Feiertage für Prof. Manfred Fuchs
Altbügermeister im Interview

Die beiden Bürgermeister a.D. und Ehrenbürger Klaus Schölch und Manfred Fuchs anlässlich der Geburtstagsfeier von Manfred Fuchs in der Liszt Bibliothek in Raiding. | Foto: Otto Krcal
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  • Die beiden Bürgermeister a.D. und Ehrenbürger Klaus Schölch und Manfred Fuchs anlässlich der Geburtstagsfeier von Manfred Fuchs in der Liszt Bibliothek in Raiding.
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Bezirksblätter (BB): Sehr geehrter Herr Prof. Fuchs, lieber Manfred, es liegen bewegte Tage hinter dir: Ein Besuch deines Amtskollegen, dem einzigen Ehrenbürger von Kobersdorf, Klaus Schölch, und dein Geburtstagsfest zum 70er.

Manfred Fuchs (MF): Ja. Bürgermeister a. D. Klaus Schölch aus Waldbrunn/ Baden - Württemberg in Deutschland und Ehrenbürger von Kobersdorf und seine Frau Elke statteten auf meine Einladung hin vom 1. Juni bis 3. Juni Kobersdorf einen Besuch ab. Die Gemeinden Kobersdorf und Waldbrunn gründeten 1989 eine Partnerschaft, also vor 34 Jahren.

BB: Wie kam es zu dieser Verbindung?

MF: Der Grund der Partnerschaftsgründung war der, dass im Jahre 1946 die deutschsprechende Bevölkerung aus der Umgebung Sopron/ Ödenburg in Ungarn ausgewiesen wurde und im Raum Waldbrunn und Umgebung, nahe Heidelberg angesiedelt wurde. Einige dieser Familien hatten auch verwandtschaftliche Beziehungen zu Familien in Kobersdorf. Da es mir persönlich ein großes Anliegen war, den vertriebenen Menschen ihre ehemalige Heimat zu zeigen, organisierte ich immer wieder von Kobersdorf aus Reisen nach Ungarn, was nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ 1989 wieder möglich war. Diese Bemühung wurde dann durch die Gemeindepartnerschaft besiegelt. In den 34 Jahren bis heute fanden viele Besuche statt.

BB: Klaus Schölch und du haben jeweils die Ehrenbürgerschaft der Partnergemeinde erhalten. Das ist die höchste Auszeichnung, die eine Stadt oder Gemeinde zu vergeben hat!

MF: Für meine Bemühungen um die Zusammenführung von Familien und den kulturellen Austausch zwischen Österreich und Deutschland auf Gemeindeebene erhielt ich 2007 die Ehrenbürgerschaft von Waldbrunn, wie auch einige Jahre später, nach Beschluss der Gemeinde, Klaus Schölch die Ehrenbürgerschaft von Kobersdorf. Diese Ehre wurde wenigen Persönlichkeiten zuteil – so etwa Landeshauptmann Theodor Kery und Architektin Martha Bolldorf, die frühere Besitzerin von Schloss Kobersdorf.

BB: Die Bilanz deiner Amtszeit beinhaltet doch auch einige Errungenschaften für Kobersdorf.

MF: Aus Anlass von Klaus Schölchs Besuch zeigte ich die Einrichtungen in Kobersdorf, die in meiner Bürgermeisterzeit errichtet beziehungsweise weiterentwickelt wurden. Die Synagoge habe ich persönlich 1995 um 400.000.- Schilling von der jüdischen Kultusgemeinde Wien gekauft. Später hat ein Verein, den ich gegründet habe, die Synagoge übernommen. Ich war Obmann. In dieser Zeit wurden der Dachstuhl und die Deckung erneuert und so die Synagoge vor dem weiteren Verfall gerettet, bis das Land Burgenland die Immobilie erworben und saniert hat. Heute gilt die Synagoge als Vorzeigeprojekt.
Dann die Waldquelle Kobersdorf. Die ersten Mineralwasserbohrungen habe ich veranlasst und die notwendigen Grundstücke für die Bürogebäude und Hallen zur Verfügung gestellt. Das war echte Pionierarbeit. Jetzt ist die Firma Waldquelle die zweitgrößte in Österreich und beschäftigt im Sommer bis zu 140 Mitarbeiter. Nebenbei gesagt ist die Waldquelle die wichtigste Einnahmequelle für die Gemeinde Kobersdorf. 

Gemeinsam mit Schlossherrin Dr. Anni Schlanitz- Bolldorf besichtigten wir die Anlage, wo gerade die Vorbereitungen für die heurigen Schlossspiele im Gang sind. Seit 1972 wurde im Schloss eher experimentell Theater gespielt - 1986 wollte die Burgenländische Landesregierung den Spielbetrieb aus finanziellen Gründen einstellen. Nur durch mein hartnäckiges Eintreten konnte ich die Schlossspiele retten. Unter der Intendanz von Rudolf Buczolich und Wolfgang Böck haben sich die Schlossspiele zu einem kulturellen Höhepunkt im Burgenland entwickelt. 

Besuch im Schloss Kobersdorf: Klaus Schölch, Schlossherrin Anni Schlanitz, Manfred Fuchs. | Foto: Otto Krcal
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Ehepaare Fuchs und Schölch mit Schlossherrin Schlanitz. | Foto: Otto Krcal
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BB: Du hast aber auch im Strassenbau und als Sports- und Naturfreund deine Spuren hinterlassen. Der Naturpark Landseer Berge und der Badesee gehen ebenso auf deine Initiative zurück wie die Auf- und Abfahrt zur S 31.

MF: Das stimmt. Dies alles wollte ich meinem Kollegen zeigen.

BB: Du hast dieser Tage auch Geburtstag gefeiert! 

Auch Bischof Paul Iby war unter den Gratulanten. | Foto: Otto Krcal
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Seit Jahren gemeinsam im Franz Liszt Verein Raiding aktiv: Manfred Fuchs und Bürgermeister Markus Landauer. | Foto: Otto Krcal
  • Seit Jahren gemeinsam im Franz Liszt Verein Raiding aktiv: Manfred Fuchs und Bürgermeister Markus Landauer.
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Ein Konzert zum Geburtstag; Manfred Fuchs mit den PianistInnen Mikhail Diordiev, Anastasia Larchikova und Boris Bloch (Mitte). | Foto: Otto Krcal
  • Ein Konzert zum Geburtstag; Manfred Fuchs mit den PianistInnen Mikhail Diordiev, Anastasia Larchikova und Boris Bloch (Mitte).
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Pianist und Dirigent Martin Haselböck präsentierte die Manfred Fuchs gewidmete CD. | Foto: Otto Krcal
  • Pianist und Dirigent Martin Haselböck präsentierte die Manfred Fuchs gewidmete CD.
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MF: Richtig! Am 2. Juni feierte ich in der Liszt- Bibliothek in Raiding mit einem Konzert meinen 70er. Es waren etwa 35 Personen geladen. Viele bekannte Persönlichkeiten und Würdenträger kamen um zu gratulieren, Klaus und Elke Schölch waren natürlich auch dabei.

BB: Danke für das Interessante Gespräch. Im Namen der Redaktion wünsche ich auch weiterhin alles Gute!

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