Oberbank Halbjahresbilanz 2019
"Lassen uns nicht von Unruhe im Aktionariat irritieren"
OÖ. Die Oberbank konnte im ersten Halbjahr 2019 das Ergebnis des Vorjahres neuerlich übertreffen. Der Überschuss vor Steuern steig auf 142,8 Millionen Euro, der Überschuss nach Steuern auf 118,4 Millionen Euro und die Primäreinlagen kletterten auf mehr als 14 Milliarden Euro. Dies gab Generaldirektor Franz Gasselsberger im Rahmen einer Pressekonferenz am 29. August bekannt.
„Wir haben uns in unserer Geschäftsgebarung nicht von Unruhe in unserem Aktionariat irritieren lassen“, spielt Gasselsberger auf den schwelenden Streit mit der Uni Credit-Bank Austria. Diese hält eine Beteiligung an der 3-Banken-Gruppe, zu der auch die Oberbank gehört. So sei die UniCredit-Bank Austria der Meinung, dass die wechselseitigen Kapitalerhöhungen der 3 Banken-Gruppe nicht rechtmäßig seien und habe zudem den Antrag auf ein zusätzliches Aufsichtsratsmitglied bei der Oberbank gestellt. Am 9. Oktober treffen die Streitparteien nun vor Gericht aufeinander, dann ist die erste Tagsatzung in Linz angesetzt. „Wir sind vom Verhalten der UniCredit enttäuscht und das Verhalten des von der Bank Austria ernannten Aufsichtsrats hat uns enttäuscht. Aber wir gehen davon aus, dass vor Gericht unsere Rechtsposition gestärkt wird“, so Gasselsberger.
Neben diesen rechtlichen Disputen fährt die Oberbank weiter einen Expansionskurs – speziell in Deutschland. Man plant bis Ende 2019 mit knapp 180 Filialen – neue Standorte sollen in Dresden, Mannheim Freiburg, Karlsruhe und Mainz eröffnet werden. In Österreich will die Bank in erster Linie in Wien expandieren.
Expandiert hat man auch beim Kreditwachstum, wie Gasselsberger betont: Seit Mitte 2018 wurden 5,1 Milliarden Euro an neuen Krediten vergeben. Das Kreditvolumen wuchs auf 16,4 Milliarden Euro. Grundsätzlich sei die Nachfrage nach Unternehmensfinanzierungen noch immer „sehr gut“, allerdings seien im Automotive-Bereich Rückgänge in der Nachfrage sichtbar. Ebenso stark würden sich Immobilien- und Tourimusfinanzierungen entwickeln.
Im Hinblick auf die Zinsentwicklung könnte eine weitere Zinssenkung der EZB bevor stehen. Jedoch werde eine weitere Senkung der Negativzinsen die Wirtschaft nicht weiter ankurbeln, das Geld würde vielmehr in Immobilien oder den Aktienmarkt fließen, so Gasselsberger. Für die Oberbank peilt der Generaldirektor für das Gesamtjahr 2019 ein ähnliches Ergebnis an wie im Vorjahr an.
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