Studie zum Weltfrauentag 2023
Frauen wünschen sich finanzieller Unabhängigkeit und mehr Information
Durchschnittlich 47 Tage unbezahlte Arbeit leisten Frauen in Österreich, in Oberösterreich sind es sogar noch 19 Tage mehr bis zum "Equal Pay Day" – das ergab die 2023 beauftragte Studie der Erste Bank und Sparkasse anlässlich des Weltfrauentages. Diese Lücke wirkt sich besonders schmerzhaft auf die Pension aus. Mit gezielten Informations- und Finanzbildungsangeboten will man Frauen bei der Vorsorge unterstützen.
LINZ. Am 2. März präsentierten die Vorstandsvorsitzende der Sparkasse OÖ, Stefanie Christina Huber und Karin Kiedler, Leiterin der Marktforschung bei der Erste Bank Oesterreich, die jährlich bauftragte IMAS-Studie zum Weltfrauentag. Das Ergebnis "sei erneut ein trauriges", meint Huber, denn "an der Finanzrealität von Frauen ändert sich nur langsam etwas". Hohe Teilzeitquoten - in Oberösterreich liegt diese bei 56, 8 Prozent wirken sich negativ auf die finanzielle Unabhängigkeit von Frauen aus. Jede Vierte muss von der Familie oder dem Partner finanzielle Unterstützung annehmen. Bei den Männern sind es nur 8 Prozent. "Die Tatsache der finanziellen Abhängigkeit vieler Frauen ist auf eine höhere Teilzeitquote, geringeren Verdienst, Karenzzeiten & Co. zurückzuführen", ergänzt Kiedler.
Schwerpunkt Finanzbildung für Frauen
Den Frauen ist die Problematik bewusst. Nur ein Fünftel glaubt, im Alter finanziell gut abgesichert zu sein. Dennoch ist – das zeigt die Studie deutlich – das Interesse für Finanzthemen bei Frauen im Vergleich zu den Männern mit 28 Prozent viel geringer. Entsprechend dazu fühlen sich auch nur 24 Prozent der weiblichen Befragten gut informiert. Bei den Männern ist dieser Wert mit 54 Prozent mehr als doppelt so hoch. "Uns als Sparkasse OÖ ist es ein Anliegen, Frauen das nötige Wissen zu vermitteln, um gute Entscheidungen fürs finanzielle Leben zu treffen", betont Huber.
Vorsorge macht auch mit kleineren Beträgen Sinn
Auch mit kleineren Beträgen macht finanzielle Vorsorge Sinn: "Es gibt nicht nur große Investements", erklärt Huber. Schon mit monatlich 50 Euro kann man sich, sofern rechtzeitig damit begonnen wird, eine Pensionsvorsorge aufbauen. Idealerweise startet man bereits mit dem Berufseinstieg. Am 29. März findet das bereits dritte Online-Webinar mit Finanzexpert:innen unter dem Titel "she invests" statt. Die ersten beiden Termine verzeichneten rund 2.000 Teilnehmerinnen und stehen auch als Aufzeichnung zur Verfügung.
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