Fatale Fensterstürze
KFV warnt vor Gefahren und gibt Sicherheitstipps

Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) warnt vor der Fenstersturz-Gefahr bei Kindern. | Foto: oksixx/PantherMedia
  • Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) warnt vor der Fenstersturz-Gefahr bei Kindern.
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Anlässlich des aktuellen Unfalls in Wien-Ottakring, bei dem ein vier Jahre alter Bub durch einen Fenstersturz aus dem vierten Stock schwer verletzt wurde, erinnert der Fachbereich Freizeitsicherheit im Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) daran, vorsichtig zu sein und Kinder beim Lüften keine Sekunde aus den Augen zu lassen.

OÖ. Nur kurz das Zimmer bei geöffneten Fenstern zu verlassen, kann verheerende Folgen haben: Geöffnete Balkontüren und Fenster können zur ernstzunehmenden Gefahrenquelle für Kinder werden. Ein Fenstersturz, auch aus geringer Höhe, kann lebensbedrohliche Verletzungen nach sich ziehen.

Schutz vor Fensterstürzen

Besonders wichtig ist es, bei geöffneten Fenstern oder Balkontüren, die Kinder zu beaufsichtigen: „Was wenige wissen: In 80% der Fälle sind Aufsichtspersonen oder Erwachsene in der Umgebung. Lassen Sie Ihre Kinder niemals alleine in einem Raum, der gerade gelüftet wird“, warnt Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereichs Freizeitsicherheit im KFV. Der Fachbereich Freizeitsicherheit im KFV rät zudem dringend, Fenstersicherungen bzw. Fenstersperren zu installieren: „Es gibt Vorsichtsmaßnahmen, die man treffen kann, um Fensterstürzen effektiv gegenzusteuern. Leben Kinder im Haushalt, sollten alle Fenster mit Kindersicherungen und Fenstersperren versehen sein“, so Trauner-Karner.

Kindersichere Fenster und Balkontüren

Als Schutzmaßnahme zusätzlich zur Aufsicht durch Erwachsene gibt es mehrere Möglichkeiten: Fenstersperren funktionieren ähnlich wie Tür-Vorhängeschlösser, indem sie das Öffnen der Fenster nur bis zu einem gewissen Grad ermöglichen. Erst nach der Entriegelung ist das vollständige Öffnen möglich. Sie können einfach mit einem Klebeband oder Schrauben angebracht werden. Versperrbare Fenstergriffe sind kostengünstig etwa in Möbelhäusern, Baumärkten oder auch online erhältlich und können auch an bestehende Fenster angebracht werden. Hier ist es wichtig, den Schlüssel abzuziehen und außerhalb der Griffweite von Kindern aufzubewahren. Fenstergitter sind die sicherste Maßnahme und werden dauerhaft und professionell von außen an der Hausmauer montiert. Wichtig ist es hier zu wissen, dass Insekten- oder Katzengitter nicht ausreichen, da sie das Gewicht von Kindern nicht halten können.

Keine gesetzliche Regelung

„Es ist kurios, dass zwar für Katzen geeignete Schutzvorrichtungen gegen Fensterstürze an Fenstern und Balkonen in Österreich verpflichtend sind. Für Kinder gibt es aber keine vergleichbare gesetzliche Regelung“, kritisiert Trauner-Karner. Sie appelliert daher an alle Menschen mit Kindern im Haushalt Schutzmaßnahmen anzubringen sowie an Aufsichtspersonen, ihrer Pflicht sorgfältig nachzukommen.

KFV-Tipps zur Prävention

  • Kleinkinder nie allein zu Hause lassen – auch dann nicht, wenn diese schlafen und man nur kurz die Wohnung verlässt, um den Mistkübel zu leeren oder Milch zu holen.
  • Beim Lüften sollte man den Nachwuchs besonders gut im Auge behalten. Klingelt der Paketbote an der Tür oder läutet das Telefon im Nebenraum, nimmt man die Kinder am besten mit.
  • Gegenstände, die für Kinder reizvoll erscheinen, niemals auf Fensterbrettern und Balkonbrüstungen platzieren.
  • Kinder nutzen Sessel oder Tische manchmal geschickt als „Kletterhilfe“. Daher keine Möbel in der Nähe von Fenstern oder Balkontüren stellen.
  • Klare und altersgerechte Instruktionen an das Kind sowie an externe Aufsichtspersonen, wie beispielsweise Großeltern und Babysitter, gehören ebenfalls zu den wichtigsten Vorsichtsmaßnahmen.
  • Versperrbare Kindersicherheitsgriffe bei Fenster und Balkontüren sind nur dann effektiv, wenn man den Schlüssel abzieht und nicht offen herumliegen lässt.
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