Vorrang für günstiges Wohnen
Neue EU-Richtlinien nicht zu ernst nehmen

- Die neue europäische Gebäuderichtlinie tritt nun in Kraft und soll auch in NÖ umgesetzt werden. (Archiv)
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Die neue Gebäuderichtlinie der EU setzt Niederösterreich und alle baurechtlichen Vorgaben vor Herausforderungen. Leistbares Wohnen dürfe dabei nicht in Vergessenheit geraten - da sind sich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und die zuständige Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (beide ÖVP) einig.
NÖ. Die unionsrechtlichen Bestimmungen müssen fortan in das nationale und landesrechtliche Baurecht eingegliedert werden. Diese schwierige Aufgabe werde am Donnerstag, 17. Juli, in einem Expertinnen- und Expertengremium in Wien diskutiert.
Im Österreichischen Institut für Bautechnik (OIB) werde die praktische Umsetzung ausgearbeitet und anschließend in das Regelwerk auf Bundesebene eingeführt. Für die niederösterreichischen Vertreterinnen sei klar, dass es durch die Änderungen zu keiner komplizierten Überregulierung kommen solle, zum Wohl der Zivilgesellschaft.
OIB-Richtlinien unter bestimmten Bedingungen
Da die Standards der Energieeffizienz, wie etwa bei der Dämmung, bereits seit etlichen Jahren sehr hoch seien, werden keine zusätzlichen Verschärfungen geduldet, heißt es vonseiten der Landeshauptfrau. Zudem sei die Sorge groß, dass durch die EU-Richtlinie weitere Teuerungen auf die Menschen zukommen und die Chancen auf leistbare Wohnungen sinken.

- Johanna Mikl-Leitner ist sich sicher: "Wir brauchen weniger Auflagen und Gebote und mehr Freiheiten und Hausverstand.“
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Zu komplizierten Neuerungen äußert sich Mikl-Leitner nur zu gern: "Und deshalb fordern wir auch ein Gold-Plating-Verbot in Österreich, weil wir überzogenen Vorschriften endlich einen Riegel vorschieben müssen."
Qualität muss bleiben
Auch Christiane Teschl-Hofmeister, zuständig für die Wohnbauförderung in Niederösterreich, stimmt ihrer Kollegin zu und ist über die bevorstehenden Änderungen nicht erfreut: "Die Menschen leiden ohnehin unter hohen Baukosten. Sie verdienen pragmatische Lösungen, statt unnötig komplexer Umsetzung europäischer Vorgaben."

- Christiane Teschl-Hofmeister besteht weiterhin auf leistbares Wohnen: „Energieeffizienz darf kein Luxusgut werden." (Archiv)
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Die neuen Regelungen, die von der EU verlangt werden, sollen zwar sachgerecht umgesetzt werden, aber nicht mehr und nicht weniger. Die Verantwortung gegenüber dem Klima sei dem Land durchaus bewusst, jedoch sollen Wohnungen für junge Familien oder Bedürftige noch finanzierbar sein. Auch die Qualität müsse passen. Augenmaß und Hausverstand seien demnach gefragt.
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