HPV-Erkrankung
Es gibt eine Impfung gegen Krebs
Gebärmutterhalskrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung bei Frauen. Österreichweit werden jährlich rund 400 Erstdiagnosen gestellt, in etwa 50 davon in Oberösterreich. Zahlen, die sich mit Hilfe einer Impfung drastisch reduzieren lassen, denn ausgelöst wird Gebärmutterhalskrebs, wie auch eine Reihe anderer Krebserkrankungen durch Humane Papilloma Viren (HPV).
OÖ. Im Verlauf ihres Lebens infizieren sich 80 bis 90 Prozent der Menschen mit Humanen Papilloma Viren (HPV), ohne dies zu bemerken. Bestimmte Virentypen können zu infektiösen, stark wachsenden Hautveränderungen im Genitalbereich (Kondylome/Feigwarzen) führen. Andere, sogenannte „Hochrisiko Typen“, sind hingegen für die Entstehung einer Reihe von Krebserkrankungen verantwortlich: Schamlippen-, Penis- und Enddarmkrebs, Krebserkrankungen im Mund- und Rachenraum sowie Gebärmutterhalskrebs.
Zellveränderungen
Die meisten HPV-Infektionen klingen nach ein bis zwei Jahren von selbst ab. Bleibt eine Infektion etwa mit einem Hochrisikotyp aber bestehen, kann dies zu Zellveränderungen und zu einer Krebsmutation führen. Schutz vor einer HPV-basierten Krebserkrankung bietet die Impfung:
„Die rechtzeitige Impfung gegen HPV im Kindes- oder Jugendalter bietet einen nahezu 100-prozentigen Schutz gegen diese Erkrankungen“, betont Primar Lukas Hefler, Vorstand der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe der Spitalspartner Ordensklinikum Linz und Konventhospital Barmherzige Brüder.
Sicherer Impfstoff
Keinen Grund zur Sorge gibt es bei der Impfung gegen Humane Papilloma Viren. Der HPV-Impfstoff ist einer der am besten getesteten Impfstoffe weltweit und wurde bereits millionenfach angewendet. „Neben einiger Krebsformen schützt die Impfung auch vor weiteren HPV-bedingten Erkrankungen wie etwa Feigwarzen, die oft eine langwierige Behandlung nach sich ziehen, sowie vor Krebsvorstufen“, erklärt Primar Lukas Hefler. Die kostenlose HPV-Impfung für Kinder wird in Oberösterreich in der 5. Schulstufe angeboten.
„Das optimale Alter ist vom neunten bis zum zwölften Geburtstag. Frühes Impfen ist wichtig, weil die Immunlage bei Kindern anders ist als im Erwachsenenalter und sie besser auf die Impfung ansprechen“, so der Experte.
Bis zum Alter von 15 Jahren sind zwei Impfdosen im Abstand von sechs Monaten nötig, danach drei. Und: „Eine HPV-Impfung ist bis zum 30. Lebensjahr auf jeden Fall zu empfehlen.“
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