Rechtsextremismus-Vorwurf
Polit-Hickhack in NÖ um Eiernockerl-Posting

- Das besagte Facebook-Posting einer FPÖ-Kandidatin, welches mittlerweile am 22. Jänner 2025 gelöscht wurde.
- Foto: meinbezirk.at
- hochgeladen von Tamara Pfannhauser
Wenige Tage vor der Gemeinderatswahl in NÖ wird das politische Klima immer rauer. Mehrere FPÖ-Kandidaten stehen wegen rechtsextremer Postings in der Kritik. Die Partei kontert mit einem "Eiernockerl-Posting" eines SPÖ-Kandidaten.
NÖ. Das klingt zwar harmlos, hat aber einen ernsteren Hintergrund: Eiernockerl mit grünem Salat soll die Lieblingsspeise von Adolf Hitler gewesen sein. Immer wieder kommt es vor, dass Menschen demonstrativ diese Speise am 20. April, Hitlers Geburtstag, in sozialen Medien posten. Mehrere Postings von FPÖ-Kandidaten in Gänserndorf sind bekannt geworden. Es wurden sogar Ermittlungen wegen Verstößen gegen das NS-Verbotsgesetz eingeleitet - MeinBezirk berichtete:
FPÖ prangert SPÖ an
Die FPÖ kritisiert wiederum den politischen Mitbewerber ebenso wie Medien, die über den Fall berichten. " Die Angst vor einem freiheitlichen Wahlerfolg ist groß", heißt es von FPÖ Niederösterreich-Landesparteisekretär Alexander Murlasits.
Zudem verweist die Partei auf ein Eiernockerl-Posting, das von Herzogenburgs SP-Vizebürgermeister Richard Waringer stammt, und im Jahr 2018 online gestellt wurde. "Wie ein Facebook-Posting beweist, stolpert die SPÖ gerade selbst über den Eiernockerl-Eintrag ihres Vizebürgermeisters aus Herzogenburg, der auch diesmal auf Platz zwei der SPÖ-Liste kandidiert".

- Richard Waringer postete diesen Beitrag 2018, um darauf hinzuweisen, dass Eiernockerl am 20. April das Mittagsmenü eines Wirtshauses waren.
- Foto: MeinBezirk
- hochgeladen von Franziska Stritzl
Und tatsächlich: wie Recherchen von MeinBezirk ergaben, findet sich auf Waringers Facebook-Seite noch immer jenes Posting. Dazu schrieb Waringer: „Heutiges Mittagsmenü beim Wirt meines persönlichen Vertrauens. Ein Schelm, wer böses denkt (Zwinker-Smiley)“.
"Nazi-Codes entlarven"
MeinBezirk fragte bei Richard Waringer nach - dieser kontert. "Offenbar sind die Damen und Herren der FPÖ nicht in der Lage, sinnerfassend zu lesen: Im Gegensatz zu freiheitlichen Kandidaten, die den 20. April in ihren Postings gar als ,Ehrentag' bezeichnen, drückt der Satz in meinem Posting von 2018 "Ein Schelm, wer böses denkt" wohl unmissverständlich aus, dass ich dieses Menü an diesem Datum nicht gutheiße", so Waringer gegenüber MeinBezirk.
Er wollte laut seinen Angaben damit ausdrücken, dass er gewisse Codes entlarven möchte. "Vielmehr ist es mir als überzeugter Antifaschist wichtig, solche Nazi-Codes zu entlarven. Insofern kann ich nur hoffen, dass Eiernockerl und grüner Salat nach dieser öffentlichen Debatte künftig nirgends mehr am 20. April am Tagesmenü stehen", so der Vize-Stadtchef.





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