EU-weites Verbot
Menthol-Zigarette vor dem Aus
Die Menthol-Zigarette steht vor ihrem endgültigen Aus – ab Mittwoch, 20. Mai sind ausnahmslos alle Zigaretten mit charakteristischen Aromen in der EU verboten. Diese überdeckten den Tabakgeschmack und sorgten so für eine Förderung des Tabakkonsums.
OÖ. „Besonders bei jungen Rauchern weiß man, dass Menthol-Zigaretten besonders beliebt sind, da der strenge Geruch des Rauches und der Zigarettenstummel durch den Mentholgeschmack maskiert und damit eine angenehme Sinneserfahrung erzeugt wird,“ erklärt Bernd Lamprecht, Fachgruppenvertreter für Lungenkrankheiten der Ärztekammer für Oberösterreich. Doch nicht nur das Rauchen wird so angenehmer, das Menthol scheint in Gegenwart von Nikotin sogar dazu beizutragen, dass Lunge und Atemwege nicht mehr so leicht durch Nikotin gereizt werden. „Dadurch könnte ein tieferes Inhalieren des Rauches möglicherweise leichter fallen, was wiederum den Schaden durchs Rauchen in der Lunge deutlich erhöht. Denn so gelangen Schadstoffe tiefer in die Lunge hinein“, warnt Lamprecht. Zudem stehen Menthol-Zigaretten ebenso wie E-Zigaretten im Verdacht, krebserregende Geschmacksstoffe in sehr hoher Konzentration zu enthalten. Während in einigen Ländern wie den USA bestimmte Zusatzstoffe in Tabakprodukten mit spezifischen Geschmacksrichtungen wie Frucht, Kaffee, Nelken oder Gewürzen bereits gesetzlich verboten sind, blieb Menthol weltweit bislang von diesem Verbot ausgenommen.
Rauchstopp lohnt sich immer
Bereits wenige Minuten nach der letzten Zigarette beginnen die ersten Reparaturmechanismen des Körpers: verbesserte Durchblutung in Händen, Füßen und Haut, und der Blutdruck sinkt. Acht Stunden später normalisiert sich der Sauerstofftransport im Körper, ein ganzer Tag ohne Glimmstängel lässt zudem das Herzinfarktrisiko sinken. Nach drei Tagen kommt der Geschmackssinn zurück und man verspürt eine bessere Atmung. Nach einem halben Jahr stabilisiert sich der Kreislauf und die Atemwege werden wieder frei. „Mehrere Jahre nach dem Rauchstopp gleicht sich das Risiko für einen Herzinfarkt an jenes eines Nichtrauchers an, daher ist es so wichtig, möglichst bald das Rauchen aufzugeben bzw. erst gar nicht anzufangen “, betont Lamprecht abschließend.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.