Niederösterreich achtet auf Qualität
Vielzahl an minderwertigen China-Masken gefunden

Abteilungsleiter Einkauf Christian Schauer, Einkäufer  Johann Steinböck, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Vorstand der NÖ Landesgesundheitsagentur Konrad Kogler. | Foto: NLK/Filzwieser
  • Abteilungsleiter Einkauf Christian Schauer, Einkäufer Johann Steinböck, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Vorstand der NÖ Landesgesundheitsagentur Konrad Kogler.
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NÖ. "Gut und günstig" trifft bei Produkten mit der Aufschrift "made in China" nur selten zu. Bei Handyhüllen oder dem Polster für die Couch ist das auch kein großes Problem. Bei Schutzmasken sollte jedoch auf Qualität geachtet werden. 

Viele minderwertige Produkte in Umlauf

Durch die weltweite Nachfrage nach Schutzausrüstung wittern auch unzählige Trittbrettfahrer ein gigantisches Geschäft. Deren Lockangebote landen tagtäglich in den E-Mail-Eingängen zahlreicher Einkäufer. Über diesen Umweg werden nicht selten minderwertige Billigprodukte „made in China“ in Umlauf gebracht. Die jüngsten Vorfälle zeigen beispielhaft, wie sich die Lage aktuell präsentiert: Bei Razzien in unzähligen Unternehmen hat die chinesische Regierung – zahlreichen Medienberichten zufolge – mehr als 89 Millionen Atemschutzmasken mangelhafter Qualität oder wirkungsloses Desinfektionsmittel beschlagnahmt.

Bemühung um Qualität

„Die intransparente Situation am Weltmarkt zeigt, dass es ein qualitätsvolles Sicherheitsnetz der NÖ Landesgesundheitsagentur und Spezialisten beim Einkauf von Schutzmasken braucht. Damit ist gewährleistet, dass die Bediensteten in den Landeskliniken sowie Pflege-, Betreuungs- und Förderzentren nur mit qualitativ hochwertiger Ausrüstung ausgestattet werden sowie Patienten und Kunden bestmöglich betreut werden können“, betont Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
Seit Jahresbeginn sind in den NÖ Kliniken und Pflegezentren mehr als 370.000 geprüfte Atemschutzmasken verbraucht worden. Die Anzahl liegt mehr als das Dreifache höher als im Vergleich zum gesamten Vorjahr. „Die Sicherheit unserer Mitarbeiter und jene unserer Patienten hat immer höchste Priorität. Deswegen ist es besonders wichtig, auch bei den dringend benötigten Schutzmaterialien auf höchste Qualität zu setzen. Umso wichtiger ist es jetzt, dass unsere Spezialisten im Einkauf große Erfahrung haben und riesigen Einsatz zeigen“, sagt LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf.
„Es ist uns ein großes Anliegen, dass unsere Mitarbeiter der NÖ Landesgesundheitsagentur in den Kliniken und Pflegeeinrichtungen mit hochwertigen Schutzmasken diverser Qualitätsstufen ausgestattet sind, um während ihrer Tätigkeiten optimal geschützt zu sein. Diese Menschen haben in den letzten Wochen Großartiges geleistet und so sollen sie sich darauf verlassen können, dass die ihnen zur Verfügung gestellte Schutzausrüstung die notwendige Qualität aufweist“, so Sozial-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister.

Lockangebote der Händler

„Mitarbeiterschutz hat für uns höchste Priorität“, sagt auch Konrad Kogler, Vorstand der NÖ Landesgesundheitsagentur. Oft ist die Verlockung groß, mit der zahlreiche Anbieter versuchen, Käufer für ihre Großmengen an Atemschutzmasken oder anderer Schutzmaterialien zu finden. Dank der Unterstützung des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV) in Wien behalten die Experten im Materialeinkauf den Überblick, um aus fachkundiger Sicht im internationalen Dickicht seriöse Händler oder qualitativ hochwertige Schutzmasken erkennen zu können. Wie groß derzeit die Herausforderung ist, um die Orientierung zu behalten, beweist die Vielzahl an E-Mail-Eingängen. In den vergangenen Wochen seien auf elektronischem Weg Hunderte Lockangebote eingetroffen. Täglich würden ungefähr 20 bis 30 Angebote dazu kommen, berichten die Einkäufer.

Prüfung der Masken

„Die angelieferten Atemschutzmasken werden vor der Freigabe im BEV überprüft“, erklärt Christian Schauer, Abteilungsleiter im Einkauf der NÖ Landesgesundheitsagentur. Die Ergebnisse nach zwei bis vier Tagen belegen, dass Qualitätsüberprüfungen ganz entscheidend sind. In vielen Fällen passten die übermittelten CE-Zertifikate nicht zu den angebotenen Produkten. Entweder seien die Papiere gefälscht oder laut Überprüfung bei den zuständigen Zertifizierungsstellen nicht gültig gewesen, erklärt Schauer. Elf der 28 Produktchargen von insgesamt 18 Lieferanten haben die Qualitätskontrolle der strengen BEV-Prüfer bestanden. Unbrauchbare Waren müssten vom Lieferanten wieder abgeholt werden, sagt Schauer.
Weil das Produktangebot chinesischer Hersteller riesig und der Fertigungsprozess in den meisten Fällen nicht nachvollziehbar sei, müsse man „die Spreu vom Weizen trennen“, erklärt Robert Edelmaier, Vizepräsident des BEV und Leiter der Gruppe Eichwesen, in deren Fachbereich die Corona Pandemie-Atemschutzmasken (CPA) geprüft werden. Diese CPA-Masken sind für das medizinische Personal bestimmt. Beim mehrstufigen Prozedere werde darauf geachtet, inwieweit die verwendeten Materialien den heimischen Schutzkriterien entsprechen. „Von außen lassen sich die Eigenschaften der Masken nicht feststellen“, erklärt Edelmaier. Die Testungen erfolgen nach ausgewählten Prüfpunkten der „ÖNORM EN 149“ und beinhalten eine Sichtprüfung, Gebrauchssimulation, Durchlassprüfung des Filtermediums, Anlegeprüfung sowie eine Prüfung des Atemwiderstands und des Ausatemventils (wenn vorhanden). „Oft sind die Unterschiede eklatant groß. Es kommt auch vor, dass innerhalb einer Produktcharge unterschiedliche Masken verpackt sind“, berichtet Edelmaier aus Erfahrung und unterstreicht die Wichtigkeit solcher Überprüfungen.

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