SPÖ NÖ
Franz Schnabl - Ein Leben für soziale Gleichberechtigung
Franz Schnabl kennen die meisten als den Stellvertreter der niederösterreichischen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Andere kennen ihn noch als Polizist. Aber nur wenige wissen, dass er als Kind Armut kennenlernen musste, Teil einer Band war und Deep Purple seine Lieblingsband war.
NÖ. Franz Schnabl lud am 11. Mai in das Cinema Paradiso in St. Pölten ein, um einen privaten Einblick in sein Leben zu gewähren.
3 Geburtsurkunden
Bei der Geburt erhält jeder eine Geburtsurkunde, doch Franz Schnabl hat nicht nur eine, sondern gleich drei bekommen. Der Grund dafür ist, dass seine Mama in erster Ehe mit einem Soldaten verheiratet war, der nach zwei Wochen Krieg 1939 vermisst gemeldet wurde. Als sie dann später den Papa von Franz Schnabl kennenlernte, musste der Tod des ersten Mannes noch festgestellt werden.
So kommt es, dass Franz Schnabl drei Geburtsurkunden sein Eigen nennt: eine mit dem Mädchennamen seiner Mama, eine mit dem Nachnamen des gefallenen, ersten Ehemannes und eine Geburtsurkunde mit dem Nachnamen seines leiblichen Vaters.
Aufgewachsen ist Franz Schnabl dann in Raach, südlich von Gloggnitz. Sein Vater war ein frühpensionierter Kriegsinvalider und seine Mama war Abwäscherin. Sie lebten in einem kleinen selbstgebauten Bauernhof auf ungefähr 60 Quadratmeter zusammen.
Jugend mit Entbehrungen
Die Eltern von Franz Schnabl hatten nicht viel Geld. Darum wurde das Zimmer von ihm während des Sommers vermietet, um ein bisschen etwas dazu zu verdienen. Zu diesem Zweck vermietete man das Zimmer an eine Lehrerin. Diese verbrachte mit dem kleinen Franz sehr viel Zeit und ermutigte ihn, ein Gymnasium zu besuchen.
"Es war nicht immer leicht, wenn nach den Sommerferien alle von ihren Urlauben erzählt haben und man sich selbst auf dem Bauernhof um die Kühe gekümmert hat. Meinen ersten Auslandsurlaub habe ich mit meiner Frau nach Tunesien unternommen," erzählt Franz Schnabl von der Zeit damals.
Die Gymnasien, die damals zu Auswahl standen, verlangten stattliches Schulgeld. So sparten die Eltern von ihm alles zusammen und ermöglichten ihm, den Besuch des Gymnasiums in Katzelsdorf.
Vom "Metalhead" zum Polizist
Während seiner Schulzeit hat er einige Instrumente ausprobiert und blieb bei der Bassgitarre. Er schloss sich einer Schulband an, ließ die Haare wachsen und fand Gefallen an bunte Röhrenjeans. Seine künftigen Schwiegereltern schlugen die Hände über dem Kopf zusammen. Seine Frau meint lachend dazu: "Liebe auf den ersten Blick war's ned." Doch die Liebe hält seit 42 Jahren.
Nach der Schulzeit entschloss sich Franz Schnabl dazu, eine Karriere bei der Polizei einzuschlagen. Dort legte er einen Bilderbuch-Aufstieg hin.
"Wenn ich mich für etwas begeistere, dann gebe ich 1000 Prozent," sagt Franz Schnabl selbst zu seinem Aufstieg.
Politik durchquert die Pläne
Die Politik war schon seit jungen Jahren Teil des Lebens von Franz Schnabl. Bereits mit 17 Jahren folgte er in die Fußstapfen seines Vaters, der selbst Teil der SPÖ und des Schutzbundes der 1930er Jahre war, und wurde Mitglied der Sozialdemokraten. Dort wurde er bald Landesjugend- und dann Bundessprecher der Partei.
Als er dann an der Spitze seines polizeilichen Erfolges angekommen war, wurde die erste schwarz-blaue Regierung angelobt. Bei der Angelobung dieser Regierung, war Franz Schnabl Polizeichef von Wien. Für diese Angelobung waren viele Demos angekündigt und diese wollte und durfte Franz Schnabl nicht abbrechen: "Das wäre verfassungsrechtlich nicht in Ordnung gewesen," so der LH Stellvertreter zu dem Vorfall. Die Zeitungen berichteten anschließend, dass wegen ihm die neue Regierung durch den Keller zur Angelobung schleichen musste.
Nach einem Zusammenkrach mit dem damaligen Innenminister, beendete Franz Schnabl seine Karriere bei der Polizei und ließ sich karenzieren.
"Gleiche Chancen unabhängig von sozialem Status"
Franz Schnabl ist nicht nur Politiker, sondern auch Präsident des Samariterbundes. "Hilf' den Menschen, sich selbst zu helfen" - dieses Motto des Bundes hat den Politiker seit jeher fasziniert.
"Jeder Mensch hat dieselben Rechte und es sollte jedem Menschen die gleichen Chancen eingeräumt werden. Unabhängig davon, ob er im genetischen Lotterie gewonnen hat oder nicht," so Franz Schnabl.
Er selbst kommt aus nicht privilegierten Verhältnissen und ist durch Fleiß und viel Hingabe dort hingekommen, wo er heute steht.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.