Prekäre Situation für Landwirte
Drei Cent pro Halbe Bier
So viel bekommt ein Bauer für die Rohstoffe, die er fürs Bier liefert. Bei anderen Produkten ist es ähnlich.
OÖ. Um die 3,90 Euro kostet eine Halbe Bier im Gasthaus. Für die darin verarbeitete Braugerste bekommt der Bauer gerade mal drei Cent. Anderes Beispiel: Eine Portion Pommes steht bei einer bekannten amerikanischen Fast-Food-Kette mit 2,40 Euro auf der Speisekarte – auch hier sieht der Bauer nur rund drei Cent.
Produktionskosten „neutralisieren“ Mehrerlöse
Wer meint, dass steigende Produktpreise auch den Landwirten zu mehr Gewinn verhelfen, der irrt. Denn während der Rohstoffpreisanteil am Gesamtpreis ohnehin schon relativ gering ist, wird es für die heimischen Bauern immer schwieriger, überhaupt die Produktionskosten zu decken: „Kostensteigerungen bei Dünger, Saatgut und Energie neutralisieren den Mehrerlös der weiter steigenden Preise“, betont Landwirtschaftskammer OÖ-Präsident Franz Waldenberger, „wenn die Kosten für die Bauern weiterhin derart steigen, geht es sich für viele Betriebe finanziell nicht mehr aus und der Strukturwandel inklusive Betriebsaufgaben setzt sich fort.“ Am größten sei der Druck aktuell in den Sparten der Eier-, Geflügel-, Schweine- und Milchproduktion, da massiv gestiegene Futter- und Betriebsmittelkosten noch nicht in Form höherer Erzeugerpreise umgesetzt werden konnten.
Transport und Verpackung
Lebensmittel werden derzeit spürbar teurer. Die Preise für Pflanzenöle etwa stiegen im vergangenen Jahr um 60 Prozent, jener für Zucker um 54 Prozent, für Fleisch um 26 Prozent. Preistreibend wirken vor allem die Corona-bedingten internationalen Schwierigkeiten in den Lieferketten, die massiv gestiegenen Transportkosten und auch die Kostensteigerungen beim Verpackungsmaterial.
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