Viel Nachfrage, wenig Angebot
Immobilienpreise steigen voraussichtlich auch 2022 massiv an

Die Immobilienpreise steigen. | Foto: Andrey Popov/Panthermedia
  • Die Immobilienpreise steigen.
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Nach Beginn der Pandemie regte sich in vielen Österreichern der Wunsch nach einem Eigenheim – Nachfrage und Preise stiegen. Der Trend setzt sich Prognosen zufolge auch 2022 fort.

OÖ. Das Immobilienangebot ist 2021 im Vergleich zum Vorjahr - speziell im Bereich der Wohnimmobilien – weiter deutlich zurückgegangen. Dies führte bei Eigentumswohnungen, aber vor allem bei den Einfamilienhäusern zu spürbar steigenden Preisen.

„Auch das Jahr 2021 war wieder von einer sehr starken Nachfrage, einem in vielen Regionen knappen Angebot, von fehlenden attraktiven alternativen Geldanlagemöglichkeiten und einem weiterhin historisch niedrigen Zinsniveau geprägt. Diese Rahmenbedingungen haben in Summe zu deutlichen Preisanstiegen geführt“,

erklärt Bernhard Reikersdorfer, Geschäftsführer von RE/MAX Austria.

Nachfrage steigt stärker als Angebot

Österreichweit erwarten die 600 RE/MAX-Experten für 2022 im Vergleich zu 2021, Anstiege bei Nachfrage, Angebot und Preis. Die Unterschiede zu den Vorjahren liegen allerdings in der Intensität: Während die Nachfrageprognose von +2,6 % und +2,8 % für die letzten beiden Jahre auf +6,7 % für 2022 springt, stagniert die Angebotsprognose (zuletzt bei +0,4 % und +1,9 %) für das kommenden Jahr bei +1,0 %. Damit zieht auch die Preiserwartung steil nach oben, von +3,3 % (2020) über +1,8 % (2021) auf +7,1 % für 2022. Am stärksten wird sich dieser Trend den RE/MAX-Prognosen zufolge im mittleren und unteren Preissegment abbilden.

„Ein neues Biedermeier mit der Wertschätzung der eigenen vier Wände, ein Nachholeffekt nach den Corona-bedingt verhaltenen Erwartungen für 2021 und nicht zuletzt eine sprunghaft steigende Inflation, die auch bei Baumaterialen und Baudienstleistungen und damit bei Neubau und Sanierung voll durchschlägt, kommen in der Prognose für 2022 zusammen“,

erklärt RE/MAX-Austria-Experte Anton E. Nenning.

Lage in Oberösterreich

Für Oberösterreich erwarten die oberösterreichischen RE/MAX-Immobilien-Experten 2022 im Allgemeinen einen sichtbaren Aufschwung: Die Nachfrage soll 2022 um +4,6 % anziehen (zuletzt +1,0 %), das Angebot um +0,9 % wachsen, nach +2,1 % für 2021. Die Preisentwicklung nimmt von +2,6 % für 2020, +1,1 % für 2021 mit +4,6 % für 2022 erheblich an Fahrt auf.

Baugrundstücke sind auch in Oberösterreich an der Spitze bei der Nachfrage (+8,8 %) und bei der Preisentwicklung (+9,9 %). Für 2021 war die Vorschau mit +5,6 % (Nachfrage) und +5,9 % (Preis) noch vergleichsweise moderat. Wohnobjekte in Einzellagen folgen in Oberösterreich bei der Nachfragedynamik und der Preisentwicklung. Beide Male auf Platz zwei von 17 Kategorien, beide in etwa verdoppelt zur Vorjahresvorschau: Das Nachfragewachstum soll von +2,9 % auf +5,7 % steigen, die Preisentwicklung von +2,7 % auf +6,6 % nach oben gehen.

Die drittgrößten Umbrüche sind bei den Einfamilienhäusern zu erwarten. Um +5,4 % mehr Nachfrage, nur +0,5 % mehr Angebot ergeben für 2022 den RE/MAX-Experten zufolge +5,5 % höhere Preise. Für 2021 lautete die gleiche Vorschau noch +1,2 % höhere Preise. Preislich auf Platz vier, nachfragemäßig auf Rang sechs kommen die Wochenendhäuser. Während die Nachfrage um +2,6 % zunehmen soll, könnten die Preise 2022 um +5,2 % zulegen (Prognose 2021: +1,2 %).

Goldene Zeiten für Immobilienvermittler

RE/MAX, mit großem Abstand die Nummer eins in der Immobilienvermittlung in Österreich, konnte den Umsatz im Jahr 2021 signifikant steigern. Der Zuwachs beträgt im Vergleich zum Vorjahr +26,3 Prozent. Damit ist 2021 das mit Abstand erfolgreichste Jahr in der Unternehmensgeschichte von RE/MAX in Österreich. Das RE/MAX-Netzwerk hat Transaktionen im Wert von 2,26 Milliarden Euro abgewickelt.

RE/MAX-Empfehlungen für 2022

  • Unbedingt Vormerkservices für die Immobiliensuche nutzen.
  • Aufgrund der starken Nachfrage und des weiterhin sehr knappen Angebots wird empfohlen, bereits vor Beginn der Immobiliensuche die finanziellen Möglichkeiten auszuloten. Kaufinteressenten, die ihre finanziellen Möglichkeiten bei der Bank vorab klären, sind im Vorteil.
  • Zinsniveau ist weiterhin sehr attraktiv: eine Fixzinsvereinbarung über einen längeren Zeitraum macht aktuell Sinn – Tipp: Konditionen und einmalige Gebühren vergleichen.
  • Vor dem Kauf einer gebrauchten Eigentumswohnung ist unbedingt auf den Erhaltungszustand des Gebäudes, die Höhe der monatlichen Betriebskosten-vorschreibung und das Protokoll der letzten Eigentümerversammlung zu achten.
  • Wer die Möglichkeit hat, sich während seiner Berufszeit rechtzeitig Wohneigentum zu schaffen bzw. eine Immobilie zur Vorsorge zu erwerben, hat dann in der Pension erheblich mehr frei verfügbares Einkommen oder sogar ein zusätzliches Einkommen.
  • Der Traum von den eigenen vier Wänden lässt sich unverändert in jeder Form – egal ob als Eigentumswohnung oder Mietwohnung, Reihenhaus oder Einfamilienhaus – am Stadtrand und vor allem in Landgemeinden noch immer wesentlich günstiger verwirklichen als in der Stadt.
  • Speziell bei Mietwohnungen gibt es weiterhin ein sehr gutes Angebot, auch in den Ballungsräumen. Beim Preis gab es in vielen Regionen eine Seitwärtsbewegung. Mietkosten vergleichen lohnt sich jetzt ganz besonders.
  • Wer an den Verkauf eines Einfamilienhauses, einer Wohnung oder eines Baugrundstückes denkt, sollte die aktuelle Marktsituation nutzen. Die Rahmenbedingungen (Angebot/Nachfrage/Preisniveau) sind für Verkäufer sehr interessant.
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