Eierproduzenten im Bezirk Oberpullendorf
"Futterpreis hat sich verdoppelt"
Am 17. April ist Ostersonntag! Die Vorfreude auf die Ostereiersuche und das Osterei pecken steigt. Die Färbereien laufen auf Hochtouren und die Versorgung mit Ostereiern ist gesichert. Doch wie gehen unsere Eierpoduzenten im Bezirk mit den stetig steigenden Kosten um?
BEZIRK. "Der Futtermittelpreis für unsere Hühner in Boden- und Freilandhaltung hat sich seit einem Jahr verdoppelt", berichtet Katrin Pfneisl Geschäftsführerin der Werkovits Nudel-Manufaktur in Draßmarkt. "Die weitere Entwicklung hinsichtlich der Verfügbarkeit und der Preise von Futtermitteln und Energie für die Haltung von Geflügel ist zurzeit nicht kalkulierbar. Die Hauptkomponenten des Geflügelfutters haben sich besonders in den letzten Monaten extrem verteuert. Andere Futterkomponenten für die Gesunderhaltung der Tiere sind am Markt zurzeit schwer erhältlich."
3 bis 5 Cent teurer
Der Preis des Ei´s ist laut Pfneisl in den letzten Jahren konstant und stabil geblieben. "Seit Ende März ist es aber nicht mehr möglich den Preis zu halten", so Pfneislz. "Dieser musste bereits um 3 bis 5 Cent pro Ei erhöht werden, und man weiß nicht, ob das alles war. Um aus Sicht der Bauern wieder ertragreich wirtschaften zu können, müsste der Preis noch mehr steigen."
17 Millionen Eier
"Mein Bruder hält aktuell 25.000 und mein Vater 35.000 Legehennen", berichtet Barbara Schlögl, Geschäftsführerin der Schlögl-Ei GmbH in Stoob. "Diese Hennen produzieren im Jahr ca. 17 Millionen Eier." Coronabedingt gab es in den Sommermonaten, aufgrund des fehlenden Tourismus der letzten Jahre, einen ziemlichen Einbruch. Generell flaut das Geschäft nach Ostern im Normalfall ab. "Wir verpflichten uns jedoch unseren Landwirten gegenüber, die Eier auch in absatzschwachen Zeiten verlässlich abzunehmen, auch wenn die Nachfrage nicht gleichermaßen gegeben ist", betont Schlögl.
"Auf Rohstoffimporte angewiesen"
Barbara Schlögl bestätigt ebenfalls: "Die Futterpreise steigen stetig an. Der große Peak stellte uns jetzt alle dieses Jahr gehörig auf die Probe." Die Geflügelwirtschaft sei auf Rohstoffimporte angewiesen. Kann die Versorgung mit Futtermitteln (u.a. Soja aus Europa) in den nächsten Monaten nicht sichergestellt werden, müssen die Tierbestände über längere Leerstehzeiten zwischen den Legeperioden oder durch die Tierzahlen im Stall reduziert werden. "Ob es 2022 Getreide, Soja, Mais und Pflanzenöle aus der Ukraine geben wird, ist wegen des Krieges nicht abschätzbar", so Schlögl. "Die Folge sind explodierende Futterpreise. Um die Mehrkosten von Futter, Junghennen, Energie, Personal, Reparaturen usw. ausgleichen zu können, sind deutliche Preissteigerungen erforderlich."
Das Straußenei
Familie Leidl begann vor genau 20 Jahren, Strauße auf ihrer Farm zu halten. Mittlerweile leben rund 60 Tiere am Straußenhof in Draßmarkt. Die Küken werden im Alter von 1-7 Tagen zugekauft. „Bei der Beschaffung der Futtermittel gibt es für uns keine Probleme“, so Anton Leidl. „Das Futter produzieren wir selbst, die Mineralstoffmischung kaufen wir an. Auf Rohstoffimport sind wir nicht angewiesen.“ Auch der Preis pro Ei sei laut Leidl nicht gestiegen. „Ein Straußenei kostet wie gehabt 30,- Euro“, berichtet der Straußenbesitzer. „Dieses Ei ist so ausgiebig wie 20-25 Hühnereier.“
Im Detail
Im Burgenland gibt es aktuell 51 Legehennen-Betriebe. Von 428.537 registrierten Legehennen werden 81 % in Bodenhaltung, 10 % auf Bio-Legehennen Haltungsbetrieben und 9 % in Freilandhaltung gehalten.
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