Oberösterreich in Fernost
Nagelneues Vorzeige-Werk von Starlim Sterner in China

Starlim Sterner-China-Geschäftsführer Markus Berger (l.) und Unternehmenschef Thomas Bründl zeigten Oberösterreichs Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner das nagelneue chinesische Werk in der Acht-Millionen-Einwohner-Stadt Nantong. | Foto: BRS/Winkler
  • Starlim Sterner-China-Geschäftsführer Markus Berger (l.) und Unternehmenschef Thomas Bründl zeigten Oberösterreichs Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner das nagelneue chinesische Werk in der Acht-Millionen-Einwohner-Stadt Nantong.
  • Foto: BRS/Winkler
  • hochgeladen von Thomas Winkler, Mag.

Genau eine Woche nach der Inbetriebnahme besuchte eine oberösterreichische Wirtschaftsdelegation unter Leitung von Landesrat Markus Achleitner den Starlim Sterner-Standort nahe der Acht-Millionen-Einwohner-Stadt Nantong.

Von Thomas Winkler aus Shanghai

NANTONG, MARCHTRENK, LEONDING. Das Marchtrenker Unternehmen Starlim Sterner ist in seinen Bereichen der Silikonverarbeitung die weltweite Nummer 1, so Geschäftsführer Thomas Bründl, der auch Vizepräsident der oö. Industriellenvereinigung ist. „Es gibt kaum ein Auto weltweit, in dem nicht Teile von uns stecken.“ Aber auch für hochwertige Kinderschnuller produziert das Unternehmen die Sauger.
Bründl führte die oberösterreichische Wirtschaftsdelegation gemeinsam mit dem Leonding stammenden China-Geschäftsführer Markus Berger durch das Werk, das in China neue Maßstäbe setzt, denn: Das Büro ist in Passivhaus-Standard errichtet, die Produktionsflächen erfüllen die Niedrigenergie-Vorgaben. „Für die Industriewelt in China ist das etwas ganz Neues“, so Berger, denn: Normalerweise werde in China wenig in Gebäude investiert, um schneller Gewinne zu erwirtschaften – „für die bei uns geforderte Qualität war das aber nötig. Jetzt werden wir von der regionalen Politik als positives Aushängeschild wahrgenommen, denn die Entwicklung in Richtung Einsparung von Energie schreitet in China nur sehr langsam voran, im Gegenteil zur Entwicklung bei Erneuerbaren Energien.“ Dazu biete das Werk etwa mit einem vollklimatisierten Fitnessstudio und anderen Annehmlichkeiten auch für die Mitarbeiter einen besonders hohen Standard.

Hochautomatisiertes Werk

Hergestellt werden im neuen Starlim Sterner-Werk etwa Dichtungen für Stecker im Automobilbereich. Da der Betrieb der hochautomatisiert ist, sind derzeit nur 23 Mitarbeiter tätig, 40 sollen es sein, wenn alle 50 Engel-Maschinen in Betrieb sind, 120 Mitarbeiter, wenn auf die maximal möglichen 150 Maschinen ausgebaut wird.

„Minus 20 Grad und kein Apres Ski“

Der mit einer Chinesin verheiratete Berger ist seit 2012 für Starlim Sterner in China und war schon davor für andere Unternehmen in dem Land: „Ich bin da daheim, komme etwa dreimal im Jahr privat und dienstlich nach Österreich“, wo inzwischen auch sein Sohn lebt. An der alten Heimat vermisse er wenig – „den Schweinsbraten gibt es auch in Shanghai, oder ich mache ihn mir hier in Nantong selbst.“ Nur das Skifahren sei in China im Vergleich zu Österreich wenig attraktiv: „Minus 20 Grad, kein Apres Ski und nur Kunstschnee.“ Davon abgesehen habe sich China enorm entwickelt: „Das erste Mal, als ich in Shanghai war, waren dort, wo jetzt die höchsten Wolkenkratzer stehen, noch Reisfelder, und es gab keinen ordentlichen Kaffee. Ich predige in Österreich immer, wie schnell sich China entwickelt und dass wir uns bewegen müssen, damit uns China nicht überfährt." Denn der europäische Innovationsvorsprung schmelze dahin, so Berger. Gleichzeitig würden die Chinesen aber bei Vorgaben und Richtlinien inzwischen Europa teils sogar übertreffen: "Beim Brandschutz sind die Chinesen besonders streng", berichtet Berger von strikten Vorgaben beim Bau des neuen Standorts. 

Geschäfte in China laufen gut

Trotz der aktuell schwachen wirtschaftlichen Entwicklung laufen die Geschäfte für Starlim Sterner laut Unternehmenschef Bründl gut. Denn: Der Ruf hoher Qualität eilt Starlim Sterner voraus, bisher galt man wegen des Imports jedoch als zu teuer. Mit der lokalen Produktion in China habe sich das geändert, und deshalb sei man zuversichtlich, die vorgesehenen Ausbaustufen des Werks bald umsetzen zu können. Langfristig habe China das Potenzial, größter Starlim Sterner-Standort zu werden, so Bründl.

"Wir sollten die Chancen in China sehen und nutzen"
Mit Frau und vier Töchtern nach China übersiedelt
"Wir haben hier in China viele Arbeitsplätze in Leonding gesichert"
Miba hilft China am Weg in die Energieunabhängigkeit
Anzeige
1:46
1:46

WKOÖ Maklertipp
Rechtsschutzversicherung: Sichern Sie Ihr Recht!

Eine Rechtsschutzversicherung schützt Sie vor den Folgen von vielen möglichen Konfliktfällen – vor allem finanziell.  Es gibt viele Gründe für einen Streit vor Gericht: Angenommen, Ihr Vermieter erhöht den Mietzins in ungerechtfertigter Weise, Ihr Hund läuft einem Biker vor das Rad, Ihnen wird nach einem Verkehrsunfall das Schmerzensgeld verwehrt oder Ihr Arbeitgeber zahlt die Überstunden nicht. Von all diesen Fällen haben Sie schon gehört oder Sie haben sogar schon selbst eine solche oder eine...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Oberösterreich auf MeinBezirk.at/Oberösterreich

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau auf Facebook: MeinBezirk.at/Oberösterreich - BezirksRundSchau

BezirksRundSchau auf Instagram: @bezirksrundschau.meinbezirk.at

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus deinem Bezirk und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.