120 Sekunden
Landesrat Jochen Danninger: Krisenzeit ist Gründerzeit

Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger im Gespräch mit RegionalMedien Niederösterreich Chefredakteur Christian Trinkl | Foto: RegionalMedien Niederösterreich/Daniela Matejschek
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Niederösterreichs Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger über Start-ups, Energiepreise und die Herbstferien. Das Gespräch führte RegionalMedien Niederösterreich Chefredakteur Christian Trinkl.

Wie ist die Gründerszene Niederösterreichs aus der Pandemie-Krise herausgekommen?
Aktuell entsteht österreichweit jedes fünfte neu gegründete Unternehmen in unserem Bundesland. Diese extrem lebendigen Gründer-Szene ist Teil der DNA und Erfolgsgeschichte unseres Wirtschaftsstandortes. Wir merken das anhaltend hohe Interesse an Unternehmensgründungen. Hier zeigt sich: Krisenzeiten sind Gründerzeiten. Viele Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher sehen in der Krise die Chance sich beruflich neu zu orientieren und den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen.

Wer macht sich in Niederösterreich am liebsten selbstständig, kann man das irgendwie einkreisen?
Die Stärke unseres Wirtschaftsstandortes ist seine Vielfalt. Das zeigt sich auch bei den Gründungen. Wir sind keiner Branche verpflichtet, sondern extrem breit aufgestellt. Wir haben jetzt aber eine neue Initiative gestartet, um Frauen, die eher in Branchen gründen, wo die Möglichkeiten, Umsätze zu erwirtschaften, begrenzt sind, in männer-lastigen Wirtschaftszweigen als Unternehmerin Fuß zu fassen. Denn in diesen Branchen lässt sich deutlich mehr Wertschöpfung erwirtschaften. Das erreichen wir unter anderem mit Mentorinnen, die Frauen ermutigen und coachen.

Aktuell schwebt die Wirtschaft ja irgendwo zwischen "es läuft super und wir haben zu wenig Arbeitskräfte" und "die Energiepreise brechen uns das Genick". Wo stehen unsere Unternehmen da?
Die Wirtschaft war in den letzten Monaten einer wilden Berg- und Talfahrt unterworfen. Während die Konjunktur in der Corona-Krise eingebrochen ist, so ist sie im Vorjahr um fünf Prozent und wird heuer um rund vier Prozent wachsen. Im kommenden Jahr soll sich die Wirtschaft stabil entwickelt, Teuerung und Energiekosten bleiben für viele unserer Betriebe extrem herausfordernd. Daher setzte ich mich seit Monaten dafür ein, dass sie vom Bund rasch und unbürokratisch einen Energiekostenzuschuss erhalten. Ob die 1,3 Milliarden Euro, die der Bund hier zur Verfügung gestellt hat, ausreichen, bezweifle ich. Wenn diese Instrument den Unternehmen endlich zur Verfügung steht, werden wir ganz genau darauf achten, ob es auch ausreichend stark entlastet oder ob das Bund hier nachschärfen muss.

Foto: RegionalMedien Niederösterreich/Daniela Matejschek
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Mit was rechnen Sie? Einer Rezession oder kommen wir irgendwie durch?
Ganz klar: Wir kommen durch. Und auch wenn dieser Spruch schon abgedroschen ist: Wir sehen Licht am Ende des Tunnels. Alles hängt von der Frage ab, wie schnell können wir uns aus der Abhängigkeit vom russischen Gas befreien? Und hier helfen unter anderem die ersten Flüssiggasterminals in Deutschland, die Anfang kommenden Jahres in Betrieb gehen werden. Aber auch Niederösterreich setzt massiv auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien. All das hilft, die Energiepreise mittelfristig zu senken und damit auch den Druck auf die Betriebe zu lindern.

Wie kann die Politik das abfedern, was brauchen die Unternehmen?
Wir brauchen Wirtschaftshilfen, die die Energiekostenexplosion rasch und unbürokratisch abfedern. Die von der Bundesregierung angekündigten Hilfen decken nur den Zeitraum bis Ende September ab. Wir brauchen aber einen Schutzschirm bis Ende 2023, damit die Betriebe Planungssicherheit erhalten, ihre Kosten kalkulieren können und auch wieder gegenüber den USA, Indien oder China konkurrenzfähig sein können, wo Firmen mit deutlich niedrigen Energiekosten produzieren können. Darauf werden wir mit Nachdruck pochen. Den Betrieben in Niederösterreich wäre es viel lieber, sie würden gar keine Hilfen brauchen, aber bei dieser Vervielfachung der Energiekosten sind Zuschüsse absolut notwendig.

Digitalisierung als Medizin gegen die Krise?
Die Digitalisierung bietet nahezu unbegrenzt viele Möglichkeiten, um besser, effizienter und wettbewerbsfähiger zu werden. Daher haben wir vom Bäcker über den Schuhmacher bis zum Industriebetrieb in den letzten zwei Jahren 1.300 Digitalisierungsprojekte mit 28 Mio. Euro unterstützt. Zudem schaffen wir mit dem Leitprojekt „Haus der Digitalisierung“ einen Ort, wo sich jede oder jeder Anregung holen kann, wie die Digitalisierung im unternehmerischen und beruflichen Leben gewinnbringend genutzt kann. Wir werden das Haus Anfang 2023 eröffnen.

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Gut gelaufen ist es in diesem Sommer ja im Tourismus. Und jetzt stehen die Herbstferien an. Ihre Einschätzung: Wird gut oder sparen die Leute sich den Herbsturlaub wegen der hohen Inflation?
Die Unterkünfte in Niederösterreich sind in den Herbstferien schon gut gebucht, es gibt aber noch freie Kapazitäten. Der Herbst in Niederösterreich ist ein perfekter Anlass für einen Urlaub zum Genießen, Wandern oder Erholen, alleine, zu zweit oder mit der Familie. Unsere Destinationen geben mir die Rückmeldung, dass sich die Teuerung derzeit nicht auf die Buchungen für die Herbstferien auswirken. Mache Urlauber werden sich wohl auch denken: Jetzt fahre ich erst recht auf Urlaub - am besten mit dem Zug, dann spare ich mir das Tanken.

Das Gespräch findet im Rahmen von "120 Sekunden – die NÖ Start-up Show statt".
Mehr Informationen dazu:

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