OÖ-Sicherheitslandesrat fordert: "Finanzpolizei braucht mehr Personal"

"In Linz und Wels sind im Bereich illegales Glücksspiel mafiöse Strukturen entstanden", sagt Sicherheitslandesrat Elmar Podgorschek (FPÖ).
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  • hochgeladen von Thomas Kramesberger

OÖ. Sie stehen in Tankstellen, Cafés, Kebap- und Pizzabuden und sogar in Konditoreien: illegale Glücksspielautomaten, sogenannte "einarmige Banditen". Schätzungen zufolge könnte es bis zu 1.000 illegale Automaten in ganz Oberösterreich geben. Tendenz steigend. Die Plattform www.spieler-info.at, die österreichweit über Glücksspiel informiert, listet penibel 401 illegale Glücksspielautomaten an 69 Standorten auf. Ob nun knapp 1.000 oder nur 401 – jeder illegale Automat ist einer zu viel, meint Oberösterreichs Sicherheitslandesrat Elmar Podgorschek. Der FPÖ-Politiker fordert deshalb im BezirksRundschau-Gespräch personelle Verstärkung für die Finanzpolizei.


"Die Finanzpolizei braucht mehr Personal. In Linz und Wels sind im Bereich illegales Glücksspiel mafiöse Strukturen entstanden. Die Behörden in Oberösterreich müssen das Glücksspielgesetz exekutieren können und dazu braucht es mehr Personal", so Podgorschek. Der FPÖ-Landesrat will zudem im Frühjahr – in Abstimmung mit der Landespolizeidirektion – eine Aktion "Scharf" gegen das illegale Glücksspiel starten. Diese wäre höchst an der Zeit, heißt es auch aus gut informierten Kreisen. Besonders in den beiden Großstädten Wels und Linz blühe das illegale Glücksspiel.

Illegale Hotspots in Wels und Linz
Grundsätzlich leitet die Finanzpolizei, eine Abteilung des Finanzamts, die Ermittlungen. "Es gibt zuhauf Anzeigen und wir arbeiten eine nach der anderen ab. Wenn wir reinkommen, werden die Automaten versiegelt und zugeklebt – allerdings gibt es Lokale in denen diese Versiegelungen einfach runtergerissen und weitergespielt wird. Oft sind wir vier oder fünf Mal im gleichen Lokal", sagt Peter Weldy, Chef der Finanzpolizei OÖ.

Das illustriert das Problem: Die Finanzpolizei leitet die Ermittlungen, für die Lokalschließung und das Konfiszieren illegaler Automaten sind aber die "normale" Polizei und Bezirkshauptmannschaft zuständig. Und deren Arbeit ist ebenso ziemlich mühsam: "Wenn wir einschreiten, werden seitens der Glücksspielbetreiber zumeist alle Rechtsmittel ausgeschöpft. Die Verfahren sind oft langwierig", sagt der stellvertretende Landespolizeikommandant Erwin Fuchs.

Musterbeispiel Grieskirchen
Hält man sich die Hunderten illegalen Glücksspielautomaten in OÖ vor Augen, steht der Exekutive noch ein langer Weg bevor, denn: In Linz gab es in zwei Jahren 77 Anzeigen, 41 Kontrollen, aber nur neun Betriebe mussten schließen. Und Wels meldet seit 2015 93 Anzeigen, 36 Kontrollen und nur zehn Betriebsschließungen.
Als Musterbeispiel gilt hingegen Grieskirchen: Dort gibt es, laut Insidern, kein illegales Glücksspiel. Der Grund: Hartnäckige Kontrollen der lokalen Polizei entzogen den Zockerbuden die Geschäftsgrundlage.

"Das letzte Geld verbraten"
Doch, wer sind die Männer und Frauen, die ihr Geld in illegalen, einarmigen Banditen versenken? "Es ist leider oft der Klassiker: Menschen, die ohnehin nichts haben, verbraten dort ihr letztes Geld. Auf der anderen Seite sitzen die Hintermänner, denen Lokale mit illegalen Automaten gehören, im Ausland. Vor Ort treffen wir oft nur Strohmänner an", sagt Finanzpolizei-Chef Weldy.

"In Linz und Wels sind im Bereich illegales Glücksspiel mafiöse Strukturen entstanden", sagt Sicherheitslandesrat Elmar Podgorschek (FPÖ).
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Foto: Cityfoto
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