NÖ Landtag
ÖVP fordert "Nährwertkennzeichnung mit Hausverstand"
Klubobmann Schneeberger: „Nährwertkennzeichnung mit Hausverstand“; In der kommenden Landtagssitzung fordert die Volkspartei Niederösterreich mit dem Antrag „transparente Nährwertangaben statt irreführendem Ampelsystem“ eine Nährwertkennzeichnung mit Hausverstand, anstelle nicht nachvollziehbarer „Nutri-Scores“, wie sie aktuell auf EU-Ebene diskutiert werden. Hintergrund: dieses „Nutri-Score“-Ampelsystem klassifiziert Lebensmittel nur innerhalb einer Produktgruppe. Das hat etwa zur Folge, dass eine Tiefkühlpizza mit A (grün) und augenscheinlich gesund, aber heimische Produkte wie Butter oder Rapsöl nur mit C (gelb) bzw. E (rot) und somit als ungesünder bewertet werden kann.
NÖ. „Es handelt sich hier um einen Vorstoß der EU, bei dem die Konsumentinnen und Konsumenten durch gravierende systematische Mängel in der Nährwertkennzeichnung irregeführt werden. Dieser ,Nutri-Score‘ widerspricht den aktuellen ernährungswissenschaftlichen und medizinischen Erkenntnissen“, findet VP-Klubobmann Klaus Schneeberger klare Worte zum vorliegenden Vorschlag der EU Lebensmittel innerhalb einer Produktgruppe mittels Ampelsystem zu bewerten.
„Wenn suggeriert wird, dass eine Tiefkühlpizza gesund und eine niederösterreichische Butter ungesund ist, fehlt mir jegliches Verständnis“, so Schneeberger, der klar zu verstehen gibt: „Die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher sind mündig die Nährwertangaben zu lesen und daraus ihr Konsumverhalten abzuleiten.“
Aktuell sind im Lebensmittelbereich Angaben zum Energiegehalt und zu den Nährwerten Fett, gesättigte Fettsäuren, Kohlenhydrate, Zucker, Eiweiß und Salz schon bisher durch die EU-Verbraucherinformationsverordnung einheitlich geregelt und bieten den Konsumentinnen und Konsumenten alle relevanten Informationen zu den Produkten. Mit dem geplanten Ampelsystem würde ein nicht nachvollziehbares Kennzeichnungssystem eingeführt werden.
Zurück an den Start
Denn traditionelle, beziehungsweise auch kaum oder wenig verarbeitete Lebensmittel schneiden schlecht ab, während Lebensmittel mit Zusatzstoffen oder auch Fertigprodukte in der Skala besser abschneiden würden, weil u.a. Aromazusätze, Farbstoffe oder künstliche Süßungsmittel nicht bewertet werden.
„Dieses Ampelsystem muss zurück an den Start und die Systematik des ,Nutri-Score‘ muss neu evaluiert werden“,
verweist Schneeberger auf folgende Beispiele, die die Bedenken gegen dieses System veranschaulichen: Österreichische Butter oder österreichisches Rapsöl würden mit den „Nutri-Scores“ C und E bewertetet werden, wohingegen Coca Cola Zero mit B bewertet wird. Stark verarbeitete Produkte, wie etwa eine Fertigpizza, erlangen wiederum den besten Score mit A, während Obst oder Gemüse gar nicht bewertet werden. Einfach verarbeitete Produkte wie Parmesan werden für sich betrachtet mit D, Olivenöl mit C und Nudeln mit A bewertet. Hingegen stark verarbeitete Nudelgerichte in Form von Fertiggerichten, in denen auch Olivenöl und Parmesan sowie eine Vielzahl weiterer Zusatzstoffe enthalten sind, erhalten die Bewertung A.
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