, die wir Kommunen jedoch nicht alleine bewältigen werden können. Hierzu braucht es einen starken Schulterschluss mit dem Land Niederösterreich und dem Bund, gesetzliche und finanzielle Rahmenbedingungen zu schaffen, um diesen Herkulesaufgaben in naher Zukunft Herr zu werden“,
fasst NÖ Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl die Gemeindeschwerpunkte der nächsten fünf Jahre zusammen.
Gemeindestrategie und Digitalisierung
Knapp 60 Prozent der Teilnehmenden aus Niederösterreich geben an, dass in ihrer Gemeinde eine Strategie definiert ist, verglichen zu Österreich (51,7) ein deutlich höherer Wert. Mehr als die Hälfte der Befragten gibt an, dass Maßnahmen zur Digitalisierung/Automatisierung er-griffen werden. Der Großteil verlässt sich dabei auf den IT-Dienstleister.
„Natürlich ist das Thema der Digtialisierung für uns NÖ Kommunen von hoher Relevanz. Der Verwaltungsaufwand wird durch die steigenden Anforderungen für uns jedoch immer größer und größer. Dennoch haben wir das Gefühl, dass wir beim Stichwort ‚Digitales Amt‘ uns selbst überlassen werden. Da braucht es zukünftig eine wesentlich aktivere Rolle des Bundes,“
fordert NÖ GVV-Präsident Rupert Dworak einen breiteren Ausbau der digitalen Verwaltung.
Über die Studie
Die Studie wurde im Zeitraum März – April 2022 durchgeführt und zählt 527 Teilnehmende aus mehr als 300 Gemeinden in Österreich. 186 Dantensätze von Personen (polit. Entschei-dungsträger & Verwaltungsbediensteten in Kommunen) aus mehr als 104 niederösterreichi-schen Gemeinden wurden in der Studie ausgewertet. Knapp ein Fünftel aller niederösterrei-chischen Gemeinden nahm an der Umfrage teil.
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