Weinpionier aus Deutschkreutz
Engelbert Gesellmann ist verstorben
Der am 5. Jänner 1935 in Deutschkreutz geborene Engelbert Gesellmann ist am Samstag, den 4. Dezember 2021 im Alter von 86 Jahren im Kreise seiner Familie verstorben.
DEUTSCHKREUTZ. Erst im Juli zeichnete LH Hans Peter Doskozil, im Rahmen eines Festakts im Martinsschlössl in Donnerskirchen, burgenländische Winzerpersönlichkeiten für besondere Leistungen für das Burgenland mit dem Komturkreuz des Landes aus, darunter auch der Weinpionier Engelbert Gesellmann. LH Doskozil überreichte die Auszeichnung an seinen Sohn, der diese stellvertretend für seinen Vater entgegennahm.
Für das kompromisslose streben nach Qualität und Innovation im burgenländischen Weinbau bekam Engelbert Gesellmann dieses Komturkreuz verliehen.
Sein Leben
Nach seiner Schulzeit begann Engelbert Gesellmann sofort im elterlichen, damals noch ein gemischter landwirtschaftlicher Betrieb, mitzuarbeiten. Von Anfang an hat es Engelbert der Weinbau angetan. In den Jahren 1960 – 1970 hat er gemeinsam mit seiner Ehefrau Maria die Weingartenflächen von 5 auf 15 Hektar aufgestockt. Zu dieser Zeit durfte sich das Ehepaar auch auf ihren Nachwuchs freuen.
Erste Erfolge
Neben dem Beginn der Flaschenfüllung im eigenen Weingut, nahm Gesellmann in den 1960er Jahren auch zu ersten Mal an Weinausstellungen teil. Dies führte dazu, dass die Weine der Familie Gesellmann erste Erfolge in Form von Goldmedaillen bei diversen Verkostungen einfahren konnten. Weiter ging es bei der ersten österreichischen Weinmesse in Krems, wo der Blaufränkisch aus dem Jahrgang 1986 als erster Rotwein Bundessieger wurde. Mit den Jahrgängen 1992 und 1993 konnte Engelbert Gesellmann bei der burgenländischen Landesweinprämierung den Rotwein-Landessieger stellen. Neben Siegen im Österreichischen Weinsalon, gab es für den Cabernet Sauvignon 1988 die bei Falstaff die Höchstbewertung und zahlreiche Spitzenplatzierungen in diversen Fachzeitschriften. Erfahrung sammelte Gesellmann durch etliche Studienreisen in viele angesehene Weinländer der Welt.
Auszeichnungen
Im Jahr 2003 übergab er den Betrieb an seinen Sohn und dessen Frau Silvia. 2013 wurde ihm von der „Wein Burgenland“, gemeinsam mit den „Casinos Austria“ die „Goldene Traube“ für sein Lebenswerk verliehen.
Pionier und Vorreiter
Engelbert Gesellmann war stets ein fürsorglicher Ehemann, Vater und Großvater und guter Freund. Als Winzerkollege war er dafür bekannt, gute Ratschläge zu geben und seine Erfahrungen zu teilen. Besondere Freude bereitete ihm bis zuletzt, seine Familie mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. „Die Burgenländische Weinwirtschaft verliert mit Engelbert Gesellmann einen Pionier und Vorreiter der heimischen Weinszene. In den schweren Stunden des Abschieds sprechen wir unsere aufrichtige Anteilnahme der Familie Gesellmann aus“, so Andreas Liegenfeld, Burgenländischer Weinbaupräsident.
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