Wissenschafterin des Jahres
Waldviertlerin Sigrid Stagl ausgezeichnet

Sigrid Stagl, Ökonomin und frisch gekürte „Wissenschafterin des Jahres 2024“, setzt sich für eine nachhaltige Transformation der Wirtschaft und mehr Frauen in den Wirtschaftswissenschaften ein. | Foto: Helmut Fohringer / APA Picturedesk
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  • Sigrid Stagl, Ökonomin und frisch gekürte „Wissenschafterin des Jahres 2024“, setzt sich für eine nachhaltige Transformation der Wirtschaft und mehr Frauen in den Wirtschaftswissenschaften ein.
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Die Ökonomin Sigrid Stagl aus dem Waldviertel wurde vom Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalistinnen und Wissenschaftsjournalisten als „Wissenschafterin des Jahres 2024“ ausgezeichnet. Mit dieser Ehrung wird ihre herausragende Arbeit in den Bereichen Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Umweltökonomie gewürdigt.

WALDVIERTEL. Die Auszeichnung „Wissenschafterin bzw. Wissenschafter des Jahres“ wird seit 1994 verliehen und honoriert nicht nur herausragende wissenschaftliche Leistungen, sondern auch die Fähigkeit, wissenschaftliche Erkenntnisse der breiten Öffentlichkeit verständlich zu vermitteln. Eva Stanzl, Vorsitzende des Klubs der Bildungs- und Wissenschaftsjournalist:innen, betont in einer Presseaussendung: „Die Vermittlung von wissenschaftlichen Erkenntnissen an ein breites Publikum durch ein engagiertes Auftreten von Forschenden in der Öffentlichkeit erleichtert es Bürgerinnen und Bürgern, Fakten von Meinung zu trennen und informierte Entscheidungen zu treffen.“

In diesem Jahr geht die Auszeichnung zum dritten Mal in Folge an eine Forscherin aus dem Bereich Umwelt- und Klimaschutz. Nach Franz Essl und Andrea Fischer ist nun Sigrid Stagl die würdige Preisträgerin.

Wissenschaft als Grundlage für eine nachhaltige Zukunft

Sigrid Stagl betont, dass Wissenschaft und Forschung unerlässlich sind, um die globalen Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Sie erklärt: „Wissenschaft und Forschung sind unverzichtbar, wenn wir die Herausforderungen der Zukunft meistern wollen – vom Klimawandel über die Digitalisierung bis hin zum demografischen Wandel und zur Bildung. Sie sind die Basis für Innovationen, bessere Entscheidungen und nachhaltige Lösungen. Ohne sie bleibt Fortschritt Zufall.“

Sigrid Stagl plädiert für Maßnahmen, die den Klimaschutz effektiv vorantreiben, ohne hohe Kosten zu verursachen. | Foto: Pexels/Akil Mazumder
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Die renommierte Ökonomin spricht sich klar für entschlossenes Handeln im Klimaschutz aus: „Um die 2°C-Grenze nicht zu überschreiten, müssen die globalen Emissionen jährlich um 6-8% sinken“, so Stagl. Sie fordert von Österreich den Mut, diese Realität anzuerkennen und konsequent zu handeln. „Klimaschutz ist weder ein Luxus noch eine Frage der Ideologie – er ist Basis für die langfristige Entwicklung der Menschheit und Schutz der Lebensgrundlage“, unterstreicht sie.

Klimaschutz muss priorisiert werden

Für die „Wissenschafterin des Jahres 2024“ ist Klimaschutz keine Option, sondern eine zwingende Notwendigkeit. Sie fordert eine Priorisierung dieses Themas durch alle politischen und ökonomischen Akteurinnen und Akteuren: „Klima- und Umweltschutz ist eine Querschnittsaufgabe, die Champions und Fürsprecherinnen und Fürsprecher braucht, daher ist es wichtig, auch in der nächsten Bundesregierung ein Klimaschutzministerium zu haben. Ich hoffe, dass Klima- sowie Umweltschutz in den laufenden Regierungsverhandlungen den notwendigen Stellenwert erhalten.“

In einem Interview mit der Apa sprach sie über die nachhaltige Transformation der Wirtschaft. Sie betonte, dass das Bewusstsein für die Notwendigkeit eines neuen Wirtschaftssystems gewachsen sei, aber viele Teile der Wirtschaft weiterhin auf alten Geschäftsmodellen basieren.

Stagl fordert, dass Klimapolitik nicht isoliert, sondern als Teil der Wirtschaftspolitik betrachtet wird. „Es gibt sehr wohl Möglichkeiten, wie man Klima- und Umweltpolitik betreiben kann, die nicht so teuer ist wie die, die wir in den letzten Jahren betrieben haben“, erklärte sie.

Universitätsprofessorin Sigrid Stagl von der WU Wien | Foto: WU Wien
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Sie nennt als Beispiele für kostengünstige Maßnahmen die CO2-Besteuerung und das Abschaffen klimaschädlicher Subventionen. Auch Geschwindigkeitsbegrenzungen im Straßenverkehr hält sie für eine einfache, aber wirkungsvolle Lösung.

Die Forscherin engagiert sich auch im Rahmen der „Scientists for Future“-Bewegung und sieht ihre Arbeit als Fortsetzung der Tradition, ökologische und soziale Aspekte in die Wirtschaft zu integrieren. Ein weiteres Thema ist die geringe Frauenrepräsentation in den Wirtschaftswissenschaften, bei der noch einiges nachzuholen sei. Sie ruft junge Menschen dazu auf, sich mit den wirtschaftlichen Aspekten der Klimakrise auseinanderzusetzen: „Es ist essenziell, gerade die wirtschaftlichen Hebel umzustellen, um die Umwelt- und Klimakrise zu bewältigen.“

Sigrid Stagl – Eine engagierte Wissenschaftlerin

Sigrid Stagl, die aus dem Waldviertel stammt, ist an der Wirtschaftsuniversität Wien tätig und eine der führenden Expertinnen und Experten auf dem Gebiet der ökologischen Makroökonomie und nachhaltigen Wirtschaft. Sie promovierte als erste weltweit in „Ökologischer Ökonomie“.

Ihre Forschung konzentriert sich auf die Themen Energie und Nahrungsmittel. Nach ihrem Diplomstudium an der WU Wien erwarb sie als erste weltweit ein Doktorat im Bereich Ecological Economics. Sie war an renommierten Universitäten in Großbritannien tätig und wurde 2008 zur Professorin an der WU Wien berufen.

Stagl hat das Institute for Ecological Economics gegründet und ist Mitbegründerin des Forschungsinstituts Economics of Inequality. Sie ist zudem Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. In der öffentlichen Debatte zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit tritt sie als engagierte und kompetente Vermittlerin auf. Ihre fundierten Einschätzungen sind in den Medien und auf Podien weit verbreitet.

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