AK Einkommensanalyse 2022
88 Euro weniger für die Niederösterreicher
Die Einkommensanalyse 2022 der Arbeiterkammer (AK) zeigt: Die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher verdienten im Schnitt 2.457 Euro brutto - eigentlich ein Plus. Rechnet man aber Versicherung, Steuer und Inflation weg, hat sich der Verdienst um 4,7 Prozent reduziert.
NÖ. Das Bruttomedianeinkommen der in Niederösterreich unselbstständig Beschäftigten betrug im Jahr 2022 2.457 Euro. Das sind laut Daten des Dachverbandes der Sozialversicherungsträger ein Plus von 87 Euro bzw. 3,7 Prozent gegenüber dem 2021. Die schlechte Nachricht: Berücksichtigt man Sozialversicherung, Lohnsteuer und Inflation , verringerte sich das Nettomedianeinkommen real um durchschnittlich 88 Euro pro Monat - ein Verlust von 4,7 Prozent.
„Die steigenden Preise bei Energie, Wohnen und Lebensmitteln belasten die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer massiv. Es braucht wirksame Maßnahmen gegen die Inflation und hohe Lohnabschlüsse, um die Realeinkommen abzusichern. Die Gewerkschaften haben hier unsere volle Unterstützung“
, sagt AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser.
Stärkerer Rückgang bundesweit
Österreichweit fiel der Rückgang stärker aus. Das Nettomedianeinkommen sank gegenüber 2021 real um durchschnittlich 94 Euro pro Monat (-4,8 Prozent). Im Zehnjahresvergleich stieg die Kaufkraft der niederösterreichischen Arbeitnehmer um durchschnittlich 29 Euro pro Monat (1,7 Prozent), österreichweit stieg das Nettomedianeinkommen im gleichen Zeitraum um durchschnittlich 55 Euro pro Monat (+ 3,1 Prozent).
NÖ auf dem vorletzten Platz
Verglichen mit den anderen Bundesländern ist das Medianeinkommen in Niederösterreich wenig berauschend. Mit 2.457 Euro liegt man hier an vorletzter Stelle vor dem Burgenland (2.251 Euro). Die meiste Kohle ist mit 2.712 Euro in Vorarlberg zu holen. Innerhalb von NÖ gibt es zudem einige Unterschiede beim Einkommen. Das Mostviertel war die Region mit dem höchsten Einkommensniveau (4,4 Prozent über dem NÖ-Medianeinkommen). Das zweithöchste Einkommensniveau wies der Zentralraum auf, gefolgt vom Industrieviertel und vom Waldviertel. Das niedrigste gewichtete regionale Medianeinkommen gab's im Weinviertel. Dessen Einkommensniveau lag um 11,6 Prozent unter dem niederösterreichweiten.
Amstetten top, Krems flop
An der Spitze des Bezirksrankings hielt sich traditionell Amstetten mit einem Medianeinkommen im Ausmaß von 2.709 Euro. Die nächsthöchsten Medianeinkommen wiesen die Statutarstadt St. Pölten (2.668 Euro) sowie die Bezirke Scheibbs (2.609 Euro) und Gmünd (2.580 Euro) auf. Der Bezirk mit dem niedrigsten Medianeinkommen war abermals Krems (Land), dessen Einkommensniveau bei 1.967 Euro lag.
Frauen bekommen fast ein Drittel weniger
Schlechte Nachrichten gibt es auch für die Frauen: In Niederösterreich lag das weibliche Medianeinkommen im Jahr 2022 mit 1.984 Euro um 794 Euro unter jenem der Männer (2.778 Euro). Die geschlechterspezifische Einkommensdifferenz liegt damit bei satten 28,6 Prozent. Das bundesweite Einkommensniveau der Frauen lag mit 2.105 Euro um 831 Euro unter jenem der Männer (2.937 Euro).
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