IMAS-Studie
Corona-Krise verursacht Boom bei Vorsorge

v. l. Manfred Bartalszky (Vorstand Wiener Städtische Versicherung), Herbert Walzhofer (Vorstandsdirektor Sparkasse OÖ), DDr. Paul Eiselsberg (IMAS Studienautor) | Foto: Sparkasse OÖ
  • v. l. Manfred Bartalszky (Vorstand Wiener Städtische Versicherung), Herbert Walzhofer (Vorstandsdirektor Sparkasse OÖ), DDr. Paul Eiselsberg (IMAS Studienautor)
  • Foto: Sparkasse OÖ
  • hochgeladen von Ingo Till

Die Corona Pandemie hat Österreich auch nach zwei Jahren noch fest im Griff und neben gesundheitlichen Folgen auch Auswirkungen auf die finanzielle Situation vieler Menschen. Dennoch wollen viele mehr fürs Alter vorsorgen. Das ergab eine Umfrage von IMAS International, im Auftrag von Erste Bank, Sparkassen und Wiener Städtische.

OÖ. Befragt man die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher wie ihre generellen Erwartungen für die kommenden zwölf Monate aussehen, zeigen sich 39 Prozent zuversichtlich, ein Drittel skeptisch und 24 Prozent besorgt. Hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklungen und einer möglichen Veränderung der persönlichen Lebensqualität erwarten 52 Prozent eine Verschlechterung, 34 Prozent ein Gleichbleiben und lediglich 13 Prozent eine Verbesserung. „Vor diesem Hintergrund wundert es nicht, dass die Bedeu- tung der privaten finanziellen Vorsorge ein All-time-high erreicht hat und mit durchschnittlich 226 Euro pro Monat in Österreich für Pensions- und Gesundheitsvorsorge noch nie höher war. Persönlich glaube ich, dass hier die Pandemie – neben all den negativen Aspekten – einen positiven Einfluss auf das Vorsorgebewusstsein vieler Menschen hat. Jetzt kommt es darauf an, Taten folgen zu lassen“, sagt Manfred Bartalszky, Vorstand der Wiener Städtischen und verantwortlich für den Bankenvertrieb Marke s Versicherung.

Corona zeigt Einfluss auf Vorsorgeverhalten

Der durchschnittliche Betrag für private Pensions- und Gesundheitsvorsorge ist österreichweit auf 226 Euro gestiegen (2020: 161 Euro). 27 Prozent der Befragten in Oberösterreich geben zudem an, dass sich ihre Vorsorgestrategie durch Corona verändert hat: Der Großteil von ihnen (85%) möchte in Zukunft noch mehr für die Vorsorge ausgeben. „Auf die Frage nach den Top-Vorsorgethemen der Oberösterreicher:innen, also jenen Lebensbereichen, für die man jedenfalls gerne bereit ist, privat ergänzend vorzusorgen, fällt das Ergebnis eindeutig aus: Ex aequo auf Platz 1 mit jeweils 69 Prozent wird die Gesundheit und die Familie genannt. Mit 65 Prozent folgt die Pension und mit 61 Prozent die finanzielle Reserve für Notfälle“, so Herbert Walzhofer, Vorstandsdirektor der Sparkasse OÖ, zum Status quo im Land.

Ansparprozess für 45 Prozent so früh wie möglich

Ein zentraler Aspekt jeder finanziellen Vorsorgemaßnahme ist der Zeitpunkt, zu dem man mit dem Ansparprozess beginnt. „Fragt man die Oberösterreicher:innen, wann sie sich zum ersten Mal mit dem Thema auseinandergesetzt haben, nennen drei Viertel das Lebensalter zwischen 16 und 35 Jahren. Im Rückspiegel betrachtet sagen sogar 92 Prozent, dass dies das richtige Lebensalter ist, sich über Vorsorge zu informieren und dann aber auch tatsächlich ein Produkt abzuschließen“, meint Bartalszky. Der Anstoß, sich mit der Vorsorgethematik auseinander zu setzen, sollte nach Meinung von 60 Prozent der Befragten aus der eigenen Familie, für jeden Zweiten von der Schule, der Ausbildungsstätte bzw. der Universität und für 40 Prozent von Seiten der Bank bzw. der Versicherung kommen. Spontan befragt, was sie unter finanzieller Vorsorge verstehen, sagen 94 Prozent der Menschen im Land, es ist ihnen wichtig, ausreichend finanzielle Mittel zu haben (finanzielles Pols- ter), 88 Prozent nennen hier die Sicherheit für Notfälle und 82 Prozent sehen die finanzielle Absicherung im Alter als zentrales Motiv für private Vorsorge.

Anlage-Klassiker weiterhin gefragt

In der vorliegenden Umfrage wurden die Oberösterreicher:innen auch gefragt, welche Produkte sie im Rahmen ihrer privaten Vorsorge bevorzugen. Dabei zeigt sich, dass die wichtigsten Kriterien in der Veranlagung – neben einer möglichst hohen Flexibilität der Produkte (54%) – zwar immer noch die Sicherheit beziehungsweise ein geringes Risiko (50%) sind, aber mittlerweile auch das Thema Rendite und Zinsen mit immerhin 37 Prozent der Nennungen langsam wieder stärker in den Fokus rücken. „Und das ist auch gut so, denn ohne die Beimischung von Wertpapieren und Fonds sind heute – Stichwort Niedrigzins bei steigender Inflation – keine Erträge mehr zu erzielen“, so Walz- hofer. Die große Konstanz der Klassiker ist jedoch immer noch unübersehbar, auch wenn einige etwas an Attraktivität eingebüßt haben: Die Top 3 Vorsorgeprodukte der Oberösterreicher:innen sind das Sparbuch (56%), gefolgt von der Lebensversicherung (49%) und dem Bausparvertrag mit 41 Prozent. Danach punkten aber bereits Fondssparpläne (30%), Wertpapiere (25%) sowie Gold (18%) und Immobilien mit immerhin noch 17 Prozentpunkten.

Nachhaltige Veranlagung wird wichtiger

Auch das Thema der nachhaltigen Veranlagung gewinnt mehr und mehr an Bedeutung. So gibt bereits mehr als jeder zweite Befragte (56%) in Oberösterreich an, dass ihm Nachhal- tigkeit bei der persönlichen Vorsorge bzw. Veranlagung wichtig ist. Auf die Frage, ob nachhaltige Finanzprodukte in Zukunft an Bedeutung gewinnen werden, gehen gar 62 Prozent der Befragten ganz klar davon auslediglich sieben Prozent glauben das nicht.

Zur Studie: s Versicherung, Erste Bank und Sparkassen beauftragten das Marktforschungsinstitut IMAS mit einer Online- Befragung rund um das Thema der privaten Altersvorsorge. Ende 2021 beantworteten 1.000 Personen zwischen 16 und 65 Jahren Fragen zum Einfluss der Corona Krise auf das Spar- und Vorsorgeverhalten der ÖsterreicherInnen sowie deren Zukunftserwartungen. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die österreichische Bevölkerung im Alter von 16 bis 65 Jahren.

Anzeige
1:46
1:46

WKOÖ Maklertipp
Rechtsschutzversicherung: Sichern Sie Ihr Recht!

Eine Rechtsschutzversicherung schützt Sie vor den Folgen von vielen möglichen Konfliktfällen – vor allem finanziell.  Es gibt viele Gründe für einen Streit vor Gericht: Angenommen, Ihr Vermieter erhöht den Mietzins in ungerechtfertigter Weise, Ihr Hund läuft einem Biker vor das Rad, Ihnen wird nach einem Verkehrsunfall das Schmerzensgeld verwehrt oder Ihr Arbeitgeber zahlt die Überstunden nicht. Von all diesen Fällen haben Sie schon gehört oder Sie haben sogar schon selbst eine solche oder eine...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Oberösterreich auf MeinBezirk.at/Oberösterreich

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau auf Facebook: MeinBezirk.at/Oberösterreich - BezirksRundSchau

BezirksRundSchau auf Instagram: @bezirksrundschau.meinbezirk.at

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus deinem Bezirk und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.