Elche und brennende Windräder
Windkraft-Ausschlusszone für Umweltanwalt "gut begründet"

Oö. Umweltanwalt Martin Donat. | Foto: MeinBezirk OÖ

Für Oberösterreichs Umweltanwalt Martin Donat ist eine von der Oö. Landesregierung geplante Windkraft-Ausschlusszone im Mühviertel "fachlich gut und hinreichend begründet". Das Gebiet umfasst auch die Gemeinde Sandl, wo ein privates Konsortium einen Windpark mit 22 Windrädern errichten möchte.

OÖ. Für Donat gibt es mehrere Gründe, im Grenzgebiet zu Tschechien eine Ausschlusszone zu verordnen. Es seien Vögel gefährdet, ebenso Tiere wie Luchs, Wolf und Elch, zudem komme das Trinkwasser-Vorkommen für 400.000 Personen von dort und auch der Landschaftsschutz des "Grünen Bandes" müsse gewahrt bleiben.

Kritisch äußert sich Donat zu den Vogel-Daten von Bird Life, die das Gebiet um Sandl als wenig relevant für den Vogelzug einstufen. Eine Studie der Projektwerber, der zufolge Windräder wenig Auswirkung auf die lokale Vogelpopulation hätten, nennt Donat "unzureichend bis falsch". Die richtigen "Vogel-Daten" habe nur die Umweltanwaltschaft. Denn er habe ebenfalls eine Studie in Auftrag gegeben, die der Studie der Windpark-Betreiber komplett widerspreche. So komme etwa die Waldschnepfe flächendeckend in der Region vor, ist sich der Umweltanwalt sicher. 

Luchs-Schutz, Wolfs-Ruhe und Elch-Reproduktion

Aber auch der Luchs suche in den Wäldern im Mühlviertel Ruhe und vermehre sich dort. Deshalb fordert Donat, die Landesregierung möge in dieser Region ein eigenes Luchs-Schutzgebiet ausweisen. Doch nicht nur der Luchs, auch der Wolf lebt im Mühlviertel. Und für ihn gibt es sogar schon eine eigens verordnete "Wolf-Ruhezone" in der Nähe des geplanten Windparks. Somit würden Windräder in Sandl den Wolf stören und ihn in stärker von Menschen bewohnte Zonen drängen, meint der Umweltanwalt. Ein weiterer Vierbeiner, der zuletzt große Berühmtheit erlangte, ist der Elch: Dessen Population im Großraum Böhmerwald, Bayerischer Wald und Freiwald schätzt Donat auf etwa 30 Tiere. Beobachtungsdaten hätten zudem die steigende Bedeutung des Bereichs Freiwald-Gratzener Berglands für die Reproduktion des Elches gezeigt. 

"Was macht man, wenn ein Windrad brennt?"

Neben brunftigen Elchen verweist Donat auf das Risiko von brennenden Windrädern. So sei etwa völlig ungeklärt, was passiere, wenn ein Windrad in einem möglichen Windpark in Sandl zu brennen beginne. So ein Brand hätte aufgrund der Lage des Projektgebiets im Einzugsgebiet des Flusses Maltsch direkte Auswirkungen auf die Wasserversorgung von 400.000 Haushalten. "Das ist ein Thema und man soll diese Themen ernst nehmen", so Donat.

Völlig unvereinbar mit einem Windpark in Sandl sei der Schutz der Großlandschaft Freiwald-Weinsberger und damit des "Grünen Bandes". Auf 1000 Quadratkilometern gäbe es dort eines der wertvollsten in sich geschlossenen Waldsysteme Europas. Diese Landschaft ist Rückzugsgebiet und Lebensraum für verschiedene Arten und deshalb schützenswert, argumentiert der Umweltanwalt. Er kommt zusammenfassend zum Schluss: "Die Ausweisung der Windkraft-Ausschlusszone Mühlviertel Nordost ist fachlich gut und hinreichend begründet".

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Foto: citiyfoto/Roland Pelzl
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