Flüchtlinge: Fünf Fragen an Klaus Schneeberger
Die Bezirksblätter baten Bürgermeister und Arena-Nova-Hausherr Klaus Schneeberger zum Interview.
Frage an den Arena-Nova-Hausherr: Wie verläuft das Zusammenleben zwischen den Flüchtlingen und auch zwischen den Flüchtlingen und den Rot-Kreuz-Helfern und auch Arena-Mitarbeitern in der Arena?
Schneeberger: Bislang hat es keine gröberen Probleme gegeben. Selbstverständlich ist die Situation für die Flüchtlinge alles andere als einfach und das Leben in einem Massenquartier nicht wirklich angenehm. Die Rot-Kreuz-Mitarbeiter und die vielen Freiwilligen leisten hervorragende Arbeit, wofür ich mich sehr herzlich bedanke. Mein Team in der Arena Nova arbeitet dort zu, wo es notwendig ist.
Frage an den Bürgermeister: Wie empfinden Sie die Reaktionen der Bürger? Welche positive/ablehnenden Reaktionen erfahren Sie im direkten Gespräch mit Bürgern?
Die Reaktionen sind sehr unterschiedlich. Einerseits viele, die Hilfe anbieten, was ich wirklich großartig finde. Andererseits aber viele, die sich Sorgen machen, wofür ich Verständnis habe und leider auch einige, die im Internet verhetzen, was ich absolut nicht nachvollziehen kann.
Frage an den Bürgermeister: Die Polizei hat einen kleinen "Maulkorb" verpasst gekommen, wenn es darum geht, Vorfälle an die Öffentlichkeit zuzulassen. Wurden Sie schon von derartigen Vorfällen wie Diebstahl, Raufhandel, etc. unterrichtet?
Darüber habe ich keine Informationen, weiß aber, dass die Polizei die Arena Nova rund um die Uhr überwacht, im ständigen Kontakt mit der Exekutive in Traiskirchen steht und im Bedarfsfall die notwendigen Mannschaftsstärken auf die Beine stellen kann.
Frage an den Bürgermeister: Der Arena-Nova-Aufenthat endet Ende August. Was passiert danach mit den Menschen?
Das ist eine Frage, die das Innenministerium beantworten muss und auch beantworten wird. Fakt ist, dass die Arena Nova dann nicht mehr zur Verfügung steht und die Flüchtlinge auf andere Quartiere im ganzen Bundesgebiet aufgeteilt werden.
Frage an den Bürgermeister/VPNÖ-Klubobmann: Muss sich die Stadt und/oder das Land über weitere Flüchtlingsquartiere den Kopf zerbrechen?
Die Gesamtsituation in Österreich ist mehr als besorgniserregend. Der Strom fließt immer weiter. Ich bin menschlich eingestellt. Aber das Fass ist knapp vor dem Überlaufen. Offenbar ist Österreich eine „menschliche Insel“ in Europa, und Regionen wie Niederösterreich sind wegen der guten sozialen Rahmenbedingungen „Magneten“ und „erste Adressen für Flüchtlinge“. Deswegen brauchen wir die Hilfe der Partner in Europa. Für mich ist es in dieser Frage fünf nach 12.
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