Pflegekinder für homosexuelle Pärchen auch in NÖ

Rückblick: ein lesbischen Pärchen, das in NÖ gerne ein Kind in Pflege genommen hätte, wird die Aufnahme in die Vormerkliste verwehrt - per Bescheid des Landes Niederösterreich. „Das Paar ist vor Gericht gezogen. Daraus wurde ein Paragraphenstreit, der keinem Menschen und schon gar keinem Pflegekind nutzt“, weiß Emmerich Weiderbauer, Klubobmannstellvertreter der Grünen NÖ.
Niederösterreich machte damit negative Schlagzeilen. Im Dezember 2013 sollte das entsprechende Gesetz repariert werden, damit auch homosexuelle Pärchen Kinder in Pflege nehmen dürfen – auch in NÖ.

Diese angebliche Reparatur des NÖ Kinder- und Jugendhilfegesetzes ging aus grüner Sicht aber mächtig schief. „Was im Dezember 2013 im NÖ Landtag beschlossen wurde, ist das Papier nicht wert. Nach unserem Ermessen lässt die Interpretation des Gesetzes keine Pflegeelternschaft für gleichgeschlechtliche Paare zu. Deswegen wollen wir, dass es eindeutig gesetzlich verankert ist. Liebe kennt kein Geschlecht. Und jedes Kind hat ein Recht auf liebevolle Erziehung – unabhängig von der sexuellen Orientierung der Eltern. Es ist traurig, dass es im Jahr 2014 dezidiert als Gesetzestext formuliert werden muss“, so Weiderbauer.
Dem Grünen leuchtet es nicht ein, wieso es in Niederösterreichs ein Problem darstellt, Kinder in Pflege zu homosexuellen Paaren zu geben, wenn es in den restlichen acht Bundesländern keines ist. „Es muss endlich eine einheitliche Regelung geschaffen werden, die auch homosexuellen Menschen dieselben Rechte ermöglicht, egal wo in Österreich sie leben. Die Aufgabe der Politik ist es, gleiche Lebenschancen für alle zu gewährleisten, die gleichen Rechte zu sichern und dafür zu sorgen, dass niemand ausgeschlossen wird. Pflegeeltern leisten einen Dienst an der Gesellschaft und nicht viele wollen sich der Aufgabe der Pflegeelternschaft stellen. Deshalb sollte die Diskriminierung homosexueller Pflegeeltern in Niederösterreich schleunigst behoben werden. Wenn es für niederösterreichische gleichgeschlechtliche Paare möglich ist, Pflegekinder aus Wien zu bekommen, ist es doch absurd, dass es im eigenen Bundesland nicht möglich ist", so Weiderbauer abschließend.