Grüner Daumen für alle
Ohne Raupen gibt's auch keine Schmetterlinge

Foto: meinbezirk.at
6Bilder

2023 widmet sich „Natur im Garten“ insbesondere unseren heimischen Schmetterlingen. Die hübschen Gartenbesucher spielen von der Raupe bis zum Falter eine wesentliche Rolle im heimischen Artengefüge.

NÖ. Mit über 4.000 Arten gilt Österreich als Schmetterlingshotspot Europas, doch bereits mehr als die Hälfte dieser Artenvielfalt ist ernsthaft gefährdet. Zum Schutz unserer Schmetterlinge ist es vor allem wichtig, verschiedene Raupenfutterpflanzen im Garten zu haben – denn ohne Raupen gibt es keine Schmetterlinge! Die Falter fliegen vor allem auf Blüten, doch ihre Kinder ernähren sich von Gräsern oder Blättern - viele lieben insbesondere „Unkraut“. Wenn wir uns an bunten Schönheiten im Garten weiterhin erfreuen wollen, braucht es also vor allem Toleranz und das Bewusstsein, wie wichtig ökologisches Gärtnern ist.

Magst du Schmetterlinge?

„Pflegen Sie Ihren Garten ohne chemisch-synthetische Pestizide, Kunstdünger und verzichten Sie auf Torfprodukte. Ein wildes Eck, in welchem ‚Unkraut‘ gedeihen darf, ein blühender Saum entlang der Hecke, extensive Mahd unserer Blumenwiesen – wir können viel tun, um Raupen und damit letztlich den Schmetterlingen zu helfen“,

so Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Bewegung „Natur im Garten“.

Schmetterlinge lieben „Unkraut“

Jede Schmetterlingsart hat ihre Vorlieben, sie ist also auf mehrere bis hin zu nur einer bestimmten Pflanzenart spezialisiert und braucht diese zum Überleben. Ohne „Unkraut“ im Garten würden zahlreiche unserer Schmetterlinge verschwinden. Das Landkärtchen zum Beispiel frisst als Raupe vorwiegend an Brennnesseln.

Schmetterlinge lieben Unkraut und fressen unter anderem auch gerne Brennesseln. | Foto: pixabay.com
  • Schmetterlinge lieben Unkraut und fressen unter anderem auch gerne Brennesseln.
  • Foto: pixabay.com
  • hochgeladen von Michelle Datzreiter

Auch die Raupen von Tagpfauenauge, Admiral, Distelfalter und Kleinem Fuchs lieben saftiges Brennnesselgrün. Lassen Sie Brennnesseln deshalb am besten an verschiedenen Plätzen (sonnig, halbschattig und schattig/feucht) im Garten wachsen und auch über den Winter stehen, denn die Puppen ruhen dort bis zum Wunder der Verwandlung. Der Zitronenfalter, der uns als einer der ersten Schmetterlinge im Frühling erfreut, legt seine Eier nur auf Faulbaum und Kreuzdorn. Ohne diese Gehölze gäbe es den Zitronenfalter nicht mehr. Wie trostlos wäre ein Frühling ohne diesen frohen Boten?

Der Zitronenfalter zählt zu den ersten Schmetterlingsarten, die wir im Frühling in unserem Garten sehen können. | Foto: pixabay.com
  • Der Zitronenfalter zählt zu den ersten Schmetterlingsarten, die wir im Frühling in unserem Garten sehen können.
  • Foto: pixabay.com
  • hochgeladen von Michelle Datzreiter

Einige der klassischen Schmetterlinge des Siedlungsraums fressen gerne an Gemüse und sind somit stetigen Bekämpfungsmaßnahmen ausgesetzt. Schwalbenschwanz und sogar der Große Kohlweißling sind daher schon selten geworden. Dill, Fenchel und Karotte sind klassische Futterpflanzen der bunten Schwalbenschwanzraupen, sie fressen in der Regel nur einzeln sitzend an ihrer Futterpflanze und richten dort keinen Schaden an. Die Raupen diverser Weißlingsarten und des Resedafalters sind an Kreuzblütlern wie Kohl, Rucola oder Rettich aber auch an Kapuzinerkresse zu finden. Die Raupen der Weißlinge kann man mit Kapuzinerkresse trickreich vom Gemüse „abziehen“ – Insektenschutznetze sind ein zuverlässiger Schutz für Kohl- und Zwiebelgemüse.

Neben dem Unkraut zählen auch die verschiedensten Beeren zur Leibspeise der Raupen. | Foto: „Natur im Garten“ / A. Haiden
  • Neben dem Unkraut zählen auch die verschiedensten Beeren zur Leibspeise der Raupen.
  • Foto: „Natur im Garten“ / A. Haiden
  • hochgeladen von Michelle Datzreiter

Die Blätter von Himbeere und Brombeere sind Babynahrung für Kaisermantel und andere Perlmutterfalterarten sowie für den kleinen, wunderschön schillernden Brombeerzipfelfalter, der auch gerne an Ginster-Arten nascht. Kleine, leuchtende Juwelen sind auch die zahlreichen Bläulings-Arten. Der Ginster-Bläuling frisst, wie der Name schon sagt zum Beispiel am Besenginster und der Kronwicken-Bläuling zum Beispiel an Bunter Kronwicke. Sie sehen also – damit Schmetterlingsvielfalt existieren kann, braucht es eine bunte Pflanzenvielfalt.

Damit Nachtfalter überleben können, brauchen sie vor allem Gärten und Grünräume ohne Lichtverschmutzung. | Foto: pixabay.com
  • Damit Nachtfalter überleben können, brauchen sie vor allem Gärten und Grünräume ohne Lichtverschmutzung.
  • Foto: pixabay.com
  • hochgeladen von Michelle Datzreiter

Besonders imposante Wesen gibt es unter den Nachtfaltern. Das Wiener Nachtpfauenauge etwa frisst an Blättern von Esche, Kirsche, Walnuss oder Apfelbaum. Der Totenkopfschwärmer nascht am Grün von Nachtschattengewächsen wie Erdäpfeln oder an Liguster, Trompetenblume sowie Tollkirsche. Damit Nachtfalter überleben können, brauchen sie vor allem Gärten und Grünräume ohne Lichtverschmutzung.

Das könnte dich auch interessieren

Wie du Plastik im Garten reduzieren kannst
Gärtnern ohne Garten, so geht's auf Balkonien

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:34

Fische sind Glückskinder des Monats
Horoskop – das sagen die Sterne im Mai

Wir sind angekommen, im Wonnemonat Mai. Ob es für die zwölf Sternzeichen wirklich romantisch wird, das wissen Astrologe Wilfried Weilandt und Astroshow-Moderatorin Sandra Schütz. Und diesmal mit dabei: Violinistin Barbara Helfgott. ÖSTERREICH. Auf den Mai freuen dürfen sich alle Fische, die zählen nämlich – mit 100 Prozent in sämtlichen Bereichen – zu den Glückskinder des Monats. Ein wenig mehr Geduld müssen hingegen die Krebse haben. Die sind zwar die Pechvogerl des Monats Mai, haben es im...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.