Medizinischer Fortschritt bringt Trend in Richtung Tagesklinik
(Red.).- Befragung in NÖ Tageskliniken: ausgezeichnete Noten.
Tageskliniken sind international am Vormarsch - Dank moderner OP-Methoden sind viele medizinische Eingriffe immer öfter tagesklinisch möglich. Der Trend geht immer mehr weg von den klassischen längeren Spitalsaufenthalten – hin zu kürzeren stationären Aufenthalten und einer Steigerung des tagesklinischen Potentials. Nun wurden die Patientinnen und Patienten in Niederösterreich befragt, wie zufrieden sie mit ihrem tagesklinischen Aufenthalt waren.
„Vor 7 Jahren haben wir damit begonnen, tagesklinische Leistungen anzubieten. Für die Patientinnen und Patienten heißt das, dass sie das Klinikum früher verlassen und damit schneller wieder zu Hause in der gewohnten Umgebung sein können. Zugleich bringen tagesklinische Eingriffe durch kürzere Spitalsaufenthalte wirtschaftlich positive Aspekte für das Gesundheitswesen. Heute sind in Niederösterreich bereits 8,7 Prozent aller stationären Aufenthalte tagesklinisch. Österreichweit sind es 5,6 Prozent. Niederösterreichs Spitäler kommen heute bereits auf rund 32.000 tagesklinische Aufenthalte“, erklärt Landesrat Mag. Karl Wilfing.
Tagesklinische Leistungen sind immer dann möglich, wenn bei leichten Eingriffen nicht mit Problemen danach zu rechnen ist. Aber auch Entscheidungen, wie eine gesicherte Betreuung zu Hause fließen mit ein. Tagesklinische Patienten haben den Vorteil, dass sie früh am Morgen in der Tagesklinik aufgenommen werden am Nachmittag oder am Abend wieder nach Hause in ihr gewohntes Umfeld gehen können. Dieser überschaubare Zeitrahmen stellt für die meisten Patienten eine große Erleichterung dar.
Rund 95 Prozent aller Patientinnen und Patienten konnten das Klinikum wie geplant am gleichen Tag wieder verlassen. Typisch für tagesklinische Eingriffe sind zum Beispiel Operationen des Grauen Stars. „Bereits rund 94 Prozent aller Grauen Star Operationen werden tagesklinisch durchgeführt. Der österreichweite Durchschnitt liegt bei rund 79 Prozent. Darüber hinaus definiert der Bund im Zielsteuerungskatalog tagesklinische Leistungen. Hier erreichen wir schon heute zu 67 Prozent die Zielwerte – das ist der höchste Wert aller Bundesländer“, so Wilfing.
Durch die Ausschöpfung des tagesklinischen Potentials und den Rückgang der Verweildauer um 20 Prozent sei jedoch zugleich die Auslastung an manchen Abteilungen in den Spitälern zurückgegangen. Diesem Wandel in der Medizin müsse man selbstverständlich Rechnung tragen, indem man diese freien Kapazitäten anderweitig nutze. Dazu Wilfing: „Wir nutzen die Möglichkeiten aktiv, indem wir benötigte Kapazitäten im Bereich der Dialyse, der Palliativteams und auch der Kinder- und Jugendpsychiatrie ausbauen.“
Die Patientenbefragung soll zeigen, wie zufrieden die Patientinnen und Patienten mit dem Ablauf vor sowie der Organisation am Tag des Eingriffs zufrieden sind bzw. auch wie es den Patientinnen und Patienten nach dem Eingriff zu Hause ergangen ist.
„Dabei wurde der von der NÖ Landeskliniken-Holding eingeschlagene Weg bestätigt: 88 % waren mit dem Aufenthalt sehr zufrieden. Bei der Zufriedenheit mit der Terminabstimmung konnten 94 von 100 Punkten erreicht werden. 99,1 % der behandelten Patientinnen und Patienten würden sich wieder an einer Tagesklinik operieren lassen“, betont Dr. Markus Klamminger, stellvertretender Medizinischer Geschäftsführer der NÖ Landeskliniken-Holding.
Die Patientinnen und Patienten bestätigen, dass der von uns eingeschlagene Weg der richtige ist. „Wir wollen die tagesklinischen Leistungen noch weiter ausbauen, denn hier gibt es ein großes Potential, das wir im Sinne der Patientinnen und Patienten sowie der medizinischen Qualität heben wollen“, so Wilfing abschließend.
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