Wenn das Leben ins Minus rutscht: Schuldnerberatung NÖ zieht teils ernüchternde Halbjahresbilanz 2015

Michael Lackenberger (Geschäftsführer Schuldnerberatung NÖ), Landesrätin Barbara Schwarz und Landesrat Maurice Androsch.
  • Michael Lackenberger (Geschäftsführer Schuldnerberatung NÖ), Landesrätin Barbara Schwarz und Landesrat Maurice Androsch.
  • hochgeladen von Christian Trinkl

Beim Geld hört die Freundschaft auf. Und oft auch die Beziehung oder gar das ganze bislang gewohnte Leben. Die schwierige wirtschaftliche Situation – Stichwort Arbeitslosigkeit – sorgt für einen Anstieg der Verschuldung der Niederösterreicher. Dies berichtet die NÖ Schuldnerberatung bei ihrer Halbjahresbilanz.

"Der Einbruch am Arbeitsmarkt lässt die Durchschnittsverschuldung auf 82.063 Euro steigen", so Landesrätin Barbara Schwarz. Zum Vergleich: Im Vergleichszeitraum des Vorjahres lag die Durchschnittsverschuldung noch bei 71.519 Euro. Die Gründe: "Wenn jemand seine Arbeit verliert, kann er oft laufende Raten nicht mehr stemmen. Hinzu kommen Verschuldungsrisiken durch Scheidungen und natürlich auch, das wollen wir nicht verschweigen, zu hohe Konsumausgaben. Menschen kaufen auch oft mehr, als sie sich leisten können", so Schwarz.

Doch es gibt auch Positives zu vermelden: Während die (kostenlosen) Beratungskontakte mit 1.358 in den ersten sechs Monaten quasi stabil geblieben sind, ist die Drop-out-Quote deutlich gesunken. Anders gesagt: Mehr Betroffene bleiben dauerhaft mit der Schuldnerberatung in Kontakt und lassen sich helfen. "Ein deutlicher Beweis dafür, dass die Niederösterreicher schneller Vertrauen zur Schuldnerberatung

Das betreute Konto soll Sicherheit schaffen

Neu im Portfolio der NÖ Schuldnerberatung ist das "Betreute Konto". Dabei handelt es sich um ein "Existenzsicherungsprodukt", so der Geschäftsführer der Schuldnerberatung, Michael Lackenberger.

"Es ist ein Angebot für Menschen, die in einem Betreuungsverhältnis stehen und Schwierigkeiten haben, Zahlungsprioritäten zu erkennen und einzuhalten", so Landesrat Maurice Androsch. Das betreute Konto soll sicherstellen, dass genügend Geld auf dem Konto bleibt, um die wichtigsten Zahlungen im Monat – wie Miete – leisten zu können. "Das Ziel: Wohnungslosigkeit soll verhindert werden."

Dafür wird ein zweites Konto eröffnet, bei dem auch die Schuldnerberatung NÖ zeichnungsberechtigt ist. Von diesem Eingangskonto werden Miete, Strom, monatliche Versicherungen etc. überwiesen. Das restliche Geld steht dem Klienten schließlich auf dem regulären Konto zur Verfügung. So sollen Betroffene lernen, dass sie nur eine bestimmte Menge Geld zur Verfügung haben. "Menschen verdrängen oft, dass im Laufe des Monats noch weitere Zahlungen anstehen. Dieses Produkt soll sie bei der Finanzplanung unterstützen."

NÖ Finanzcard: Schuldenprävention startet in den Schulen

Um junge Menschen von Verschuldung in der Zukunft zu bewahren, setzt die Schuldnerberatung auf Prävention in den Schulen. Die NÖ Finanzcard, ein Zertifikat für Schüler, vermittelt in Schulen Grundregeln der Finanzgebarung. "Umfragen zeigen, dass für viele Jugendliche Schulden zu haben vollkommen normal ist. Hier müssen wir gegensteuern", so Lackenberger. Das Programm startet nun in Pilotversuchen im Herbst. "Es geht darum, Bewusstsein zu schaffen: Was musst du wissen, damit du mit deinem Einkommen später gut auskommst?"

Doch auch bei den Jugendlichen gibt es zumindest eine positive Meldung: "Die Durchschnittsverschuldung der Jugendlichen sinkt", sagt Landesrat Maurice Androsch. Dennoch sei die geplante Präventionsoffensive an Schulen einer der Kernpunkte der näheren Zukunft für die Schuldnerberatung Niederösterreich.

Mehr Informationen zur kostenlosen Beratung finden Sie bei der Schuldnerberatung Niederösterreich

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