Nahversorgung in Niederösterreich
Der Pulsschlag im Herzen unserer Orte

Karl Ungersbäck: Wer lokal einkauft, sichert den Nahversorger. | Foto: Sandra Schütz
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Kein Nahversorger ohne Kunden, kein Einkaufen ohne lokalem Handel – ein "Kreislauf-Gespräch" mit Karl Ungersbäck.

NÖ. Sie ist wie der Herzschlag einer Gemeinschaft, die intakte Nahversorgung. Ob Greißler, Trafik, Apotheke oder Gasthaus – je mehr Angebot im Ort vorhanden ist, desto attraktiver ist er für die Menschen, die dort leben. Das sagen auch 95 Prozent der Teilnehmer an der großen MeinBezirk-Meinungsforschung "So tickt Niederösterreich".

Dass der Nahversorger neben der Möglichkeit zum Einkaufen auch sozialer Treffpunkt und zentrale Anlaufstelle ist, weiß Karl Ungersbäck, Geschäftsführer der Sparte Handel in der WKNÖ, genau. Allein:

"Eine flächendeckende und regionale Versorgung mit Lebensmitteln kann nur funktionieren, wenn die Menschen auch dort einkaufen. Insofern ist es wichtig und gut, dass auch bewusst lokal eingekauft wird."

Karl Ungersbäck: "Die Handelsbranche ist dynamisch. Man muss kreativ und mutig sein, neue Wege zu gehen, um nicht aus der Zeit zu fallen." | Foto: Sandra Schütz
  • Karl Ungersbäck: "Die Handelsbranche ist dynamisch. Man muss kreativ und mutig sein, neue Wege zu gehen, um nicht aus der Zeit zu fallen."
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Der Onlinehandel selbst spiele mit einem Marktanteil von unter zwei Prozent im Lebensmittelhandel Niederösterreichs eine untergeordnete Rolle und habe nur in größeren Städten eine gewisse Bedeutung.

Unterstützung ja, aber…

… nicht um jeden Preis. "Letzlich sollen Nahversorger operativ wirtschaftlich lebensfähig sein und nicht dauerhaft subventioniert werden müssen", stellt der Experte nüchtern fest. Dennoch: Das Spannungsfeld zwischen knappen öffentlichen Mitteln und der Notwendigkeit, dezentrale Gebiete zu unterstützen, dürfe nicht außer Acht gelassen werden.

"Ich würde hier der Unterstützung der Nahversorgung einen hohen Stellenwert einräumen. Aus meiner Sicht ist in schwierigen Situationen ein Zuschuss zu den Investitionskosten, etwa für das Geschäftsgebäude, sinnvoll."

Das "China-Märchen"

82 Prozent der Niederösterreicher wären bereit, für das lokale Angebot im Ort mehr zu bezahlen. Aber ist das wirklich teurer? "Ich glaube, man kann nicht pauschal sagen, dass regionale Produkte billiger oder teurer sind." Warum kosten dann aber Schuhe aus China oft einen Bruchteil jener "Made in Austria"? Ungersbäcks Antwort folgt prompt:

"Warum verdienen Mitarbeiter in China einen Bruchteil von Mitarbeitern in Österreich? Sachlich gesagt, kann man die gesamte Kostenstruktur in den verschiedenen Wirtschaftsräumen nicht vergleichen. Grundsätzlich ist das auch gut so, weil die globale Arbeitsteilung einen erheblichen Anteil an unser aller Wohlstand hat."

Lokal einkaufen sollte man nicht nur zu besonderen Anlässen – etwa für Geschenke. Wer dies regelmäßig tut, unterstützt die lokale Wirtschaft und sichert nachhaltig Arbeitsplätze. | Foto: Unsplash
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Lokal einkaufen sollte man nicht nur zu besonderen Anlässen – etwa für Geschenke. Wer dies regelmäßig tut, unterstützt die lokale Wirtschaft und sichert nachhaltig Arbeitsplätze. | Foto: Unsplash

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